Früher habe ich mich für meinen Körper geschämt – jetzt schäme ich mich, dass ich dank Medikamente abgenommen habe

früher habe ich mich für meinen körper geschämt – jetzt schäme ich mich, dass ich dank medikamente abgenommen habe

Krista Atkinson nimmt Medikamente zur Gewichtsreduzierung und macht sich Sorgen, was die Leute denken werden.

Krista Atkinson nimmt Medikamente zur Gewichtsreduzierung und macht sich Sorgen, was die Leute denken werden.

Hätte man mir vor zehn Jahren gesagt, dass ich mich für das Abnehmen schämen würde, hätte ich ihm nicht geglaubt. Seit ich zwölf Jahre alt bin, habe ich eine Achterbahnfahrt zwischen Körperscham und Akzeptanz hinter mir, die zeitweise zu Essstörungen führte. Die Fahrt hatte Höhen und Tiefen: Als ich ein Teenager war, sagte mir meine Mutter: "Wenn du weiter so isst, wirst du in die Breite wachsen, sobald du nicht mehr in die Höhe wächst". Schließlich, mit Ende 30, lernte ich durch die Arbeit mit einem Therapeuten, meinen fülligeren Körper zu feiern.

Abnehmen war für mich nie leicht, aber in meinen 30ern wurde es immer schwieriger. Egal, wie viel Sport ich trieb und welche Diät ich machte, der Gewichtsverlust war minimal und unbeständig. Doch jedes Mal, wenn ich einen Arzt aufsuchte, sagte man mir, ich solle es weiter versuchen. Da dies nicht funktionierte, beschloss ich, eine Therapeutin aufzusuchen, die auf Gewichtsreduktion spezialisiert ist.

Meine Therapeutin brachte mir bei, wie ich mich gesund ernähren und Sport treiben konnte, ohne meine Essstörung auszulösen. Nachdem ich etwa zwei Jahre lang mit ihr gearbeitet hatte, hatte ich ein neues Verhältnis zum Essen gefunden. Aber ich hatte immer noch nicht viel Gewicht verloren und wollte eine bessere Beziehung zu meinem Körper aufbauen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ynnvq9cC8aw

Mithilfe einer Therapeutin lernte ich, meinen Körper zu lieben

Meine Therapeutin schaltete einen Gang höher und half mir, meinen Körper so zu lieben und zu akzeptieren, wie er war. Sie half mir, die Frustration und Scham loszulassen, die ich empfand, weil ich nicht abnehmen konnte. Sie lehrte mich, dass Essen nichts Moralisches ist, dass ich kein schlechter Mensch bin, weil ich dick bin, und dass die Medizin noch einen weiten Weg vor sich hat, um das alles zu verstehen.

In den nächsten Jahren verbrachte ich viel Zeit damit, zu lernen, meinen Körper zu lieben. Ich folgte Body-Positivity-Influencern in den sozialen Medien (und entfolgten denen, die schambehaftete Posts über Gewicht machten), meditierte über die Dankbarkeit, die ich für alles empfand, was mein Körper für mich tat, wählte Übungen, die mir tatsächlich Spaß machten, und entdeckte in der Therapie meine ungesunden Denkmuster und ersetzte sie durch positive Affirmationen.

Schließlich sprach und schrieb ich öffentlich über diese Reise. Ich wollte meinen Teil dazu beitragen, die Scham und das Stigma der Übergröße zu beseitigen, und ich erhielt viele Nachrichten und Kommentare der Dankbarkeit dafür. Schließlich baute ich einen großen Teil meiner Identität auf dieser Plattform und Einstellung auf.

Während ich diese Bewegung immer noch feiere und liebe, hat sich ein Teil meiner persönlichen Geschichte verändert. Ich bin an Long Covid erkrankt. Nach Gesprächen mit meinem Arzt in der Klinik für Long Covid, die ich besuche, meinem Hausarzt und meinem Therapeuten kamen wir zu dem Schluss, dass eine Gewichtsabnahme hilfreich sein könnte, um einige meiner Symptome zu lindern. Dazu gehören zum Beispiel das chronische Müdigkeitssyndrom, Bluthochdruck, Kurzatmigkeit und Herzklopfen. Aber wenn ich schon vorher nicht auf herkömmliche Weise abnehmen konnte, so war es auch jetzt nicht möglich, da die chronische Müdigkeit regelmäßige Bewegung unmöglich macht.

Ich mache mir Sorgen, was die Leute denken, wenn sie erfahren, dass ich Medikamente zur Gewichtsreduzierung nehme

Seit ich mit 22 Jahren wegen meines Gewichts zum Arzt gegangen bin, habe ich festgestellt, dass sich die Art und Weise, wie viele Ärzte über das Thema sprechen, verändert hat. Dies mag zum Teil darauf zurückzuführen sein, dass neuere Forschungen gezeigt haben, dass das Gewicht durch eine Vielzahl von Faktoren wie Genetik, Umwelt und Evolution bestimmt wird. Immer mehr Menschen erkennen, dass Fettleibigkeit eine Krankheit und keine Charakterschwäche ist.

Mein Hausarzt schlug mir ein medizinisches Abnehmprogramm vor, das monatliche Besuche bei einem Ernährungsberater und einem Arzt für Gewichtsabnahme sowie verschreibungspflichtige Medikamente zur Gewichtsabnahme beinhaltet. Es dauerte drei Monate, bis ich den Mut aufbrachte, einen Termin zu vereinbaren, und einen weiteren Monat, bis ich mit der Einnahme der verschriebenen Pillen begann. Ich schäme mich genauso sehr dafür, wie ich es tat, als ich anfing zuzunehmen. Obwohl ich eigentlich viel mit meinem Umfeld teile, hatte ich so viel Angst, dass ich es nur meinen Eltern erzählt habe.

Ich habe Angst vor den verletzenden Kommentaren und Spekulationen, die ich im Internet über andere sehe, die durch die Einnahme von Medikamenten abnehmen. Das grundlegende Problem, das die Gesellschaft in Bezug auf das Gewicht hat, ist immer noch ein moralisches. Wenn man dick ist, muss man faul und nachlässig sein. Wenn man auf die "einfache" Art abnimmt, ist man schwach und privilegiert.

Früher fühlte ich mich schuldig und schämte mich, weil ich zugenommen hatte; heute fühle ich mich genauso, wenn ich abgenommen habe. Ich habe eine Identität aufgebaut, indem ich meinen dickeren Körper geliebt habe. Jetzt, da ich erkannt habe, dass meine Fettleibigkeit eine Krankheit ist, die medizinisch behandelt werden kann, habe ich Angst zuzugeben, dass ich mich darum kümmere.

Ich schäme mich nicht, Migräne- oder Allergiemedikamente zu nehmen. Ich habe jedoch ein schlechtes Gewissen, wenn ich Medikamente zur Gewichtsabnahme einnehme, obwohl ich doch nur meine Gesundheit verbessern will. Ich habe 20 Jahre lang mühsam versucht, auf die "harte" Tour abzunehmen, und es hat bei mir nie funktioniert. Jetzt habe ich in drei Monaten elf Kilogramm abgenommen und habe Angst, dass die Leute mich fragen werden, wie ich das geschafft habe.

Ich habe Angst, von dünnen Menschen beurteilt zu werden, die mich nicht verstehen und vor den Reaktionen der dicken Menschen in der Body-Positivity-Community. Vor allem aber habe ich es satt, dass die Gesellschaft das Gewicht anderer ständig unter die Lupe nimmt. Die ultimative Lektion, die ich daraus ziehe, ist, dass ich viel zu viel Zeit damit verbracht habe, auf Influencer und Kommentatoren in meinem Social-Media-Feed zu hören, die mich nicht kennen oder die nicht mein Bestes im Sinn haben, und mir von ihnen vorschreiben zu lassen, was ich zu tun habe.

Ich habe daran gearbeitet, mich selbst zu lieben, egal welche Figur ich habe. Und weil ich meinen Körper liebe, werde ich tun, was ich für richtig halte, um ihn zu pflegen. Es geht mir nicht um die Zahl auf der Waage, sondern um die Verringerung meiner chronischen Krankheitssymptome.

Letztendlich weiß ich nicht, wie viele Kilos ich abnehmen werde, aber ich weiß, dass das Wichtigste, was abnehmen muss, die Last des Urteils anderer Leute auf mir ist. Vor zehn Jahren habe ich damit begonnen, die Scham über meine Gewichtszunahme abzulegen, und jetzt ist es an der Zeit, die Scham über meinen Gewichtsverlust zu überwinden.

Dieser Artikel wurde von Jonas Metzner aus dem Englischen übersetzt. Den Originalartikel könnt ihr hier lesen.

https://www.youtube.com/watch?v=cNav0qZW_MQ

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