Systeme wie das IQ-Light HD von VW verbessern die Lichtqualität und damit die Sicherheit erheblich und eröffnen neue Möglichkeiten für die Zukunft.
Modernes Autolicht sorgt nicht nur für eine optimale Lichtausbeute, es zeigt dem Fahrer auch die Spur oder drohende Gefahren an und blendet dabei andere Verkehrsteilnehmer aus dem Lichtkegel aus.
Zu den Highlights des neuen VW Touareg gehört seine Lichttechnik: Der grosse SUV hat eine neue Matrix-Scheinwerfertechnologie an Bord. Diese nennt sich IQ-Light HD und bietet nicht nur eine zusätzliche Lichtausbeute im Vergleich zu älteren Scheinwerfersystemen, sondern kann bestimmte Bereiche gezielt stärker beleuchten, um den Fahrer zu unterstützen. Auch andere Hersteller wie Mercedes-Benz, BMW, Audi oder Lexus haben vergleichbare Lichtsysteme mit anderen Bezeichnungen im Angebot.
Um die Funktionsweise des IQ-Light HD zu verstehen, zunächst ein kleiner Exkurs in die Funktionsweise des herkömmlichen Matrix-Lichts. Im VW Touareg sind dabei 128 LED pro Scheinwerfer im Einsatz. 53 dieser Leuchtdioden sind für weniger komplexe Funktionen zuständig wie die Ausleuchtung der Fahrbahnbegrenzung, für das Tagfahrlicht oder den Blinker. Die restlichen 75 LED sind für das Abblend- sowie das Fernlicht zuständig. Zusammen beleuchten sie die Umgebung, die man sich wie einen riesigen Bildschirm vorstellen kann, der aus so vielen Pixeln besteht, wie es LED gibt (also 75), wobei jede LED unabhängig von der anderen ein- und ausgeschaltet werden kann. Das Matrix-Licht nutzt für die Steuerung der Lichtpunkte diverse Sensoren: die Bilder der Kamera am Rückspiegel, die GPS-Daten, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder den Lenkwinkel.
Um den Faktor 150 verfeinert
Der Lichtstrom wird so an die Umgebungsbedingungen angepasst. Auf Autobahnen zum Beispiel ist die Lichtemission stärker, in urbanen Gebieten hingegen beleuchten die Lichter intensiver den Seitenstreifen der Fahrbahn, damit der Fahrer Fussgänger oder Tiere früher erkennen kann. So kann immer mit der grösstmöglichen Lichtausbeute gefahren werden. Damit andere Verkehrsteilnehmer nicht geblendet werden, werden Bereiche rund um entgegenkommende oder vorausfahrende Fahrzeuge ausgeblendet. Der Raum, in dem sich die anderen Verkehrsteilnehmer befinden, bleibt also dunkel, indem die entsprechenden LED einfach ausgeschaltet werden. Ausserdem kann das System reflektierende Verkehrsschilder oder Reflexionen, die durch regennasse Strassen verursacht werden, erkennen und die Intensität der entsprechenden LED verringern.
Beim IQ-Light HD kommen im VW Touareg 19’216 Mikro-LED pro Scheinwerfer zum Einsatz.
Auf diesem seit fünf Jahren eingesetzten System baut nun das IQ-Light HD von VW auf. Jeder der beiden Scheinwerfer verfügt über drei Module: Das aussen angeordnete Modul verfügt über 16 LED-Pixel, die unter anderem der Ambientebeleuchtung gewidmet sind. Als zweites Modul ist auf der Innenseite des Scheinwerfers die Technik für statisches und dynamisches Kurvenlicht, Abbiege- und Schlechtwetterlicht angeordnet. Das eigentliche HD-Matrixmodul befindet sich in der Mitte und besteht aus 19’216 Mikro-LED in jedem der beiden Scheinwerfer. Damit wurde die Auflösung um den Faktor 150 verbessert. Jedes einzelne LED ist individuell steuerbar und ermöglicht es, die bekannten Lichtfunktionen noch exakter an die Gegebenheiten anzupassen.
Viele weitere Funktionen
Ausserdem kann IQ-Light HD einen intensiven Lichtteppich auf die Fahrspur direkt vor das Auto projizieren. Diese Funktion wird als «Lane Light» bezeichnet, also Fahrspur-Licht. Ein Rechteck, das sich direkt vor dem Auto befindet und links und rechts von den Fahrspuren begrenzt wird, wird hervorgehoben. Diese Funktion hilft, Unebenheiten auf der Fahrbahn besser zu erkennen. Die Technologie animiert zudem dazu, sich auf den Lichtteppich auszurichten, führt den Fahrer speziell in komplexeren Verkehrssituationen wie etwa in engen Baustellen und verhindert so ein Abweichen vom Kurs.
Die IQ-Light-HD-Technologie arbeitet auch mit dem Night-Vision-Assistenzsystem zusammen. Es erkennt Personen und Tiere mithilfe einer Wärmebildkamera und zeigt sie in den digitalen Instrumenten und im Head-up-Display an. Das Nachtsichtsystem umfasst auch ein Markierungslicht, das Personen im potenziellen Gefahrenbereich kurzzeitig mit einem besonders hellen Licht anstrahlt, um sie für den Fahrer noch besser sichtbar zu machen. Durch diese Kombination der Matrix-Scheinwerfer und des Nachtsichtsystems können Gefahrensituationen schneller erkannt und entschärft werden. VW ist aber auch hier nicht der einzige und auch nicht der erste Hersteller, der diese Technologie anbietet.
Es gibt noch weitere Einsatzmöglichkeiten der LED-Technik, wie Mathias Thamm, der bei VW die Lichttechnik verantwortet, erzählt: «Wir sind in der Lage, Symbole auf die Strasse zu projizieren und den Fahrer in nächtlichen Fahrsituationen zu unterstützen. Auf engen Strassen können wir zum Beispiel die Breite des Autos direkt auf der Strasse anzeigen.» Damit ist es vorstellbar, dass Fahrzeuge in Zukunft mit anderen Verkehrsteilnehmern über Licht kommunizieren. So lässt sich beispielsweise ein Fussgängerstreifen auf den Boden einblenden, wenn das Auto einen Fussgänger, der die Strasse überqueren möchte, am Strassenrand erkannt hat. Solche Lösungen werden derzeit nur noch nicht angeboten, weil es der Gesetzgeber noch nicht zulässt.
Dieser Artikel stammt aus der «Automobil Revue» – www.automobilrevue.ch
Moderne Lichtsysteme wie das Digital Lights von Mercedes können auch Warnhinweise auf die Strasse projizieren.
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