Leadership: Welche Soft Skills für Führungskräfte wichtig sind

Die Rolle der Führungskraft verändert sich. Ein nüchterner und direkter Umgang untereinander ist passé, heute sind Empathie, Anpassungsfähigkeit und Neugierde gefragt. Was Managerinnen und Manager jetzt über Soft Skills wissen müssen.

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Leadership: Welche Soft Skills für Führungskräfte wichtig sind

Fachliche Expertise, Managementkompetenzen und ein nachweislich erfolgreiches Händchen für Finanzen – das waren lange die Erfolgskriterien für Managerinnen und Manager. Doch das ändert sich gerade. Die genannten Fähigkeiten sind durchaus hilfreich, reichen aber für die komplexe, wenig planbare und sich ständig verändernde Wirtschaftswelt nicht mehr aus. In dieser neuen Realität müssen sich Mitarbeitende und Führungskräfte zurechtfinden. Ängste, Unsicherheiten, Überlastungen und vieles mehr sind auf der Tagesordnung und fordern Führungskräfte täglich heraus. Managerinnen und Manager müssen heute daher vor allem eines gut können: mit Menschen umgehen. Deshalb sind soziale Skills und Empathie wichtiger denn je. Welche Soft Skills Sie als Führungskraft jetzt brauchen, um den Erwartungen an Ihre Rolle gerecht zu werden, erfahren Sie in diesem Artikel.

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Emotionale Intelligenz

Dass Intelligenz eine große Rolle für den Erfolg von Managerinnen und Managern spielt, klingt plausibel. Und so wurden lange Zeit intelligente Menschen mit einer hohen Expertise auf ihrem jeweiligen Gebiet befördert. Doch der US-Psychologe Daniel Goleman hat in seinen Untersuchungen festgestellt, dass Fachwissen und sehr gute kognitive Fähigkeiten weniger ausschlaggebend für gute Führung sind. Wichtiger ist vielmehr eine andere Form der Auffassungsgabe: emotionale Intelligenz. Der Harvard-Psychologe prägte diesen Begriff bereits in den 1990er-Jahren, sein gleichnamiger Bestseller gilt inzwischen als zeitloses Standardwerk für Psychologen und Führungskräfte.

Für Goleman ist eine Person emotional intelligent, wenn sie Selbstreflexion, Selbstkontrolle, Motivation, Empathie und soziale Kompetenz vorweisen kann. Während die ersten drei Komponenten wichtig für das Selbstmanagement einer Person sind, verbessern die letzten zwei den Umgang mit anderen Menschen. Wie Sie alle fünf Komponenten trainieren können, erfahren Sie in Golemans Artikel "Emotionale Intelligenz - zum Führen unerlässlich".

Selbstreflexion

Einige der Komponenten emotionaler Intelligenz werden bereits länger von Führungskräften verlangt. Doch die Selbstreflexion hingegen bekomme immer noch nicht genügend Aufmerksamkeit, meinen die beiden Professoren James R. Bailey und Scheherazade Rehman. Dabei ist dieses Soft Skill ihrer Ansicht nach der Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere.

Was genau ist damit gemeint? Selbstreflexion beginnt damit, auf den vergangenen Tag oder ein vergangenes Ereignis zurückzublicken. Indem Führungskräfte ihr eigenes Verhalten und dessen Folgen betrachten, lernen sie daraus. Diese Fähigkeit trainiert kontinuierlich die Selbstwahrnehmung und stärkt so auch das Bewusstsein einer Person. Bei dieser Reflexiosarbeit sollten Führungskräfte drei Gefühlen besondere Aufmerksamkeit zukommen lassen: der Überraschung, dem Gefühl zu scheitern und der Frustration. Bei solchen Momenten spielen kognitive und emotionale Faktoren eine Rolle. Sie aktivieren Kopf, Herz und Hände, die auch mal eine Pause benötigen. Sie brauchen dafür Routinen für die Reflexion, um sich zu regenerieren und über sich hinauszuwachsen. Die Autoren erklären in ihrem Artikel, wie Sie die Reflexion in Ihren Alltag einbauen können.

Achtsamkeit

So wichtig regelmäßige Selbstreflexion auch ist – sie reicht nicht aus, um permanentem Druck im Job standzuhalten. Damit Managerinnen und Manager sich nicht von ständigen Stresssituationen beeinflussen lassen, benötigen sie Achtsamkeit. Regelmäßige Achtsamkeitsübungen stärken die Konzentration und bauen Stress ab. Sie helfen außerdem bei der Regulation von Emotionen, fördern die Kreativität und führen zu schnelleren Problemlösungen.

Im Interview rät Achtsamkeit-Expertin Ellen Langer Führungskräften zur Einsicht, dass Stress nicht abhängig von Ereignissen ist. Vielmehr steht er in Verbindung damit, wie wir die Ereignisse wahrnehmen und bewerten. Die Kunst der Achtsamkeit liege darin, jedem einzelnen Augenblick eine wichtige Bedeutung zukommen zu lassen. Denn dadurch gewinne das ganze Leben an Bedeutung, so die Psychologin.

Resilienz

Auch Resilienz spielt eine wichtige Rolle, um selbst in stressigen Situationen vernünftig handeln zu können. Gerade in dieser Zeit, wo eine Krise der anderen folgt, ist es für Führungskräfte wichtig, belastbar zu sein. Harvard-Professor Joshua D. Margolis und sein Co-Autor Paul G. Stoltz beschreiben in ihrem Artikel "So werden Sie belastbarer" psychische Resilienz als die Fähigkeit, rasch und konstruktiv auf Krisen zu reagieren. Führungskräfte können ihrer Ansicht nach ihre Resilienz stärken, in dem sie hinterfragen, wie sie mit Krisen umgehen.

Viele Menschen fühlen sich bei negativen Ereignissen überwältigt und nehmen automatisch die Perspektive des hilflosen Zuschauers ein. Wut, Angst oder Verwirrung übernehmen die Regie. Sie suchen nach Antworten auf die Frage, warum diese negative Situation entstanden ist. Resiliente Führungskräfte betrachten solche Situationen ganz anders und nehmen eine praxisnahe Denkweise ein: Sie überlegen sich, wie sie in dieser neuen Situation weiterkommen. Die Autoren empfehlen daher, Krisen nach vier Themenbereichen hin zu analysieren: Kontrolle über die Situation, Einfluss darauf, die Tragweite der Situation und ihre Dauer. Die Übung der präzisen Fragestellung in diesen vier Bereichen erhöht Ihre Resilienz.

Anpassungsfähigkeit

Krisen wie die Corona-Pandemie haben viele Veränderungen mit sich gebracht, wie beispielsweise hybride Arbeitsweisen. Um mit plötzlichen und schleichenden Veränderungen mitzuhalten, müssen Personen in Führungspositionen besonders anpassungsfähig sein. Der Wirtschaftspsychologe Carl Naughton räumt zwar ein, dass Menschen von Natur aus schlecht darin seien, mit Veränderungen umzugehen. Umso wichtiger ist es daher für Managerinnen und Manager, Anpassungsfähigkeit zu erlernen. Bevor Sie mit Übungen dazu beginnen, können Sie Ihren aktuellen Anpassungsquotienten (AQ) messen. Den Test dazu finden Sie im Artikel "Wie Sie lernen, mit Veränderungen umzugehen".

Wie wir Situationen wahrnehmen bestimmt, wie wir darauf reagieren. Menschen nehmen mehrdeutige Situationen häufig als gefährlich wahr. Dadurch empfinden sie unklare Situationen als etwas Schlechtes und meiden sie, erklärt Naughton. Außerdem fühlen sie sich durch die mehrdeutige Situation und potenzielle Veränderung überwältigt und handlungsunfähig. Um all das zu vermeiden, braucht es laut dem Wirtschaftspsychologen eine neue Haltung zu unklaren Situationen und Durchsetzungsvermögen. Denn so kommen fühlen Sie sich wieder kompetent, selbstwirksam und können sich innerlich beherrschen. Damit kommen Sie dann gut durch jede Veränderung.

Neugierde

Unabhängig von Krisen ist es immer wichtig, neugierig zu sein. Die Harvard-Professorin und Verhaltensforscherin Francesca Gino erklärt, dass neugierige Menschen sich besser in andere hineinversetzen können. Dadurch geraten sie in weniger Konflikte und können besser in Teams zusammenarbeiten. Zusätzlich steigert der Soft Skill die Kreativität.

Außerdem hilft Neugierde bei vielen Prozessen. So ist sie essenziell beim Abtrainieren von Vorurteilen, für bessere Zusammenarbeit und für den Umgang von Konflikten im Büro. Um diesen Soft Skill zu trainieren, müssen Sie Ihrem Gegenüber viele Fragen stellen und bei den Antworten aktiv zuhören.

Zuhören

Zuhören ist manchmal leichter gesagt als getan. Es ist allgemein bekannt, wie wichtig es ist, dennoch wissen zu wenige, wie es richtig geht. Im Artikel "Wie hören Sie zu?", stellen die Autoren vier unterschiedliche Arten von Zuhörern vor: den analytischen, relationalen, kritischen und aufgabenorientierten Zuhörer. Denn um das eigene Zuhören zu verbessern, muss man den Zuhörerstil identifizieren. Danach geht es darum, zu üben, dynamisch zwischen den unterschiedlichen Zuhörstilen zu wechseln. Es hilft, vor dem Beginn eines Gesprächs einen Moment innezuhalten und herauszufinden, mit welchen Ziel man zuhört. Soll ein Konflikt gelöst werden? Oder geht es um eine neue Strategie? Dadurch lässt sich herausfinden, welcher Stil angemessen für die Situation ist. Weitere Tipps, wie Sie Ihr Zuhören verbessern, finden Sie hier.

Mitgefühl

Diese Fähigkeit bringt eine Reihe von Vorteilen mit sich: Mitarbeitende sind engagierter, haben ein geringeres Burn-out-Risiko und sind glücklicher, wenn sie einen mitfühlenden Vorgesetzten haben. Deshalb ist es für Managerinnen und Manager wichtig, sich mit diesem Soft Skill zu befassen. Es gibt viele Forscher wie zum Beispiel den US-Psychologen Paul Bloom, die einen Unterschied zwischen Empathie und Mitgefühl machen. Empathisch ist man, wenn man sich mit der Situation und den Gefühlen eines anderen verbindet, mitfühlt, aber nicht handelt. Mitgefühl hingegen trägt aktiv zum Wohlergehen anderer bei.

Es bedeutet, eine Situation so tiefgründig zu verstehen, dass man die beste Entscheidung für alle Beteiligten treffen kann. Ferner ist es wichtig, am Arbeitsplatz auf positive und negative Emotionen einzugehen. Zu "Führung mit Gefühl" zählt, sich Zeit zum Zuhören zu nehmen und für Rat und Tat zur Verfügung zu stehen.

Networking

Beim Networking fließen viele Soft Skills zusammen. In Zeiten enger Zusammenarbeit ist es wichtig, ein gutes Netzwerk zu haben. Die Autoren Rob Cross, Greg Pryor und David Sylvester zeigen in fünf Schritten auf, wie Sie sich ein erfolgreiches Netzwerk aufbauen können.

Zunächst ist es wichtig, schnell auf vielen Unternehmensebenen Kontakte zu knüpfen und dadurch ein breites Netzwerk aufzubauen. Zweitens: Gute Netzwerker wertschätzen die Gedanken und Ideen ihrer Gesprächspartner und äußern dies. Dadurch erzeugen sie Anziehungskraft. Drittens, analysieren Sie auch, wo ihre eigenen Schwächen liegen und schließen Kompetenzlücken mithilfe ihres Netzwerkes. Als vierten Schritt vergrößern sie ihren Einfluss, indem sie mit der Hilfe von anderen innovative Pläne schnell umsetzen. Außerdem knüpfen sie Kontakte, die ihnen persönlich guttun, um ihr körperliches und geistiges Wohlbefinden nicht zu vernachlässigen.

Mit diesen Soft Skills sollten Sie als Managerin oder Manager gut ausgestattet sein, um sich den Veränderungen Ihres Berufes anzupassen. Wenn Sie mehr über die einzelnen Fähigkeiten wissen und diese trainieren möchten, klicken Sie einfach auf die Links und lesen Sie mehr zu den jeweiligen Soft Skills. Ein weiterer wichtiger Soft Skill ist übrigens Kreativität – darüber können Sie hier mehr erfahren.

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