Nach Rücktritt schwer erkrankt: Drama einer Ikone

Günther Mader krönte 1996 mit seinem Sieg auf der Streif eine historische Karriere. 13 Tage nach ihrem Ende stellte ein schwerer Schlaganfall sein Leben auf den Kopf.

nach rücktritt schwer erkrankt: drama einer ikone

Nach Rücktritt schwer erkrankt: Drama einer Ikone

In der Geschichte des alpinen Skisports hat der Name Günther Mader einen besonderen Platz.

Der Österreicher ist einer von nur fünf männlichen Läufern, der Weltcupsiege in allen fünf Disziplinen gefeiert hat. Im Jahr 1996, als Mader das Abfahrtsrennen auf der legendären Streif in Kitzbühel gewann, vollendete der Tiroler die historische Errungenschaft, die vor ihm nur Pirmin Zurbriggen und Marc Girardelli gelungen war - und nach ihm bis jetzt nur Kjetil-Andre Aamodt und Bode Miller.

Zwei Jahre nach seinem größten Coup beendete Mader seine Karriere, in der ihm auch sechs WM-Medaillen, zwei zweite Plätze im Gesamtweltcup und Olympia-Bronze in der Abfahrt von Albertvillle 1992 gelungen waren.

Mader, der heute 60 Jahre alt wird, hat auf der Piste viel vollbracht. Als größten Erfolg seines Lebens betrachtet er heute dennoch etwas anderes: dass er ins Leben zurückgefunden hat nach einem dramatischen Schicksalsschlag, der ihn nur 13 Tage nach seinem Rücktritt ereilt hatte.

Schlaganfall nach Fußball-Verletzung

Es war der 26. März 1998, keine zwei Wochen nach Maders letzten Rennen in Crans Montana - am Ende der Saison, in der Maders Landsmann Hermann Maier die Wintersportnation Österreich mit seinem ersten Weltcupsieg in einen Freudentaumel versetzte.

Mader entspannte sich kurz nach seinem Karriereausklang bei einem „Juxkickerl“, einem Freizeitfußballspiel mit Freunden. Er verletzte sich dabei, als ihn ein scharfer Ball am Oberkörper erwischte. Mader spuckte Blut, ging zum Arzt – keine Auffälligkeiten. Mader fühlte sich dennoch weiter unwohl, ging nochmal zum Arzt, ließ sich röntgen - keine Auffälligkeiten.

Am Abend des 26. März brach Mader dann zu Hause unter den Augen seiner damaligen Frau Ingrid zusammen, kam ins Krankenhaus. Während einer Computertomographie verlor Mader das Bewusstsein und wachte zwei Tage später auf der Intensivstation wieder auf - er hatte einen schweren Schlaganfall erlitten.

Günther Mader verlor Sprach- und Erinnerungsvermögen

Mader befand sich in akuter Lebensgefahr, seine gesamte rechte Körperhälfte war gelähmt und seine kognitiven Fähigkeiten schwer beeinträchtigt: Eine Ärztin zeigte ihm Fotos eines Hauses, eines Autos, zweier Skier. Er hatte die Wörter vergessen.

In einer intensiven Reha-Therapie musste der damals 33-Jährige das Leben neu lernen: Laufen, essen, sprechen, sich erinnern. „Deutsch war für mich wie eine Fremdsprache, die ich sehr, sehr lange nicht gesprochen habe“, erinnerte er sich später in einem Porträt des Standard: „Es war, als hätte ich eine andere Festplatte im Kopf gehabt.“

Mader waren auch die Namen vieler Freunde entfallen, er tippte sie vor Treffen als Erinnerungsstütze in sein Handy. Das Rechnen ließ er sich von seinem jungen Sohn wieder beibringen („Addieren ging ja, aber beim Multiplizieren bin ich schon angestanden“).

Maders Reha war ein medizinisches Wunder

Der Weg zurück ins Leben war für Mader mühsam und frustrierend - für die Ärzte dagegen war seine Genesung und ihr Tempo sensationell, ein medizinisches Wunder.

„Ich hatte den großen Vorteil, dass ich Spitzensportler war. Ich konnte kämpfen. Und den ganzen Fanatismus, mit dem ich früher trainiert habe, hab ich in meine Reha geworfen“, erinnerte sich Mader.

Nach eigenen Angaben hat Mader nach „zwei, drei Jahren“ wieder ein „wirklich normales Leben“ geführt, eine Hilfe bei der Verarbeitung war ihm auch die Arbeit an seiner 2003 erschienen Autobiografie „Über Leben“.

Das Buch wurde in Österreich ein Verkaufserfolg, die damit verbundenen Anstrengungen - Werbetermine, Lesereisen - machten Mader von Neuem bewusst, dass seine körperlichen Grenzen sich trotz der Genesung verschoben hatten.

„Es hätte viel schlimmer sein können“

Nichtsdestotrotz ist Mader froh und dankbar über sein Leben nach dem Schicksalsschlag. „Es hätte viel schlimmer sein können, ich hätte nie mehr skifahren gehen, nie mehr arbeiten, nie mehr reden können. Wenn es blöd hergeht, nicht mehr gehen“, berichtete er vor einigen Jahren in einem Interview mit Die Presse: „Der Familie geht es gut, im Job kann ich meine Erholungsphasen einhalten und dann passt auch das.“

Mader ist mittlerweile wieder im Ski-Zirkus aktiv, er wurde Rennsportchef seines früheren Ausrüsters Salomon, vor zwei Jahren engagierte ihn auch der nationale Verband ÖSV in beratender Funktion.

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