Annalena Baerbock entsetzt über rassistische Attacke in Mecklenburg-Vorpommern
Der mutmaßlich rassistische Übergriff von Grevesmühlen empört auch Außenministerin Annalena Baerbock. Sie verlangt ein Signal der Gesellschaft – in Schule, Job oder beim Sport.
Der Angriff auf eine Familie aus Ghana in Mecklenburg-Vorpommern sorgt auch auf bundespolitischer Ebene für Reaktionen. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat sich entsetzt gezeigt. »Wie hasserfüllt muss man sein, selbst Kinder anzugreifen?«, schrieb sie am Sonntag im Onlinedienst X. »Rassismus ist menschenverachtend und will unsere Gesellschaft spalten.« Die gesamte Gesellschaft müsse dagegen kämpfen.
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»Dagegen aufzustehen, ist Aufgabe für uns alle, jeden Tag aufs Neue – egal ob in der Schule, dem Job oder beim Sport«, schrieb Baerbock.
Am Freitagabend hatten in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern laut Polizei mehrere Jugendliche zwei Mädchen einer Familie aus Ghana im Alter von acht und zehn Jahren attackiert. Einer der Angreifer trat der Achtjährigen ins Gesicht, sie wurde verletzt. Als die Eltern der Kinder dazu kamen, wurden auch sie angegriffen. Der Vater der Mädchen wurde leicht verletzt (eine Reportage aus Grevesmühlen lesen Sie hier).
Auch Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) äußerte sich bei X. »Rassismus und Gewalt sind widerlich.« Die »abscheuliche Tat« müsse rasch Konsequenzen haben. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) im Kurzbotschaftendienst X. »Rassismus und Gewalt sind widerlich.« Die »abscheuliche Tat« müsse rasch Konsequenzen haben.
Weitere Vorfälle gemeldet
Unterdessen meldete die Polizei in Mecklenburg-Vorpommern am Sonntag weitere rechtsextremistische Vorfälle. In Schwerin sollen etwa 20 Männer am Samstag auf einer Brücke gemeinsam den verbotenen Hitlergruß gezeigt haben. Wie die Beamten in Rostock in der Nacht mitteilten, wurden sie von einer Zeugin informiert. Demnach wurden die Verdächtigen von einer offenbar zu ihnen gehörenden Frau bei der Tat aufgenommen.
Bereits am Freitag hatten Menschen in Warnemünde in Mecklenburg-Vorpommern nach einer Public-Viewing-Veranstaltung zur Fußball-Europameisterschaft laut Polizei rechtsextreme Parolen gerufen. Dabei kam es nach Angaben der Beamten auch zu gewaltsamen Übergriffen auf Einsatzkräfte, die wegen des Geschehens eingriffen. Täter versuchten unter anderem, einem Polizisten die Dienstwaffe zu entreißen. Ein Großaufgebot von Beamten brachte die Lage unter Kontrolle.