Problematischer Trend in den Städten: Jede achte Wohnung hat einen grossen Haken

In Zürich, Bern und Basel werden immer mehr Wohnungen zur Untermiete oder nur einen begrenzten Zeitraum angeboten, so eine Studie von Wüest Partner. In Zürich ist jedes achte Inserat befristet. Was die Risiken und Chancen sind.

problematischer trend in den städten: jede achte wohnung hat einen grossen haken

Jede achte Wohnung hat einen grossen Haken

In den Städten Zürich, Bern und Basel zeigt sich ein Trend: Immer mehr Wohnungen werden nur noch zur Untermiete oder für einen begrenzten Zeitraum angeboten. Dies geht aus einer Analyse von Wüest Partner hervor, über die der «Tages-Anzeiger» am Montag berichtet.

Die flächendeckende Untersuchung wertete Angebote von grossen Immobilienportalen wie Homegate und Immoscout24 aus und zeichnet ein klares Bild. In der Stadt Zürich ist der Anstieg am deutlichsten: Dort ist mittlerweile jedes achte Inserat ein Angebot für eine temporäre Wohnsituation. In Bern ist fast jedes zehnte Inserat befristet oder zur Untermiete ausgeschrieben. Basel hinkt zwar hinterher, aber auch hier nimmt der Trend zur Untermiete zu.

«Die aktuelle Marktentwicklung schafft für einige Haushalte den Anreiz, die Wohnung unterzuvermieten», erklärt Robert Weinert von Wüest Partner. Die Ursachen sind vielschichtig: Steigende Mieten treiben die Nachfrage nach befristeten Wohnmöglichkeiten und Untermieten in die Höhe, selbst wenn Mietpreisbremsen eingeführt werden, wie etwa in Basel. In der Tat, so Weinert, «nimmt der Anteil der Inserate mit einem gewöhnlichen, unbefristeten Mietverhältnis überdurchschnittlich ab».

Gefährliche Spirale

Walter Angst vom Mieterinnen- und Mieterverband Zürich beobachtet eine Zunahme von Beschwerden bezüglich befristeter Angebote. Er sieht die steigenden Mieten und das knappe Wohnungsangebot als Hauptgrund. «Ausziehende Mieterinnen und Mieter wollen massive Aufschläge bei der Weitervermietung verhindern.» Sie spekulieren wohl darauf, später in die alte, günstige Wohnung zurückkehren zu können.

Hinzu kommt der Fakt, dass immer mehr Schweizerinnen und Schweizer an die Schmerzensgrenze in Sachen Monatsmiete gehen müssen – weil sie keine Alternative haben. Für längere Ferien wollen sie die Wohnung untervermieten, um einen Teil der Last abzugeben. Eine Spirale im Wohnungsmarkt, die aufgrund der hohen Preise bereits in Gang gesetzt worden ist.

«Vermieter wissen häufig nichts von der Untermiete»

Die Sprecherin des Hauseigentümerverbands Schweiz, Anita Stecher, warnt vor den Risiken der Untermiete. Sie weist darauf hin, dass teils exorbitante Summen gefordert werden und dass viele Untermietverhältnisse im Dunkeln bleiben. «Vermieter wissen häufig nichts von der Untermiete und kennen somit auch die Höhe des vereinbarten Untermietzinses nicht», sagt Stecher und spricht von einem grossen Schwarzmarkt.

Nichtsdestotrotz kann die befristete Untermiete von beispielsweise drei Monaten in bestimmten Fällen auch eine Chance sein, wie Nadia Loosli von Immomailing feststellt. Sie empfiehlt, bei Interesse an einer solchen Wohnung einfach ein Angebot zu machen. Denn oft sei jemand dankbar, wenn überhaupt ein Teil der Miete eingenommen wird. Die Nachfrage nach solchen Wohnungsangeboten ist laut Loosli gering: «Es bewerben sich im Schnitt ein bis zwei Personen.» (nim)

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