Heuschnupfen
Pollen-Belastung in der Stadt höher als auf dem Land: Gestresste Bäume sind der Grund
Eine junge Frau putzt sich die Nase (Symbolbild).
Die Heuschnupfen-Saison ist in vollem Gange. Warum gerade Städter betroffen sind und welche Rolle gestresste Bäume dabei spielen.
Immer mehr Menschen leiden an Heuschnupfen. Das liegt auch an gestressten Bäumen, erklärt Peter Schmid-Grendelmeier von der Universität Zürich in einem Interview mit der Neuen Züricher Zeitung (NZZ). Vor allem Städter sind gefährdet, denn Pollen in der Stadt sind aggressiver als auf dem Land und Umweltbelastungen wie Abgase reizen die Schleimhäute zusätzlich.
Heuschnupfen nimmt zu: Pollen werden aggressiver
In Deutschland leiden schätzungsweise zwölf Millionen Menschen an einer Pollenallergie, wie die Europäische Stiftung für Allergiegforschung (ECARF) informiert. Meist treten erste Symptome vor dem 25. Lebensjahr auf, oft schon im Kindesalter zwischen acht und 16 Jahren. Mittlerweile entwickeln aber auch immer mehr Erwachsene Heuschnupfen, wobei die Auslöser die Pollen windbestäubter Pflanzen sind. Dazu zählen vor allem:
- Gräser
- Frühblühende Bäume wie Hasel, Erle, Birke
- Getreide
- Kräuter wie Beifuß, Nessel und Wegerich
Typische Heuschnupfen-Anzeichen sind laut Deutschem Allergie- und Asthmabund (DAAB) Augentränen und -jucken, Fließschnupfen, entzündete Nasenschleimhaut und bei jedem Dritten sogar Asthma. Dabei spiele weniger die Pollenkonzentration eine Rolle, also wie viele Pollen und Blütenstaub in der Luft sind. Sondern vielmehr, wie viele allergieauslösende Proteine in den Pollen stecken, erklärt der Experte Peter Schmid-Grendelmeier gegenüber der NZZ.
„Birken, die in der Stadt wachsen, haben zum Beispiel etwa doppelt so viele Allergene wie Birken auf dem Land. Denn das Eiweiß, das für die Allergie verantwortlich ist, ist ein Stressprotein. Der Baum bildet es vermehrt, wenn er zum Beispiel zu wenig Wasser hat, zu viele Abgase abbekommt oder zu wenig Platz hat“, so der Experte.
Pollenallergie: Vor allem Städter sind gefährdet
Aber nicht nur aggressivere Pollen sind für eine Zunahme der Pollenallergien verantwortlich. Bei Städtern käme hinzu, dass „ihre Schleimhäute unter Umständen gereizter sind – zum Beispiel durch Schadstoffe, die wegen des Verkehrs vor allem in Städten in der Luft sind“, so Schmid-Grendelmeier.
Außerdem gebe es hierzulande immer mehr allergieauslösende Pflanzen wie Ambrosia. Die Pflanze aus der Familie der Korbblüter stammt eigentlich aus Nordamerika, breitet sich aber zunehmend in Europa aus, wie die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft warnt. Ihre Blüten produzieren besonders viele Pollen, die zudem noch besonders allergen sind. Sie können schwere Atemwegsallergien auslösen und bei Berührung mit der Haut kann es zu Kontaktallergien kommen, warnen die Experten.
Das lindert die Symptome bei Heuschnupfen
Wer von Heuschnupfen betroffen ist, solle sich an „Echtzeitmessungen des Pollenflugs“ orientieren, empfiehlt Schmid-Grendelmeier. Der Blick auf den Pollenflugkalender zeigt, welche Allergieauslöser gerade unterwegs sind. Betroffene können dann mit entsprechenden Maßnahmen reagieren, die die Beschwerden lindern. Etwa:
- Abends die Haare ausbürsten oder waschen, um keine Pollen ins Bett zu tragen
- Das Schlafzimmer nicht in Straßenkleidung betreten
- Im Freien eine Sonnenbrille tragen
- Nur zu bestimmten Tageszeiten zu lüften
- Beim Autofahren die Fenster geschlossen halten
- Allergie-Medikamente griffbereit haben
Dieser Beitrag beinhaltet lediglich allgemeine Informationen zum jeweiligen Gesundheitsthema und dient damit nicht der Selbstdiagnose, -behandlung oder -medikation. Er ersetzt keinesfalls den Arztbesuch. Individuelle Fragen zu Krankheitsbildern dürfen von unserer Redaktion nicht beantwortet werden.
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