Oldies but Goldies? In diese Richtung bewegt sich der Markt für Vintage-Möbel

Vintage-Möbel

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Oldies but Goldies? In diese Richtung bewegt sich der Markt für Vintage-Möbel

Wie sieht die Zukunft von Vintage-Möbeln aus? Drei Expert:innen stehen Rede und Antwort.

Sammeln ist eine Krankheit. Eine ziemlich ansteckende sogar, gegen die weder Masken helfen noch häufiges Händewaschen. Höchstens hilft es, Distanz zu wahren zu den Objekten der Begierde – für einen Augenblick wenigstens. Denn jedes Stück zieht das nächste nach sich. Und ein Ende ist nie in Sicht. Jede gute Designkollektion kreist dafür um ein Thema, einen Anfang, ein Teil, das die Leidenschaft entzündete. „Das erste Stück, das ich im Auktionshaus kaufte, war eine sagenhafte Leuchte von Alessandro Mendini“, erinnert sich Alexander Fahl, Senior Expert bei Catawiki. „Das war vor über 20 Jahren, und ich habe sie immer noch.“ Fahl hat den Zuschlag noch vor Augen, gegen zwei, drei andere Bieter, und den Nervenkitzel. Trotzdem rät der Designfachmann: „Man sollte nur sammeln, woran man wirklich Freude hat.“ Letztlich seien Designobjekte doch Gebrauchsgegenstände, die ihren Wert verlören. „Was dagegen an Wert gewinnt, unterliegt dem Zeit­geist, und den kann niemand voraussagen. Daher nicht spekulieren, sondern Dinge nur aus Freude kaufen.“ Mit einer Ausnahme: Die ganz großen Namen würden wohl auch in Zukunft ihren Wert behalten.

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Auch Vintage-Möbel von Ikea sind mittlerweile kostbare Schätze

Überraschungen gibt es immer wieder. Sogar bestimmte Stücke von Ikea haben ihren Preis. Ausgerechnet das schwedische Möbelhaus, Synonym für hohe Stückzahlen, verspricht Rara aus den 60er- und 70er-Jahren. Die Entwürfe kamen in Riesenauflagen auf den Markt – und landeten spätestens nach dem zweiten Umzug auf dem Müll. „Spezielle Designs sind total gesucht“, weiß Josef Straßer, stellvertretender Direktor der Neuen Sammlung in München, einer der weltweit größten Kollektionen für Design. „Die sind fast alle weg und deswegen ex­trem gefragt.“ Das bemerkten die Kurator:innen, als 2009 die große Ausstellung „Demo­cratic Design – Ikea“ stattfand. Das Team blätterte durch alte Kataloge und fand immer mehr interessante Entwürfe. Die Skan­dinavier hatten große Designer:innen im Programm, auch wenn beispielsweise die Zusammen­arbeit mit Verner Panton „eher ein Flop war“. Dessen Entwurf hieß „Vilbert“, kam 1993 auf den Markt und war auf 3000 Exemplare limitiert. Ein echtes Samm­lerstück also. Womöglich kommen auch nostalgische Gefühle hinzu – und wirken preistreibend. Denn nicht nur die tatsächliche Auflage entscheidet über den Preis, sondern er Wunsch der Käufer:innen, ein bestimmtes Objekt zu besitzen, so irrational ihre Gründe auch sein mögen.

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Im Instagram-Zeitalter geht es nicht einfach darum, ein weiteres Stück zu ergattern, alles dreht sich um Prä­sen­tables, etwas, das die Persönlichkeit unterstreicht – und, ja, auch den guten Geschmack herausstellt. Das wusste freilich schon Henry van der Velde, als er 1901 über das neue Ornament sinnierte: „Im Stich aber lässt uns unser feiner Geschmack darin, dass wir bei unserem Ankauf nur an den bestimmten Platz denken und nicht an die ganze Einrichtung des Raumes und die Gegenstände, die sich dort schon befinden, dass wir nicht erwägen, wie er sich zu der Gesamtwirkung stellt.“

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"Wer aus der heutigen Generation hat noch Interesse an einer bronzenen Kaminuhr?"Alexander Fahl

Wenn das Gesamtkunstwerk heimliches Ziel der Moderne war, so hat sich diese Leidenschaft an die vielen Sammlerinnen und Sammler ihrer Objektwelten vererbt. Sie wurden infiziert von besonderen Objekten. Solches Design sei gefragt, weil großartige Menschen großartige Objekte schufen, die man zwar im Alltag gebrauchen könne, die aber teilweise „künstlerisch sind und als Solitäre dienen“, sagt Claudia Quittenbaum, Co-Managing-Director des Auk­tions­hauses Quittenbaum. Sie rät allen, die sich von einem Stück angesprochen fühlen, den Kontext zu studieren. „Da muss man tiefer gehen, sich kundig machen.“ Claudia Quittenbaum empfiehlt dafür Auktions- und Ausstellungskataloge und viel Zeit, um sich eingehend mit den Stücken und ihrer Geschichte auseinanderzusetzen.

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Wie wandelbar ist überhaupt guter Geschmack?

Alle wollen ihn für sich: den guten Geschmack. Fast nichts aber ist so wandelbar wie der Zeitgeist. Moden kommen und gehen und werfen mit ihren Gezeiten allerhand Schwemmgut auf den Markt, das seine Zeit hat, aber bald wieder verschwunden ist. Was bleibt, sind Klassiker, die Bluechips des Marktes jenseits der aktuellen Konjunktur. Und sagenhafte Einzelstücke, Solitäre wie Marc Newsons Chaiselongue „Lockheed Lounge“ von 1990, das angeblich teuerste Möbelstück der Welt.

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"Es darf Patina haben, schwierig sind nur Polstermöbel. Da ist der Originalbezug entscheidend."Claudia Quittenbaum

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Gut 20 Jahre lang war Midcentury-Design gefragt, all die klassischen Stücke um Ray und Charles Eames. Nun scheint ein Wendepunkt erreicht, sagt Josef Straßer. Dafür kommen die 80er und 90er wieder. Das gilt offenbar auch für Klassiker wie die „Uchiwa“-Wandleuchten des 2019 verstorbenen Ingo Maurer. Claudia Quittenbaum spricht von einer regelrechten Überraschung: „Vor einigen Jahren gab es sie noch für wenige Hundert Euro am Markt. Jetzt sind sie so gefragt, dass wir Leuchten zum Hammerpreis von 35 000 Euro verkauft haben.“ Nun besetzt der geniale Leuchtendesigner ein besonderes Feld zwischen Gestaltung und Kunst, spielt mit Bedeutungen und zeigt, dass Leuchten mehr sein können als nur Gehäuse für Licht. So etwas gilt es zu erspüren, für sich zu entdecken. Die italienischen Architekten-Designer um Carlo Scarpa und Ettore Sottsass stehen Claudia Quittenbaum persönlich nahe. Da gebe es eine große Nachfrage und Faszination, weil sie nicht nur Einzel­stücke, sondern im Kontext von Räumen entwarfen. Jede Form, jede Farbe habe Bedeutung. „Das wissen Einsteiger vielleicht nicht“, schmunzelt die Expertin, „aber sie spüren es.“ Design sei eben auch gefragt, weil sie die Faszination für das Schöne transportiere. Heute erzielen Sammlungen gute Preise, weil die Frauen und Männer dahinter das neue Design ihrer Zeit gekauft haben: Enzo Mari oder Philippe Starck oder Ron Arad. „Die waren fasziniert von einem Objekt und haben es gekauft, ohne zu spekulieren. Da war einfach die Leidenschaft da.“

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Vintage-Möbel neu beziehen? Sollte man vielleicht lieber bleiben lassen

Darf man/frau das eigentlich: Designstücke aufpolstern und neu beziehen? Claudia Quittenbaum lächelt, denn sie liebt die Aura der Originale, das leicht speckige, zerschlissene Leder, die abgewetzten Stoffe, aber sie kennt auch viele Objekte, die von großartigen heutigen Handwerkern in fantastische neue Stoffe gekleidet wurden. „Für uns als Auktionshaus ist das schwierig“, sagt die Expertin – und fügt diplomatisch hinzu: „Es kommt immer auf die Be­dürf­nisse an. Es gibt Menschen, die möchten den styli­shen neuen Sessel, auf dem sie auch bequem sitzen wollen, andere wiederum wollen den originalen Zustand.“ Da kann Alexander Fahl nur zustimmen: „Alles, was älter ist, hat eine gewisse, viel stärkere Aura.“

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"Mit einer Provenienz wie Karl Lagerfeld oder David Bowie ist natürlich das Interesse international groß."Josef Straßer

Und so jagen wir nicht nur nach irgendwelchen Ob­jek­ten, sondern ebenso nach dem Flair der Historie und des Besonderen. Dabei gilt: Provenienz adelt. Was ein Karl Lagerfeld besaß oder David Bowie mit seiner 400 Teile umfassenden Memphis-Sammlung, verspricht einen besonderen Kick, der sich preislich niederschlägt. Plötzlich bieten Fans mit, denen das Design sonst reichlich egal wäre. Auch das ist bei jedem Kauf zu bedenken. Wir wollen Geschichten, gute Geschichten für das digitale Lagerfeuer. Sammeln könnte sonst so einfach sein, wenn man nur das Richtige auswählt, ließe sich mit Oscar Wilde sagen. Dafür braucht es keinen Riecher für seltene Stücke oder Geheimtipps für rasche Wert­stei­gerungen. Es geht um wahre Leidenschaft. Und die ist keinesfalls kurierbar.

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