Nach Bidens Auftritt im TV-Duell Krisenstimmung bei den US-Demokraten

Joe Biden

Nach dem desaströsen Auftritt von US-Präsident Biden im TV-Duell gegen seinen Herausforderer Trump sind die US-Demokraten verunsichert. Biden versucht es mit einer Erklärung und betont abermals, dass er weitermachen will.

US-Präsident Joe Biden hat Müdigkeit nach internationalen Reisen für seinen schwachen Auftritt bei der ersten TV-Debatte vor der Präsidentenwahl verantwortlich gemacht. Es sei nicht sehr klug gewesen, kurz vor dem Duell "mehrmals um die Welt zu reisen", sagte Biden. "Ich habe nicht auf meine Mitarbeiter gehört (...) und dann ich bin auf der Bühne fast eingeschlafen." Es sei "keine Entschuldigung, aber eine Erklärung".

Biden - mit seinen 81 Jahren der älteste Präsident der US-Geschichte - hatte bei der TV-Debatte mit seinem voraussichtlichen Herausforderer Donald Trump im Sender CNN mit heiserer Stimme gesprochen, sich wiederholt in seinen Formulierungen verheddert und Sätze unbeendet gelassen.

Biden will "ein neues Kapitel aufschlagen"

Bidens Sprecherin Karine Jean-Pierre sagte, der Präsident habe nicht die Absicht aufzugeben und wolle jetzt "ein neues Kapitel aufschlagen". Er sei in der Debatte erkältet gewesen und habe einen "schlechten Abend" gehabt. Forderungen, der Präsident solle sich einem kognitiven Test unterziehen oder zusätzliche Informationen über seinen Gesundheitszustand herausgeben, wies Jean-Pierre zurück.

Auf die Frage, ob Biden eine degenerative Krankheit oder Demenz habe, antwortete Jean-Pierre: "Nein" und fügte mit Blick auf den 78-jährigen Trump hinzu: "Ich hoffe, Sie stellen dem anderen Typ die gleiche Frage." Trump hatte Biden zu einem kognitiven Test aufgefordert, dann aber durcheinander gebracht, wer ihn selbst getestet hatte.

Abgeordneter spricht sich gegen Biden aus

In den vergangenen Tagen forderten zwar Demokraten aus den hinteren Reihen öffentlich einen personellen Wechsel, aber die bekanntesten Gesichter der Partei haben sich bislang mit allzu harscher Kritik zurückgehalten. Jedoch rief nun erstmals ein Demokrat aus dem Repräsentantenhaus den US-Präsidenten offen dazu auf, nicht mehr für eine Wiederwahl zu kandidieren.

"Anders als Trump hat sich Biden immer unserem Land verschrieben und nicht sich selbst", zitierten US-Medien den texanischen Politiker Lloyd Doggett. "Ich hoffe, er wird die schmerzhafte und schwierige Entscheidung treffen, den Rückzug anzutreten." Doggetts Fraktionskollege Jared Golden schrieb in einem Zeitungsbeitrag, er rechne schon seit Längerem mit einem Wahlsieg Trumps.

Die ehemalige Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, attestierte Biden beim US-Sender MSNBC "Urteilsvermögen und strategisches Denken". Die Demokratin räumte auf Nachfrage aber auch ein, es sei eine "berechtigte Frage", ob es sich bei seinem Patzer "nur um eine Episode oder einen Zustand" gehandelt habe. Pelosi betonte, es sei schwer, mit Trump zu debattieren, da der republikanische Ex-Präsident andauernd lüge. Beide Kandidaten müssten in der Frage nach ihrer Eignung für das Präsidentenamt einer gleich kritischen Betrachtung unterzogen werden.

"Niemand will der Erste sein, der Julius Cäsar ersticht"

Der US-Präsident will seinen Auftritt in dem TV-Duell nun offenbar mit einer Serie von öffentlichen Auftritten vergessen machen. Zunächst ist heute laut seiner Sprecherin Jean-Pierre ein Treffen mit Gouverneuren und Spitzenparlamentariern der Demokraten vorgesehen, am Ende der Woche wird Biden ein Fernsehinterview geben. Kommende Woche werde er eine Pressekonferenz beim NATO-Gipfel geben und nach Wisconsin und Philadelphia reisen.

Der US-Sender CBS berichtete, Biden treffe sich mit den Gouverneuren und Parlamentariern, um sich deren Unterstützung zu sichern. Zuvor hatte der Sender CNN unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtet, mehrere Gouverneure hätten zu Wochenbeginn miteinander telefoniert, um ein solches Treffen anzustreben. Einem Bericht der Washington Post zufolge drohte der Senator Joe Manchin nach dem TV-Duell, öffentlich mit Biden zu brechen.

Manchin, der als Quertreiber bekannt ist, hat den Demokraten zwar kürzlich den Rücken gekehrt, stimmt als unabhängiger Senator aber weiterhin in vielen Fragen mit seiner ehemaligen Partei ab. Dem Bericht zufolge änderte Manchin seinen Konfrontationskurs unter anderem auf Drängen des demokratischen Minderheitsführers im Senat, Chuck Schumer. Die Zeitung zitierte einen nicht namentlich genannten Vertreter der demokratischen Partei mit den Worten: "Niemand will der Erste sein, der Julius Cäsar ersticht."

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