Auch Österreich betroffen: Russland sperrt 80 Medien
In einer jüngsten Eskalation des Medienkonflikts hat Russland als Vergeltungsmaßnahme für das EU-Verbot von vier russischen Staatsmedien den Zugang zu 81 europäischen Medien gesperrt.
Das russische Außenministerium erklärte heute, dass Maßnahmen ergriffen wurden, um den Zugang von russischem Territorium zu Medien aus EU-Mitgliedsstaaten zu unterbinden. Diese Medien können in Russland nicht mehr empfangen und im Internet abgerufen werden.
Betroffene Medien
Zu den gesperrten Medien gehören neben dem ORF auch große europäische Nachrichtenagenturen und Fernsehsender wie die spanische EFE, die französische AFP, die italienische RAI, der französische LC1 und Arte, der irische Rundfunk RTE, RTP Internacional aus Portugal, NOS aus den Niederlanden sowie der Radiosender Radio France.
Zahlreiche bekannte Zeitungen und Online-Medien betroffen
Ebenso betroffen sind namhafte Zeitungen und Online-Medien wie „Der Spiegel“, „Die Zeit“, „Frankfurter Allgemeine Zeitung“, „OE24“, „Politico“, „Le Monde“, „Liberation“, „La Stampa“, „La Repubblica“, „El Pais“, „El Mundo“ und der spanische Sender RTVE. Deren Inhalte und Sendungen sind auf russischem Territorium nicht länger verfügbar. Das Moskauer Außenamt beschuldigte die Medien, „systematisch falsche Informationen“ über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine zu verbreiten.
Reaktionen und Kritik
Das österreichische Außenministerium verurteilte die Entscheidung Russlands aufs Schärfste und kündigte an, den Geschäftsträger der russischen Botschaft in Österreich ins Außenministerium zu zitieren. In einer Stellungnahme betonte das Außenministerium: „Diese Entscheidung ist ein weiterer, wenn auch wenig überraschender Schritt Putins, die Medienvielfalt zu unterdrücken und so die eigene Bevölkerung im Dunkeln zu halten. Der ungehinderte Zugang zu unabhängigen Nachrichten, eine freie und demokratische Debatte sowie eine lebendige Zivilgesellschaft sind Grundpfeiler jeder pluralistischen Gesellschaft.“