Riehen investiert 180 Millionen in Schulanlagen

Die Gemeinde wurde einst «Altersheim der Schweiz» genannt. Diese Zeiten sind vorbei. Familien haben das Dorf für sich entdeckt – und setzen die Schulen unter Druck.

riehen investiert 180 millionen in schulanlagen

Ob Erlensträsschen, Hinter Gärten, Wassi, Burgi oder Hebel: Kein Schulhaus in Riehen bleibt im nächsten Jahrzehnt unangetastet.

Immer mehr Familien ziehen ins grosse grüne Dorf bei Basel. Die Zeiten, als Riehen das «Altersheim der Schweiz» genannt wurde, sind vorbei. Im laufenden Jahr besuchen knapp 2000 Kindergarten- und Primarschulkinder den Unterricht der Basler Landgemeinde. Bis 2040 steigt die Anzahl Kinder laut Prognosen der Gemeinde um rund 400 Schülerinnen und Schüler. Das sind umgerechnet 16 neue Klassen. Für diese muss Platz geschaffen werden. Kostenpunkt: 180 Millionen Franken.

Die Gemeinde müsse durch ein «Jahrzehnt des Bauens», sagte der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Patrick Huber an einer Medienkonferenz am Donnerstag. Kein einziges Schulhaus in der Basler Gemeinde Riehen wird in den nächsten Jahren unangetastet bleiben. (Hier finden Sie eine Übersicht.)

Es sind aber nicht nur mehr Schulräume nötig: Auch eine neue Dreifachturnhalle ist Teil der Planung. Dass viele der bestehenden Schulhäuser zudem eine Sanierung benötigen, treibt den Preis zusätzlich nach oben. Die bereits durch den Riehener Einwohnerrat bewilligten Sanierungen des Wasserstelzenschulhauses und der Turnhalle Burgschulhaus sind in der für die nächsten zehn Jahre geplanten Investition von 180 Millionen inbegriffen.

Das Hebelschulhaus wird um zwei zusätzliche Klassenzüge (insgesamt gäbe es dann Platz für vier) erweitert. Die Schulanlage Hinter Gärten soll statt für zwei Platz für drei Klassenzüge bieten. Hier ist auch eine zusätzliche Turnhalle angedacht. Die Erlensträsschen-Schule wächst ebenfalls um einen Klassenzug.

Provisorien unvermeidbar

Bei dieser grossen Anzahl an Baustellen wird es unvermeidbar sein, dass Kinder teils in Provisorien unterrichtet werden. «Die Provisorien sollen aber alle zurückgebaut werden», verspricht die für die Schulen zuständige Gemeinderätin Silvia Schweizer. Beim Hebel-Schulhaus stehen bereits vier, ab 2026 kommt ein neues Provisorium im Zentrum dazu. An der Bahnhofstrasse, im Weissenbergerhaus und im alten Landi, befinden sich zwei Areale, die gemäss der Gemeinde für temporäre Schulbauten gut geeignet sind.

Die Provisorien sind auch deswegen nötig, weil die Gemeinde mit etwaigen Verzögerungen – zum Beispiel aufgrund von Einsprachen – rechnen muss. Je nachdem würde dann ein Bauprojekt dem anderen vorgezogen werden. An mehr als einem Schulhaus gleichzeitig könne nicht gebaut werden. Sonst würde der Raum für die Kinder zu knapp.

Dass es zu dieser Ballung von baulichen Massnahmen kommt, ist ungewöhnlich. Hat die Gemeinde die Planung verschlafen? Schweizer verweist darauf, dass bis 2017 die Primarschulen noch vom Kanton verwaltet wurden. Auch dieser zieht sich aus der Verantwortung: Vor 2017 sei keine grössere Wohnüberbauung in Sicht gewesen, die eine grössere Schüleranzahl ergeben hätte.

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