Verzockt, vergeigt, versagt: Bayer-Pleite als Geschenk

verzockt, vergeigt, versagt: bayer-pleite als geschenk

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Von Andreas Reiners

Manchmal gibt es keine andere Möglichkeit, als sich in Floskeln zu flüchten. Beziehungsweise in kurze, klare Statements.

"So ist der Sport."

"So ist der Fußball."

"Und wenn du drei Tore bekommst und keines schießt, ist das verdient."

"Es ist bitter, aber es geht weiter."

Bayer Leverkusen: Es gibt eben solche Spiele

Was sich nach einem Billig-ABC der Fußball-Weisheiten anhört, war an diesem Finalabend der Europa League Fakt. Es gibt eben solche Spiele. Vor allem gab es nach dem 0:3 von Bayer Leverkusen gegen Atalanta Bergamo keine Diskussionen. Der Deutsche Meister hat das Endspiel ebenso deutlich wie auch verdient verloren (Die Einzelkritik zur Finalpleite).

Punkt. Nein, Ausrufezeichen.

Was hätten Trainer Xabi Alonso, Mittelfeldmann Granit Xhaka oder CEO Fernando Carro im ersten Moment der Enttäuschung dann auch anderes sagen sollen?

Leverkusen hat sich zum wohl ungünstigsten Zeitpunkt das Recht herausgenommen, ausnahmsweise mal nicht zu liefern. Nach 51 Pflichtspielen in Folge ohne Niederlage sollte sich Leverkusen aber "nicht zu viel kaputt reden lassen", wie Kapitän Jonathan Tah vorkommen richtig betonte.

Und ja, "am wichtigsten ist es, dass wir den Schalter umlegen und ab morgen auf Berlin gucken", wie Carro erklärte. Da wartet in einem weiteren Finale ja noch der DFB-Pokal.

Doch noch wichtiger ist es, diese Niederlage nicht einfach abzuhaken, sie nicht nur als das hinzunehmen, was sie vor allem ist: Ein sportlicher Nackenschlag, eine herbe Enttäuschung, aber auch kein Weltuntergang.

Bayer Leverkusen: Alle müssen aus der Niederlage lernen

Denn trotzdem müssen alle aus der Art und Weise lernen. Trainer Xabi Alonso hat sich diesmal mit der taktischen Vorgabe, ohne echten Mittelstürmer zu spielen, verzockt. Hinzu kamen späte Wechsel, die möglicherweise früher besser gezündet hätten. Auch die Einstellung und Vorbereitung ist seine Aufgabe.

Vergeigt haben es die Leverkusener, obwohl die Stärken und Eigenarten der Italiener hinlänglich bekannt waren. Bayer hat sich trotzdem die schwer zu bespielende Atalanta-Art aufzwingen lassen und keine Lösungen dagegen gefunden. Der Gegner war clever, unangenehm, abgezockt, aber keinesfalls unschlagbar, erst recht nicht an einem guten Tag der Leverkusener.

Doch wo man früher auch als neutraler Zuschauer während eines schwierigen Spiels schnell von der Selbstverständlichkeit des Leverkusener Wegs überzeugt wurde und keine Zweifel daran hatte, dass es das Team noch umbiegen kann, fehlte die Überzeugung bereits auf dem Platz. Der sonst so unerschütterliche Glaube an das eigene Spiel, an die eigene Dominanz waren größenteils wie weggeblasen.

Bayer Leverkusen: Versäumnisse aufarbeiten

Und versagt hat damit wohl vor allem das Nervenkostüm. Denn dass das Team im Kollektiv so schlecht eingestellt schien, so abwesend agierte, so fehler- und zaghaft, hat auch mit dem Kopf zu tun.

Deshalb gilt es, diese Versäumnisse aufzuarbeiten, die Fehler zu analysieren. Denn Siege, Serien und Titel sind schön, schmecken süß und sind der verdiente Lohn der harten Arbeit. Sie können aber auch dazu verleiten, den Fokus zu verlieren.

"Diese Niederlage wird uns auf jeden Fall nicht kaputtmachen", sagte Xhaka. "Es ist einfacher, wenn alles schön läuft, aber wir müssen jetzt noch mehr zueinander stehen, miteinander offen und ehrlich reden und akzeptieren was heute passiert ist."

Was Xhaka meint: Es sind die die Niederlagen, aus denen man am besten für die Zukunft lernen, an denen man wachsen kann, als Mannschaft, aber auch als Trainer. "Jetzt müssen wir schauen, was diese Mannschaft wirklich für einen Charakter hat. Wenn man über 51 Spiele ungeschlagen ist, ist es einfach zusammen zu lachen. Aber jetzt ist die Zeit zu sehen, welcher Spieler hat einen Charakter, kann schnell aufstehen und weitermachen", erklärte Xhaka weiter.

Genau deshalb kann diese Niederlage und der Umgang damit ein Geschenk sein. Und das ist keine Floskel - sondern eine Chance.

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