Norovirus lässt Hunderte Menschen am Gardasee erkranken

In einem pittoresken Ort am Ostufer des Gardasees ist das Norovirus ausgebrochen. Die Gemeinde Torri del Benaco erließ eine Verordnung: Niemand dürfe vorerst mehr das Leitungswasser trinken.

Norovirus lässt Hunderte Menschen am Gardasee erkranken

Vielen Bewohnerinnen und Bewohnern des Hafenstädtchen Torri del Benaco ging es in den vergangenen Tagen nicht gut: Wie mehrere Medien berichten, kursiert in dem Ort am Ostufer des Gardasees derzeit das Norovirus. Hunderte Menschen seien seit Mitte vergangener Woche mit Magen-Darm-Beschwerden ins Krankenhaus von Pischiera del Garda eingeliefert, schreibt unter anderem die Zeitung »La Repubblica«.

Am Freitag erließ die Gemeinde deshalb eine Verordnung, wonach es vorerst verboten sei, das Leitungswasser zu trinken oder zur Nahrungszubereitung zu nutzen. Bis zu 300 Menschen hätten sich mit starken Beschwerden ärztlich behandeln lassen, heißt es bei der Zeitung »Il Giornale«. Das wäre etwa jeder zehnte Einwohner.

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Das hochansteckende Norovirus verursacht einen plötzlich auftretenden, heftigen Brechdurchfall. Die Viren können über verunreinigtes Essen oder Wasser übertragen werden. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vergehen sechs bis 50 Stunden. Nach etwa zwölf Stunden bis zwei Tagen klingen die Symptome wieder ab.

Die Gemeinde veröffentlichte Fotos, auf denen Lastwagen zu sehen sind, die palettenweise Trinkwasser in Plastikflaschen geladen haben. Sie ermahnte ihre Bürgerinnen und Bürger auch, sich regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren.

Wie sich das Norovirus in dem Ort verbreiten konnte, ist noch ungeklärt. Womöglich könnte es etwas damit zu tun haben, dass das Abwassersystem überlastet ist. Nach heftigen Regenfällen in den vergangenen Tagen führt der Gardasee derzeit deutlich mehr Wasser als sonst in dieser Jahreszeit. Der Pegel stand in Peschiera im Süden des Sees am Mittwoch 1,46 Meter über dem hydrometrischen Nullpunkt. Zuletzt wurde ein solcher Wert 1977 erreicht. In manchen Orten in der Region fiel seit Beginn des Jahres mehr Regen als 2022 und 2021 das gesamte Jahr über.