Mein Partner will nicht zu meinen Eltern: Was kann ich tun?

mein partner will nicht zu meinen eltern: was kann ich tun?

Was tun, wenn der Partner oder die Partnerin nicht mit zu den Eltern will? Getty Images, Cavan Images

Mir ist meine Familie sehr wichtig und ich will sie häufig besuchen. Mein Partner versteht das nicht, weil er selbst wenig Kontakt zu seinen Eltern hat – und ungern bei meinen ist. Wie können wir einen Kompromiss finden?

freundin-Leserin

freundin-Kolumnistin Isabell Prophet ist Coach und entwickelt Strategien bei Sorgen und Konflikten. Ihr Rat:

Familie kann herausfordernd sein. Vor allem, wenn es nicht die eigene ist. Ihre Familie hat ihre eigenen Erwartungen, ihr eigenes Normal. Damit sind Sie aufgewachsen – ihr Partner nicht. Im Unternehmen würde man einen Onboarding-Prozess einleiten und dann würde sich »der Neue« durch ständigen Kontakt bald einleben. Nur ist Ihre Familie kein Unternehmen und ständigen Kontakt wird es nicht geben.

Der Kompromiss, nach dem Sie fragen, ist der richtige Ansatz. Unter einem Kompromiss verstehen wir eine Lösung, die entstehen kann, wenn Menschen einander Zugeständnisse machen. Verfehlen diese Zugeständnisse jedoch die wahren Bedürfnisse, dann machen sie alles schlimmer.

Beginnen wir also mit Geständnissen, statt mit Zugeständnissen: Sprechen Sie sich aus. Dann fällt es leichter, Zugeständnisse zu entwickeln, mit denen sich alle Beteiligten wohlfühlen.

Fragen hilft – zuhören auch

Sprechen Sie das Thema an. So zum Beispiel: „Mich belastet die Situation mit meinen Eltern. Ich würde gern darüber reden, warum wir die Besuche so unterschiedlich sehen. Lass uns ehrlich sein und einander zuhören.“

Erlauben Sie einander, so persönliche Fragen auch mal nicht zu beantworten. Offenheit kann verbinden, erzwungene Offenheit kann trennen. Manchmal reicht es, eine Frage zu stellen. Die Antwort hat dann Zeit.

Darüber könnten Sie sprechen:

    Warum fühlt sich Ihr Partner unwohl?

    Wie fühlt er sich genau?

    Was würde er in der Zeit lieber tun?

Werten Sie nicht. Seien Sie neugierig. Und sprechen Sie auch über Ihre Perspektive:

    Warum ist es für Sie so wichtig, dass er dabei ist?

    Wie fühlen sich Eltern-Besuche mit ihm an, wie ohne ihn?

    Warum ist das so?

Lassen Sie einander ausreden und teilen Sie eine Grundannahme: Was die andere Person sagt, ist korrekt. Es könnte sich irgendwann ändern, aber in diesem Moment gilt das, was gesagt wird, als wahr. Es ist niemandes Aufgabe und niemandes Recht, die Perspektive der anderen Person zu verändern. Aus dieser Anerkennung heraus gelangen Sie zu einem Kompromiss, mit dem sich beide wohlfühlen.

Was tun, wenn die Eltern sich mehr wünschen?

Es kommt übrigens auch vor, dass Eltern sich mehr Kontakt zum Partner oder zur Partnerin des eigenen Kindes wünschen. Es könnte helfen, einmalig eine Erklärung zu entwickeln. Zum Beispiel in dieser Art: „Ich bin gern bei euch, aber mein Partner möchte diese Zeit für sich haben. Das ist keine Entscheidung gegen euch, sondern eine für ihn selbst.“

Ausführliche Erklärungen schulden Sie ihnen nicht. Und ganz wichtig: Wird die Begründung nicht akzeptiert, dann geben Sie keine weitere ab. Jeder Mensch verdient es, dass seine Gründe angenommen werden. Als Partnerin oder Tochter sind Sie nicht dafür verantwortlich, für alle akzeptable Gründe zu konstruieren. An solch einer ehrlichen Haltung können alle Beteiligten wachsen.

Über die Autorin:

freundin-Kolumnistin Isabell Prophet ist Schlafberaterin und Coach. Beruflich löst sie Konflikte und Stresssituationen, wenn es um sie selbst geht, gelingt ihr das leider nicht immer. https://isabellprophet.de/

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