Ständig schlapp? Daran erkennst du, dass du Eisenmangel hast

Leidest du unter Eisenmangel? Bei Verdacht lasse dich von einer Fachperson durchchecken.

Eisenmangel ist häufig und wer darunter leidet, weist oft zahlreiche Symptome auf. Wir haben bei zwei Fachpersonen nachgefragt, welche das sind – und wie du Eisenmangel erkennst.

Du hast ständig Kopfschmerzen und fühlst dich schlapp? Es ist möglich, dass du unter Eisenmangel leidest. Der kommt innerhalb der Schweizer Bevölkerung relativ häufig vor. Laut schweizerischem Ernährungsbericht von 2012 leiden zwischen 16 und 23 Prozent der Frauen an Eisenmangel. Und auch Männer sind betroffen.

Wir haben beim Experten Dr. med. Claudio Lorenzet, Facharzt für Allgemeine Innere Medizin, und bei der Expertin Diana Studerus, MSc Ernährungsberaterin, nachgefragt, wie du Eisenmangel erkennst.

Das sind die Symptome bei Eisenmangel

Dr. Claudio Lorenzet erklärt: «Typische Anzeichen eines Eisenmangels sind eine Müdigkeit und körperliche Schwäche, welche über das übliche Mass hinausgeht.» Auch Schwindel sowie Kopfschmerzen seien häufige Symptome. Diana Studerus sagt: «Die wichtigsten Zeichen sind blasse Schleimhäute, brüchige Nägel, diffuser Haarausfall oder trockene Haut.»

«Typische Anzeichen eines Eisenmangels sind Müdigkeit und körperliche Schwäche.»

Dr. Lorenzet weist zudem darauf hin, dass bei älteren Patientinnen und Patienten «Restless Legs»-Symptome hinzukommen können, welche auf Eisenmangel hinweisen könnten.

Kannst du Eisenmangel selbst feststellen?

Wegen der unspezifischen Symptome ist es laut Diana Studerus schwierig, selbst zu merken, dass du unter Eisenmangel leidest. Denn Kopfschmerzen, brüchige Nägel oder Haarausfall allein lassen dich vielleicht gar nicht an einen Mangel denken. «Ich rate jedoch dazu, im Zweifel eine Blutentnahme zu machen, so besteht rasch Klarheit.»

«Ich rate dazu, im Zweifel eine Blutentnahme zu machen, so besteht rasch Klarheit.»

Auch Dr. Lorenzet rät, zur Fachperson zu gehen, wenn zwei Symptome wie Haarausfall und Müdigkeit bei dir zusammen auftreten. Er sagt: «Der Patient oder die Patientin selbst kann dies nicht feststellen.» Wird der Mangel diagnostiziert, gibt es die Möglichkeit, Eisen zuzuführen. Dazu stehen verschiedene Präparate wie Tabletten, Tropfen, Sirup, Spritzen oder Infusionen zur Verfügung.

Wie kommt es überhaupt zu Eisenmangel?

Einer der Hauptgründe für Eisenmangel ist Blutverlust. Dr. Lorenzet sagt: «Bei Frauen ist es meistens die Monatsblutung, die dazu führt.» Eisenmangel kann jedoch auch andere Ursachen haben. Der Mangel könne auch auf «organische Ursachen, wie eine Blutung aus dem Magen oder aus dem Dünn- oder Dickdarm» hinweisen. Deshalb sei es wichtig, bei Verdacht auf Eisenmangel immer eine Fachperson zu konsultieren.

Laut Diana Studerus können auch chronisch entzündliche Darmerkrankungen den Mangel auslösen. «Ich empfehle daher bei Menschen, die einen ‹unerklärlichen› Eisenmangel haben, immer nach einer Zöliakie zu suchen.» Sie fügt an: «Insbesondere bei Frauen; denn nicht immer ist die Menstruation ‹schuld›.»

Macht eine eisenhaltige Ernährung Sinn?

«Man sollte die Zufuhr von Eisen über die Ernährung überprüfen», so Studerus. «Gute Eisenquellen sind proteinhaltige Lebensmittel wie Fleisch oder Ei, aber auch Hülsenfrüchte (Linsen, Kichererbsen, Tofu), Getreide (Hafer, Hirse, Quinoa, Vollkornprodukte) und grünes Blattgemüse.»