Fußball-EM in Frankfurt: Teurer Ausflug zum Fußball
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Fußball-EM in Frankfurt: Teurer Ausflug zum Fußball
Rumänische Anhänger decken sich mit Fanartikeln ein.
Im Stadion gibt es viele Möglichkeit zum Geldausgeben. Auch Werbung spielt eine große Rolle.
Dieses pinke Trikot. Manche sagen auch, es sei lila oder rosa oder beides. Jedenfalls dieses neue Deutschland-Trikot. Es ist in ganz vielen Geschäften vergriffen. Und auch der Mann, der am Mittwochabend im Stadion Fanartikel verkauft, zuckt mit den Schultern. Am Sonntag, als Deutschland in Frankfurt gegen die Schweiz spielte, seien welche im Angebot gewesen. Aber auch da „musstest du schnell sein“, um eines der bunten Ausweichtrikots zu bekommen.
Keine Deutschland-Trikots also, aber an den Ständen mit den Fanartikel bilden sich am Mittwoch trotzdem Schlangen – wie schon bei den drei EM-Spielen zuvor. Ein T-Shirt für 30 Euro, Maskottchen Albärt aus Plüsch für einen Zwanziger, ein Programmheft für einen Zehner – das alles wechselt in großer Zahl Besitzer und Besitzerin.
Ohnehin gibt es während dieser Fußball-Europameisterschaft im Stadion sehr viele Möglichkeiten zum Geldausgeben. Manche der Imbissstände kommen Frankfurter Fans von Eintracht-Spielen bekannt vor. Pizza, Bratwust, Hot Dogs – alles wie gehabt. Und auch regionale Spezialitäten gibt es. Etwa Handkäs’ in allen möglichen Variationen. Dazu nur Apfelwein, kein Bier, wie zahlreiche rumänische Fans am Mittwochabend etwas irritiert und auch enttäuscht zur Kenntnis nehmen müssen.
Jenseits von Fanshops und Imbissbuden gibt es am Stadion jede Menge Reklame zu erleben. So viel, dass man auf dem Weg von Haupteingang zur Tribüne mehr Werbung konsumiert als in der Halbzeitpause einer Fernsehübertragung auf RTL. Ein Supermarkt etwa verschenkt Obst, außerdem kann man sich Fahnen auf die Wange malen lassen, und hinter Glas steht ein gewiss nicht billiges Auto.
Und dann ist da noch der Stand, an dem man Fußballbilder erst in die Hand gedrückt bekommt und dann auch noch besondere Karten am Glücksrad gewinnen kann. Auch hier bildet sich vor jedem Spiel eine Schlange. Vor allem junge Fans stehen an, weil sie „Packs“ (so die Fachsprache) abstauben wollen.
Die Älteren werden derweil nostalgisch und erzählen sich gegenseitig vom Panini-Album der WM 1986. Immer fehlte der verdammte letzte Sticker. Man konnte bis zu 50 Stück bestellen (Bezahlung mit Briefmarken), aber das machte man nicht, wenn man unter Frankfurter Jugendlichen etwas gelten wollte...
Und auch bei dieser EM gelten klare Regeln: Fußballbilder (mittlerweile nicht mehr von Panini) werden gesammelt und getauscht. Und zum Handkäs’ gibt es kein Bier.