Das ist der deutsche Oscar: Der deutsche Filmpreis Lola, der am 3. Mai in Berlin verliehen wird.
Die Oscar-Verleihung in den USA ist vorbei. Nun folgt bei uns die Lola. Der Deutsche Filmpreis wird am 3. Mai in Berlin verliehen. Heißester Anwärter auf das „goldene Mädel“ ist das Drama „Sterben“, das bereits auf der Berlinale den Silbernen Bären gewann und quasi unser Filmpreis-Antwort auf das epische Historien-Drama „Oppenheimer“ ist, der für den Oscar dreizehn Mal nominiert war und die Trophäe sieben Mal bekam.
Dass das Drama „Sterben“ von Regisseur Matthias Glasner ist gleich neunmal für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde, ist schon rekordverdächtig. So oft wurde für die Lola-Vergabe kein anderer Film favorisiert.
„Sterben“ ist schwere Kost und geht unter die Haut – und beeindruckt wohl auch deshalb. Und dazu spielen mit Corinna Harfouch, Lilith Stangenberg und Lars Eidinger drei der besten Schauspieler Deutschlands mit. Kein Wunder, dass das dreistündige Kinowerk, dass den Alltag einer zerrütteten Familie erzählt, unter anderem als bester Spielfilm vorgeschlagen wurde, wie die Deutsche Filmakademie mitteilte.
Matthias Glasner bekam bereits den Silbernen Bären für das beste Drehbuch für den Film „Sterben“.
Härtester Konkurrent für „Sterben“ ist der Thriller „Die Theorie von Allem“, der in den 1960er Jahren in einem Hotel in den Schweizer Alpen spiel. Für das in schwarz-weiß gedrehte Werk von Timm Kröger gab es sechs Lola-Nominierungen.
Auch in diesem Film ist einer der besten Darsteller des Landes zu sehen – Jan Bülow spielt in dieser Hommage an den Film Noir die Hauptrolle. Inhaltlich geht es in „Die Theorie von Allem“ um verschiedene parallel existierende Welten. Eine nicht gerade neueste Film-Idee, aber der Thriller kommt an. „Die Theorie von Allem“ lief 2023 im Wettbewerb des Filmfests Venedig und ist neben „Sterben“ der Hauptfavorit für die Lola in der Kategorie „Bester Spielfilm“.
Insgesamt sechs Produktionen sind als bester Spielfilm nominiert. Dazu zählen der Historienfilm „Der Fuchs“ von Adrian Goiginger und die Verfilmung „Ein ganzes Leben“ von Regisseur Hans Steinbichler nach einem Roman von Robert Seethaler. Mit dabei sind zudem der Film „Im toten Winkel“ von Ayşe Polat sowie das Drama „Elaha“ von Milena Aboyan.
Die „Sterben“-Stars Lilith Stangenberg, Corinna Harfouch und Lars Eidinger – hier bei der diesjährigen Berlinale.
Die Auszeichnungen sollen am 3. Mai in Berlin verliehen werden. Der Filmpreis ist mit insgesamt rund drei Millionen Euro dotiert und gehört zu den wichtigsten Auszeichnungen der Branche.
Das Geld stammt aus dem Haus von Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Bereits eine Nominierung in der Kategorie „bester Spielfilm“ ist mit 250.000 Euro verbunden. Verliehen werden die Preise in mehreren Kategorien, darunter Regie, Drehbuch und Schauspielleistungen.
Vier Nominierungen für Milli-Vanilli-Film „Girl You Know It’s True“„Sterben“ ist unter anderem für die beste Regie, das beste Drehbuch und den besten Schnitt nominiert. Schauspieler Eidinger ist als bester Hauptdarsteller vorgeschlagen, Harfouch als beste Hauptdarstellerin.
Matthias Schweighöfer und Fabrice Morvan, ehemaliges Mitglied von Milli Vanilli, bei der Weltpremiere des Films „Girl You Know It’s True“.
Zudem können Hans-Uwe Bauer und Robert Gwisdek auf eine Lola als bester Nebendarsteller hoffen. Die Nominierungen empfinde er als große Ehre, teilte Glasner der dpa mit. Seit der Premiere auf der Berlinale werde der Film von einer „Welle der Zuneigung“ erfasst, mit der er so nicht gerechnet habe. „Es ist ja kein glatter, eher ein widerspenstiger Film. Aber wer weiß, vielleicht berührt er die Menschen gerade deshalb.“
Schauspielerin Hanna Schygulla steht als Lola-Preisträgerin bereits fest.
In der Kategorie „beste männliche Hauptrolle“ bekommt Eidinger Konkurrenz von Marc Hosemann in „Sophia, der Tod und ich“ und Simon Morzé in „Der Fuchs“. Für die beste weibliche Hauptrolle sind neben Harfouch auch Nachwuchsschauspielerin Bayan Layla in „Elaha“ und Hannah Herzsprung im Filmdrama „15 Jahre“ im Rennen. Der Film „Girl You Know It’s True“ über den Skandal um die Band Milli Vanilli kommt auf vier Nominierungen (visuelle Effekte, Maskenbild, Kostümbild, Szenenbild).
Eine Preisträgerin steht schon fest: Schauspielerin Hanna Schygulla (80, „Die Ehe der Maria Braun“) wird in diesem Jahr mit dem Ehrenpreis der Deutschen Filmakademie ausgezeichnet – für ihre herausragenden Verdienste um den deutschen Film.
Die über 2200 Mitglieder der Deutschen Filmakademie stimmen nun, ähnlich wie bei den Oscars in den USA, über die diesjährigen Preisträger ab. Im vergangenen Jahr hatte das Drama „Das Lehrerzimmer“ von Ilker Çatak als bester Spielfilm die Lola gewonnen. â–
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