Eskalation verhindern
Taiwan
Eskalation verhindern
Der taiwanesische Präsident William Lai (3. v. r.) lässt sich während seines Besuchs des Militärs Stinger-Raketenwerfer vorführen.
China droht Taiwan zwar regelmäßig, doch diesmal kündigte Peking für allzu große Anstrengungen zur Unabhänigkeit „zerschmetterte Schädel und Blut“ an.
Es lässt aufhorchen, wenn China mit militärischen Manövern und scharfen verbalen Attacken Taiwan bestraft, nur weil Präsidenten William Lai bei seiner Antrittsrede tat, was Regierungschefs in Taipeh tun: die Unabhängigkeit des Inselstaates betonen. Peking droht Taipeh zwar regelmäßig, doch diesmal kündigte China für allzu große Anstrengungen zur Eigenstaatlichkeit „zerschmetterte Schädel und Blut“ an.
Das Regime in Peking scheint dünnhäutiger zu sein gegenüber der aus ihrer Sicht abtrünnigen Insel. Und der Wille wächst, den Druck auf Taipeh zu erhöhen und nährt die Spekulationen, China könnte das Problem Taiwan in seinem Sinne lösen.
Sollte sich diese Eskalationsspirale weiter drehen, wird der US-geführte Westen Peking deutlicher als bisher die Folgen und Konsequenzen dieser Entwicklung aufzeigen müssen. Keine Akteur kann dabei daran interessiert sein, den Konflikt zu verschärfen. Chinas Schwachstelle ist die ökonomische Entwicklung, die zu wünschen übrig lässt. Dabei sollte der Westen versuchen, den Zwist auf die Ökonomie zu beschränken.