Torhüter Günok - „Das war eine der besten Paraden, die ich jemals live gesehen habe“, gesteht der Gegner
Der Abend war mehr als ereignisreich, deswegen zunächst die nackten Fakten: Die Türkei zog in das Viertelfinale der Fußball-Europameisterschaft ein. Gegen Österreich gewann die Mannschaft am Dienstagabend in Leipzig mit 2:1 (1:0) und trifft nun in der nächsten Runde am Samstag auf die Niederlande, die ihrerseits zuvor gegen Rumänien 3:0 gewonnen hatte.
Merih Demiral traf bereits nach 57 Sekunden zur Führung für die Türken, nach 59 Minuten erhöhte er auf 2:0. Das 2:1 durch den österreichischen Stürmer Michael Gregoritsch (66.) reichte dem Team von Trainer Ralf Rangnick nicht mehr zur Wende.
Doch vielleicht wäre alles ganz anders gekommen, wenn der türkische Torhüter Mert Günok in der Nachspielzeit nicht eine unfassbare Parade gezeigt hätte. Einen Kopfball von Christoph Baumgartner lenkte er reflexartig um den rechten Pfosten seines Tores – und sicherte seinem Team so den knappen Erfolg (90.+5).
Und er fliegt und fliegt und fliegt: Mert Günok wehrt den Kopfball von Christoph Baumgartner ab, danach ist das Spiel vorbei
„Das war eine der besten Paraden, die ich jemals live gesehen habe“, zollte auch der Gegner in Form von Gregoritsch nach dem Spiel Respekt. „Es war unglaublich, wie er den Ball gehalten hat.“
„Ein wunderbarer Sieg“
Der neben dem Doppelpacker Demiral gefeierte Keeper gab sich hinterher entsprechend euphorisch. „Wir sind superglücklich, es war ein wunderbarer Sieg“, sagte Günok. „Ich möchte mich bei allen Fans bedanken. Ich glaube, dass unser Weg hier ziemlich lang ist.“
Der zweifache Torschütze Demiral, dem mit seinem Treffer nach 57 Sekunden das früheste Tor geglückt war, das jemals in der K.-o.-Runde einer Fußball-Europameisterschaft erzielt wurde, blickte nach dem Schlusspfiff auch schon voraus: „Ich bin natürlich superglücklich, wir haben 90 Minuten gelitten, aber wir haben es verdient“, sagte er. „Wir haben wahnsinnig hart gearbeitet, deswegen hoffe ich, dass wir das im nächsten Spiel genauso tun können.“
Das führt die Türken am Samstag nach Berlin, wo um 21 Uhr im Olympiastadion das Duell mit den Niederlanden ansteht. Mit einem torgefährlichen Demiral und einem Riesenrückhalt wie Günok dürften die Türken dann auch gute Chancen auf die Halbfinalteilnahme besitzen.
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