SP-Stadträtin schockiert mit «Kindermörder»-Aussage

In einer Insta-Story benutzte Judith Schenk den antisemitisch vorbelasteten Begriff «Kindermörder». Ihre Fraktion distanziert sich von der Aussage, Schenk selber entschuldigt sich.

Die Berner Stadtparlamentarierin Judith Schenk hat mit einer Story auf Instagram für Aufruhr gesorgt. Die SPlerin verlinkte einen Artikel von Al-Jazeera, in dem der israelische Minister für nationale Sicherheit, Itamar Ben-Gvir, mit «Wir müssen jetzt in Rafah einmarschieren» zitiert wird.

Schenk schrieb dazu: «Nein. Ihr müsst dem befehligten Waffenstillstand des UN Security Councils nachkommen» und «Verdammte Kinder-Mörder. Ihr schadet den Jüdinnen und Juden auf der ganzen Welt.»

«Wir sind erschüttert»

Der Verein Never Again Is Now (Nain) kritisierte Schenk daraufhin heftig: «Wir sind erschüttert über die gewählten Worte einer Berner Stadträtin», schrieb Nain in einem Mail, das 20 Minuten vorliegt, an Berner Stadträte. In ihrer Story bediene sich Schenk klassischer antisemitischer Stereotype, so der Vorwurf.

«Wir haben es nicht für möglich gehalten, dass eine solche Aussage im 21. Jahrhundert noch möglich ist», so Nain weiter.

sp-stadträtin schockiert mit «kindermörder»-aussage

Das war die Insta-Story von Schenk. Mittlerweile wurde sie gelöscht.

SP distanziert sich

Die Stadtrats-Fraktion von SP/Juso distanziert sich auf Anfrage von 20 Minuten von der Aussage ihres Mitglieds. «Wir sehen die Problematik und distanzieren uns von der Wortwahl im Post von unserer Stadträtin Judith Schenk und werden entsprechend das Gespräch mit ihr suchen», sagt Fraktionspräsidentin Barbara Keller. «Für die SP/Juso-Fraktion ist klar: Antisemitismus hat in unserer demokratischen Gesellschaft keinen Platz. Wir dulden sowohl innerhalb als auch ausserhalb der Partei keinen Antisemitismus.»

Das sagt Judith Schenk

Gegenüber 20 Minuten erklärt Schenk, dass sie den Begriff einzig «aufgrund dieser brutalsten Aussage» des israelischen Polizeiministers gewählt habe, der trotz UNO-Resolution zum sofortigen Waffenstillstand in Rafah einmarschieren wolle.

Der Haupt-Fokus ihrer Posts zu Gaza liege seit je her auf den Kindern, die es in jedem Konflikt bedingungslos zu schützen gelte, betont die SP-Stadträtin. Ihre Vorwürfe richteten sich gegen «die israelische Regierung genauso wie gegen die terroristische Hamas und alle, die Mord und alle anderen Formen der Gewalt gegen die Zivilbevölkerung beider Seiten in irgendeiner Form unterstützen».

Schenk stellt klar: «Ein rassistisches oder antisemitisches Stereotyp zu bedienen, liegt weit weg von meiner Intention.»

«Distanzierung ist richtig»

Schenk hat sich bereits persönlich beim Verein Nain gemeldet. «Jemanden zu verletzen, ist nie meine Absicht und da dies trotzdem geschehen ist, entschuldige ich mich herzlich bei Ihnen dafür», heisst es in der Mail, die 20 Minuten vorliegt. Daher habe sie die entsprechende Insta-Story gelöscht. Denn «Antisemitismus, antimuslimischer Rassismus sowie jede andere Form von Rassismus und Klassismus haben weder in der SP noch bei mir Platz. Es ist sehr wichtig und richtig, dass auf einen solchen Fehler hingewiesen wird und dass sich die SP von dieser Aussage in meinem Post distanziert.»

Gleichwohl findet Schenk es «besorgniserregend», wie schnell der Fokus ihrer eigentlichen Aussage verschoben worden sei, denn «Schweigen wird politisch aktiven Menschen ebenfalls vorgeworfen. Damit liegt der Fokus auf mir und nicht auf den Verletzlichsten, den Kindern.»

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