Rheinmetall will in Deutschland Munitionsproduktion hochfahren

rheinmetall will in deutschland munitionsproduktion hochfahren

Blick auf die Kanone eines Puma-Kampffahrzeugs an einer Produktionslinie, während Bundeskanzler Olaf Scholz und Verteidigungsminister Boris Pistorius das künftige Gelände einer Waffenfabrik besuchen, in der der Waffenhersteller Rheinmetall ab 2025 Artillerie produzieren will, in Unterlüß, Deutschland, 12. Februar 2024. REUTERS/Fabian Bimmer/Pool

Unterlüß (Reuters) – Der Rüstungskonzern Rheinmetall will mit einem neuen Werk in Niedersachsen die Versorgung der Bundeswehr mit Munition aus Deutschland sicherstellen.

“Zur Sicherung der strategischen Souveränität Deutschlands im Bereich der Munitionsherstellung schaffen wir eine nationale Produktionsstätte”, sagte Rheinmetall-Chef Armin Papperger bei der symbolischen Grundsteinlegung für das Werk in Unterlüß, an der auch Kanzler Olaf Scholz, Verteidigungsminister Boris Pistorius und die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen teilnahmen. Im Umfeld des Rheinmetall-Geländes protestierten zahlreiche Bauern mit Traktoren.

“200.000 Artilleriegeschosse pro Jahr, dazu Sprengstoff und Komponenten für Raketenartillerie sollen hier künftig entstehen”, sagte Scholz. “Das ist beeindruckend.” In der Ost- und Südukraine würden derzeit allerdings pro Tag mehrere tausend Artilleriegeschosse abgefeuert. Eine eigenständige und dauerhafte Produktion von Munition in Deutschland und Europa sei notwendig, mahnten Scholz und Frederiksen.

Rheinmetall will 300 Millionen Euro in die neue Fabrik investieren, rund 500 neue Arbeitsplätze sollen entstehen. Die Produktion werde voraussichtlich im kommenden Jahr beginnen. Rheinmetall schaffe mit dem neuen Werk die Möglichkeit, den Bedarf der Bundeswehr an Munition aus Fertigung in der Bundesrepublik zu decken und auch etwa in einem möglichen Krisenfall Abgaben an Partnerstaaten zu gewährleisten, unterstrich der Rheinmetall-Chef. Der Konzern wolle die komplette Wertschöpfungskette für Artilleriemunition in Unterlüß entstehen lassen.

Scholz mahnte in seiner Rede, dass es nicht nur darum gehe, dass die Regierungen die nötigen finanziellen Mittel bereitstellten. “Eine starke Verteidigung braucht eben auch eine solide industrielle Grundlage.” Dafür sei es nötig, dass die Europäer ihre Bestellungen im Rüstungsbereich bündelten und der Industrie somit Perspektiven für die nächsten Jahre und sogar Jahrzehnte geben. “Wir müssen weg von der Manufaktur – hin zur Großserien-Fertigung von Rüstungsgütern.”

Die Bundeswehr benötigt Artilleriemunition, aber auch andere Nato-Partner und vor allem die Ukraine sind dringend darauf angewiesen. Rheinmetall ist einer der größten Munitionsproduzenten weltweit. Der Düsseldorfer Konzern baut angesichts der von Bundeskanzler Scholz ausgerufenen Zeitenwende im Zuge des Kriegs von Russland gegen die Ukraine seine Produktionskapazitäten gezielt aus. Die Düsseldorfer versorgen auch die Ukraine mit Waffen und Munition.

Bei Rheinmetall soll dies auch zu steigenden Umsätzen und Gewinnen führen. Für 2026 erwarte der Konzern einen Umsatz zwischen 13 und 14 Milliarden Euro, hatte Rheinmetall-Chef Papperger erst im November angekündigt. Das Unternehmen würde seinen Umsatz damit gegenüber 2023 fast verdoppeln. Die operative Ergebnismarge soll dann 15 Prozent übersteigen.

(Bericht von Andreas Rinke und Matthias Inverardi, redigiert von redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter [email protected] (für Politik und Konjunktur) oder [email protected] (für Unternehmen und Märkte).)

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