Heftige Kritik nach EM-Drama: „Jede Sekunde zählt“
Dominik Szoboszlai (re.) sorgt sich um seinen Mitspieler Barnabas Varga. Nach dem Spiel übt der Liverpool-Star heftige Kritik.
Nach dem EM-Drama rund um Ungarns Barnabas Vargas, der beim Duell mit Schottland (1:0) am Sonntag nach einem Zusammenstoß regungslos auf dem Platz liegengeblieben war und eine Gehirnerschütterung und mehrere Brüche im Gesicht erlitt, gibt’s nun heftige Kritik. Superstar Dominik Szoboszlai schimpft über die Abläufe unmittelbar nach der Szene: „Jede Sekunde zählt!“
„Es ist besser, wenn ich nicht darüber rede. Ich war einer der Ersten, der da war. Und ich war selber schockiert. Ich habe probiert, ihn auf die Seite zu legen, was eigentlich die beste Sache ist in solch einer Situation. Er hat nicht richtig Luft bekommen“, berichtete Liverpool-Profi Dominik Szoboszlai im Interview bei MagentaTV.
Der Ex-Spieler von Red Bull Salzburg trug dabei das Trikot seines Mitspielers mit der Nummer 19.
Seiner Einschätzung nach dauerte es zu lange, bis die Sanitäter auf den Platz und Varga zur Hilfe kamen. „Ich habe keine Ahnung, was mit dem Protokoll ist, ob die Leute nicht auf den Platz laufen dürfen, wenn wir Hilfe brauchen. (...) Wir müssen daran etwas ändern. Wir müssen das viel schneller machen“, sagte er. Nachsatz: „Jede Sekunde zählt!“
Unglücklicher ZusammenstoßIn den Wiederholungen der übertragenden TV-Sender wirkte die Szene zunächst wie ein harmloser und allenfalls leichter Kontakt, Fotos zeigten aber die Wucht des Aufpralls von Vargas Kopf mit dem Oberarm des schottischen Torwarts Angus Gunn. Noch in der Luft krampfte der Angreifer von Ferencvaros Budapest und konnte sich dann dem Augenschein nach auf dem Rücken liegend nicht mehr selbst bewegen.
Minutenlange Behandlung und SichtschutzEr wurde nach minutenlanger Behandlung hinter einem Sichtschutz auf dem Platz in der 74. Minute ausgewechselt und muss höchstwahrscheinlich operiert werden. Varga hatte beim 1:3 gegen die Schweiz den zuvor einzigen Turniertreffer Ungarns bei dieser EM erzielt. Bei den Feierlichkeiten nach Schlusspfiff war sein Trikot mit der Nummer 19 im Mittelpunkt.