Keine GEZ-Gebühren: Tausende Bürger können sich jetzt von Zahl-Pflicht befreien
Keine GEZ-Gebühren: Tausende Bürger können sich jetzt von Zahl-Pflicht befreien
GEZ-Gebühr, Verbraucher, Geld
Jeder Bürger in Deutschland muss den Rundfunkbeitrag bezahlen, egal ob im Haushalt Empfangsgeräte vorhanden sind oder nicht. Es gibt aber einige Ausnahmen.
Dortmund – Komme, was wolle – jeder Haushalt in Deutschland hat eine Gebühr zu zahlen. Es geht um die sogenannten GEZ-Gebühren. Dabei handelt es sich um eine monatliche Zahlung an die „Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in der Bundesrepublik Deutschland“ (GEZ). Aber es gibt Einzelfälle, wo Verbraucher von der Zahl-Pflicht befreit werden.
Keine GEZ-Gebühren: Tausende Bürger können sich jetzt von Zahl-Pflicht befreien
Wofür zahlen Millionen Haushalte in Deutschland den monatlichen Rundfunkbeitrag in Höhe von 18,36 Euro eigentlich? Die Grundlage dafür ist der von allen Landesparlamenten unterschriebene Rundfunkbeitragsstaatsvertrag (RBStV). Darin ist festgelegt, wie der Rundfunkbeitrag berechnet wird, wer ihn zahlen muss und welche Sonderregelungen es gibt.
Mit dem Geld wird das frei zu empfangende Angebot des öffentlich-rechtlichen Rundfunks im Hörfunk, Fernsehen und Internet finanziert. TV-Sender wie ZDF und ARD, aber auch Radio- und Online-Angebote dieser Medienanstalten sind damit inbegriffen. Aber was, wenn man die Programme gar nicht nutzt und keine Sendungen wie den „ZDF-Fernsehgarten“ schaut?
Die Antwort auf die Frage ist einfach beantwortet: Die Gebühr fällt trotzdem für jeden Haushalt in Deutschland an. Und das ganz unabhängig davon, ob man Empfangsgeräte für das öffentlich-rechtliche Angebot besitzt oder dieses nutzt. Es gibt jedoch mehrere Ausnahmen, die einen von der Zahl-Pflicht befreien können.
Keine GEZ-Gebühren zahlen: Befreiung vom Rundfunkbeitrag in diesen Fällen online beantragen
Eine Befreiung kommt laut Beitragsservice der ARD, ZDF und Deutschlandradio in folgenden Fällen infrage:
- Empfänger von Bürgergeld
- Hilfe zum Lebensunterhalt
- Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung
- Leistungen nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG), Berufsausbildungsbeihilfe, Ausbildungsgeld, wenn die Empfänger nicht bei den Eltern wohnen
- Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz
- Blindenhilfe
- Pflegegeld nach landesgesetzlichen Vorschriften
- Hilfe zur Pflege oder Hilfe zur Pflege als Leistung der Kriegsopferfürsorge
- Pflegezulagen nach dem Lastenausgleichsgesetz
- Personen, denen wegen Pflegebedürftigkeit ein Freibetrag zuerkannt wird
- Volljährige, die im Rahmen einer Leistungsgewährung in einer stationären Einrichtung leben
Wer eine Befreiung beantragen will, muss die entsprechenden Bescheinigungen der zuständigen Behörden vorlegen. Der Antrag kann online ausgefüllt und eingereicht werden (mehr zu Finanzen bei RUHR24).
Neue Ausnahme für GEZ-Pflicht: Tausende Bürger können in diesem Fall Befreiung beantragen
Neben den herkömmlichen Befreiungsgründen können Bürger jetzt auch in Katastrophenfällen die Pflicht zur Gebührenzahlung aufheben. Darüber informiert der Beitragsservice in einer Pressemitteilung vom 27. Juni 2024.
Da es zuletzt in Süddeutschland (Bayern) schwere Unwetter mit Starkregen zu Überflutungen geführt haben, wurde in vielen Orten der Katastrophenfall ausgerufen. Wer in diesen Gebieten wohnt, kann eine Abmeldung der GEZ beantragen. Diese werde vom Beitragsservice „anhand eines Abgleichs mit den behördlichen Informationen über die betroffenen Gebiete“ geprüft.
Befreiung der GEZ-Gebühren wegen Katastrophenfall: Wie beantrage ich eine Abmeldung?
Stimmen die Wohnadresse und die betroffenen Regionen überein, brauchen Bürger keinen Nachweis zu erbringen. Die Befreiung gilt zunächst für sechs Monate. Ist das Wohnhaus vollständig zerstört oder unbewohnbar, ist eine dauerhafte Abmeldung möglich.
Den Antrag für eine Sonder-Abmeldung ist online seit dem 1. Juni 2024 und noch bis zum 30. November 2024 möglich. Eine rückwirkende Befreiung kann ebenfalls beanstandet werden. Bei Vorliegen der Voraussetzungen wird das bereits gezahlte Geld zurückerstattet. Dieses Formular sollten Verbraucher verwenden.
GEZ-Gebühren: Wieso muss ich Rundfunkgebühren eigentlich zwingend bezahlen?
Der Grund, warum normalerweise alle Haushalte der GEZ-Pflicht unterliegen, liegt im Solidarmodell der Rundfunkgebühren. „Solidarisch bedeutet dabei, dass alle Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen des Gemeinwohls in Deutschland einen Beitrag leisten, damit alle profitieren könne“, erklärt der Beitragsservice.
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Aufgrund der Zahl-Pflicht wird der Rundfunkbeitrag häufig kritisiert. Eine GEZ-Erhöhung ab 2025 könnte Verbraucher ebenfalls nicht gefallen. Aber wohin wandern die monatlichen Gebühren eigentlich genau? Laut Beitragsservice werden die 18,36 Euro folgendermaßen aufgewendet:
Finanzierung von: | Anteil am Monatsbeitrag |
ARD | 12,78 Euro |
ZDF | 4,69 Euro |
Deutschlandradio | 0,54 Euro |
Landesmedienanstalten | 0,35 Euro |
Quelle: Beitragsservice von ARD, ZDF und Deutschlandradio |