Regierung versprach 100 neue Kassenärzte: Erst drei im Dienst
Die Bevölkerung wächst, doch die Zahl der Kassenärztinnen und Kassenärzte stagniert seit Jahren. Immer öfter finden sich für freie Stellen keine Bewerberinnen und Bewerber. Für die Patienten bedeutet das: Längere Wartezeiten und Frustrationen.
Mit einem Startbonus von 100.000 Euro wollte die Bundesregierung insgesamt 100 zusätzliche Kassenarztstellen außerhalb des Stellenplans für die Fächer Allgemeinmedizin, Kinder- und Jugendheilkunde und Gynäkologie schaffen. In diesen Feldern ist der Bedarf am drängendsten.
Für die Rekrutierung der neuen Ärztinnen und Ärzte ist die Sozialversicherung zuständig, die dafür jährlich 300 Millionen Euro aus dem Bundesbudget bekommt.
Doch das Projekt „100 Plus” will nicht so recht in Fahrt kommen. „Es ist ernüchternd, dass die ersten 100, von der Regierung zusätzlich finanzierten Kassenstellen trotz der vielen Bewerbungen noch immer nicht besetzt sind”, kritisiert die Ärztekammer auf profil-Anfrage.
Dabei hatten Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Kanzler Karl Nehammer (ÖVP) eine Umsetzung des Projekts bis Jahresende 2023 in Aussicht gestellt. Warum sind die meisten Stellen Mitte 2024 noch immer nicht besetzt?