Wieso knurrt der Magen eigentlich, wenn er leer ist?

Bei vielen Schweizerinnen und Schweizern ist es um kurz vor zwölf Uhr jeweils so weit: Der Magen meldet sich mit einem dezenten Knurren. Gibt es Lunch, beruhigt er sich. Zögert man das Essen hinaus, wird das Knurren lauter. Aber warum eigentlich?

Dauert es zu lange, bis das Essen auf dem Tisch steht, meldet sich unser Körper zu Wort. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Neben dem typischen Hungergefühl, das bei dem einen oder anderen mit einem leichten Unwohlsein oder mit schlechter werdender Laune einhergeht, beginnt auch der Magen zu knurren. Erst leise, dann zunehmend lauter und dringlicher.

Zum Knurren kommt es, wenn der Magen leer ist. Er sendet dir damit aber kein bewusstes Signal. Es passiert vielmehr einfach so. Aufgrund seiner Funktionsweise.

So funktioniert unser Magen

Essen wir etwas, gelangt die zerkaute Nahrung durch die Speiseröhre in den Magen, dessen Wand aus ringförmigen Muskeln und schräg verlaufenden Muskelfasern besteht. Diese ziehen sich kontinuierlich abwechselnd zusammen und dehnen sich aus. Durch diese wellenförmigen Bewegungen wird die aufgenommene Nahrung mit Verdauungssäften vermischt und zu einem Speisebrei vermengt. Es dient auch dazu, die Nährstoffe herauszulösen. Nach und nach wird der Brei in den Darm abgegeben.

Zum Knurren kommt es erst, wenn der Magen leer ist

Solange der Magen gut gefüllt ist, knurrt er nicht. Das ändert sich erst, wenn er über einen längeren Zeitraum keine Nahrung bekommt. Dann wird er zu einem Hohlraum, in dem sich hauptsächlich Luft befindet. Je länger der Leerstand dauert, um so mehr Luft sammelt sich an. Die Magenmuskulatur arbeitet ungeachtet dessen weiter, erwischt aber nur noch Luft und Magensäfte. Durch diese «leeren» Kontraktionen entsteht das typische Knurren, von Fachleuten Borborygmus genannt.

Das Knurren kommt nicht wirklich aus dem Magen

Auch wenn wir es ihm redensartlich zuschreiben: Das Hungerknurren entsteht nicht im Magen, sondern zu Beginn des Dünndarms. Wenn der Magen dort Luft hineinpresst, passiert ähnliches wie bei einem Luftballon, wenn man die Luft langsam herauslässt: Es gibt ein Geräusch, das wir als Knurren wahrnehmen.

An den Entstehungsort des Knurrens erinnert auch der Fachausdruck: «Borborygmus» kommt vom Altgriechischen βορβορυγμός (borborygmós) – Bauchknurren. Laut DocCheck bezeichnet man so die «durch Darmperistaltik hervorgerufenen, knurrenden Darmgeräusche, die durch die Bewegung von Flüssigkeit und Gasen im Darmlumen entstehen».

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