Hatschi! Zur Heilkraft der Hühnersuppe gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen.
Ein Gespenst geht um in Europa – das Gespenst der Dauererkältung. Mit wem man auch spricht, jeder scheint es hinter sich zu haben oder gerade auszubrüten. Wochenlang quält man sich ab mit Husten, laufender Nase sowie Kopf- und Gliederschmerzen.
Die Betroffenen behandeln sich selbst auf unterschiedliche Art und Weise: Der eine benutzt frei erhältliche Medikation aus der Apotheke, der andere gleich Antibiotika, es wird inhaliert und versucht, homöopathisch auszukurieren, Vitaminpräparate werden dem Körper verabreicht, und es gibt bewährte Hausmittel wie Ingwertee, heiße Zitrone mit Honig oder die berühmt-berüchtigte Hühnersuppe.
Die ist übrigens fast im gesamten europäischen Ausland als Mittel zur Genesung bekannt. Da kommt die Frage auf, ob es sich um mehr als nur einen Mythos handelt.
Tatsächlich gibt es einige wissenschaftliche Untersuchungen betreffend der Heilkraft einer Hühnerbrühe. Die Ergebnisse sind vielversprechend, wenn auch noch nicht hinreichend belegt, zumindest aus der Sicht eines Wissenschaftlers. Zudem ist es recht kompliziert, denn die Rezepte variieren natürlich, so dann auch die Inhaltsstoffe der Hühnersuppe.
Klar ist jedoch, dass einige Eiweißbaustoffe einer Hühnersuppe antioxidativ wirken, also entzündungshemmend sind und später dabei helfen, angegriffenes Gewebe zu erneuern. Zudem ist eine Hühnersuppe schön heiß, was zu einer besseren Durchblutung beiträgt und somit das Immunsystem unterstützt. Die Wärme löst zudem den Schleim, was in Kombination mit allem anderen dazu beiträgt, dass die Symptome abklingen. Und natürlich liefert eine Hühnersuppe Energie und viel Flüssigkeit, die wir neben Vitaminen und Spurenelementen dringend brauchen, um wieder auf die Beine zu kommen.
Heute so, morgen so: Für die Zubereitung gibt es die unterschiedlichsten Rezepte.
Die Krux an der ganzen Geschichte ist jedoch, dass man eine echte Hühnerbrühe zu sich nehmen muss. Damit meine ich nicht Brühwürfel in der Geschmacksrichtung Huhn mit Tiefkühlgemüse und Würfeln von vorgegarter Hühnerbrust aus dem Supermarkt.
Nein, Sie müssen schon eine richtige Hühnerbrühe kochen, und das nimmt leider etwas Zeit in Anspruch, aber es lohnt sich. Denken Sie einfach an die lindernde Wärme in Ihrem geplagten Hals und die wohlige Gemütlichkeit, welche die heiße Suppe Ihnen schenken wird. Da liegt es sich dann gleich viel besser auf dem Sofa oder im Bett, und es ist gut möglich, dass man in einen heilsamen Tiefschlaf fällt. Also, ran an die Hühnerbrühe! Wie es geht, lesen Sie hier:
Mit Mengenangaben nehme ich es bei solchen Brühen nicht so genau, Sie werden allerdings einen großen Topf benötigen. Den befüllen wir dann mit folgenden Zutaten:
1 Suppenhuhn, 2 bis 3 Karotten, 1/2 Knollensellerie, 3 Stangen Stangensellerie, 3 Gemüsezwiebeln, 1/2 Stange Lauch, 1 Schale Champignons, 4 bis 5 Pimentkörner, 4 bis 5 Pfefferkörner, 2 Nelken, 2 Lorbeerblätter
Zubereitung: Wie immer waschen wir alles ordentlich und bereiten das Gemüse vor. Karotten schälen, ebenso die Zwiebeln, den Lauch ordentlich waschen und dann alles in Walnussgröße schneiden. Die Pilze einfach halbieren. Das Huhn kann man vorher abbrühen, aber es reicht oft, es ordentlich zu waschen.
Dann geben wir alle Zutaten in einen Topf und gießen mit kaltem Wasser auf, bis alles gut bedeckt ist. Das kalte Wasser laugt besser aus, so schmeckt die Brühe später kräftiger. Dann langsam erhitzen, wobei das Wasser am Ende nur leicht wallen soll und nicht kräftig kochen. Die Wahrheit ist, dass es eine ganze Weile dauern wird, bis die Brühe einen kräftigen Geschmack entwickelt. Mindestens drei, vier Stunden. Selber lasse ich die Brühe über Nacht auf niedrigster Hitze stehen und am nächsten Tag noch etwas weiter köcheln, nur so bekommt sie richtige Tiefe.
Wenn sich beim Köcheln auf der Brühe Schaum sammelt, dann diesen entfernen, denn darin sammeln sich mögliche Unreinheiten. Wenn Sie meinen, die Suppe ist fertig, das Huhn rausholen und das Fleisch zerzupfen. Anschließend zurück in die Brühe und genießen. Eine weitere Variante wäre, die Brühe noch abzupassieren und neues Gemüse hineinzugeben; ich tue mich aber schwer, das alte Gemüse zu entsorgen. Gute Besserung!
Felix Hanika: Koch aus Leidenschaft und Wahl-Mallorquiner, für den ein Pfund Butter sein Ein und Alles ist.
Felix Hanika war zunächst Investmentbanker, dann absolvierte er im Hotel & Restaurant Bareiss im Schwarzwald eine Kochlehre. Acht Jahre lang kochte er in den besten Restaurants der Welt. In der Wochenendausgabe der Berliner Zeitung veröffentlicht er regelmäßig seine Lieblingsrezepte.
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