«Eisen-Meyer» wehrt sich mit Plakat gegen Aus nach 90 Jahren: Kult-Verkäufer ätzt gegen Erben seines Vermieters

Ein Streit mit den Erben des Vermieters beendet 90 Jahre Lädeli-Geschichte beim Zürcher «Eisen-Meyer». Denn als der Gründer starb, schmissen die Nachfahren die aktuellen Betreiber raus. So steht es in einem vorwurfsvollen Aushang mitten im Schaufenster.

«eisen-meyer» wehrt sich mit plakat gegen aus nach 90 jahren: kult-verkäufer ätzt gegen erben seines vermieters

Kult-Verkäufer ätzt gegen Erben seines Vermieters

90 Jahre Lädeli-Geschichte enden mit einem giftigen Streit zwischen den Geschäftsführern und den Erben des Vermieters. Einem Aushang an der Scheibe des legendären «Eisen-Meyer» der Blattner AG im Zürcher Seefeld ist der Frust der aktuellen Geschäftsführer deutlich anzumerken: «Der Hauseigentümer ist leider hochbetagt verstorben und hinterlässt das Haus seinen Nachfahren, welche sich nun entschieden haben, der Blattner AG zu künden», heisst es da für alle Kunden und Passanten seit einiger Zeit gut lesbar. Die neu eingesetzte Verwaltung habe in der Folge «diverse Meinungsverschiedenheiten provoziert». Wegen einer solchen Unstimmigkeit sei es zur Kündigung gekommen. Bitteres Fazit: «Die neuen Eigentümer möchten keinen Dialog.» Wie konnte es zum Showdown an der Scheibe kommen?

«Wir haben die Kündigung angefochten und wehren uns gegen die Ausweisungsklage», sagt Co-Geschäftsführer Ramin Seifeddini (51) gegenüber Blick. Offizieller Kündigungsgrund sei eine Zahlungsverzögerung der Miete, von zwei Tagen, wie Seifeddini sagt. Innert kürzester Zeit muss ein neues Lokal gefunden werden. Angesichts der extremen Mietpreise im Seefeld ist das fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Drei Besitzerwechsel, ein Konzept

Dreimal hat das Lokal den Inhaber gewechselt. Das fast unverwüstliche Konzept führten die neuen Betreiber jeweils fort. Das Gebäude hingegen blieb im Besitz des Sohnes des ursprünglichen Geschäftsgründers. Doch kaum ist der mit 96 Jahren verstorben, soll auch das legendäre Geschäft im Seefeld sterben. «Die Erben lassen nicht mit sich reden», klagt Seifeddini. Und weiter: «Statt an die Schlichtungsverhandlung zu kommen, haben sie die Ausweisungsklage eingereicht.» Hätte sich die Geschäftsleitung nicht gewehrt, müsste der Eisenwaren-Händler schon seit Ende März aus dem Haus sein.

Trotz dieser Situation gibt sich Seifeddini kämpferisch. «Wir sind schon immer im Seefeld präsent. Es fühlt sich nicht so an, dass das jetzt zu Ende ist. So viele Stammkunden stammen aus der Gegend. Wir suchen intensiv nach einem neuen Lokal. Wir bezahlen jetzt bereits marktgerechte Miete. Da müsste sich doch etwas finden lassen.»

Die Besitzer wehren sich

Wie es jetzt mit der Klage weitergeht, ist noch unklar. Das Verfahren läuft. Dass die Tage des Kult-Ladens aber gezählt sind, scheint fast sicher. Kündigungen hat der Eisenwaren-Händler, der zwei weitere Filialen in Zürich betreibt, noch keine ausgesprochen. «Wir haben auch nicht vor, jemanden zu entlassen. Wir versuchen, im Notfall mit Fluktuation zu arbeiten», sagt Seifeddini.

Als Blick die kritisierte Verwaltung anfragt, schiesst diese zurück in Richtung Eisenwaren-Seifeddini. «Grundsätzlich erweist es sich als unprofessionell, zu laufenden Verfahren Stellung zu nehmen. Was wir festhalten können, ist, dass die Darstellungen keineswegs den Tatsachen entsprechen», heisst es. Auch das giftige Plakat im Schaufenster dürfte beim Immoverwalter schlecht angekommen sein: «Als professionelle Immobilienverwaltung distanzieren wir uns von solchen öffentlichen Auseinandersetzungen.» Was mit dem Lokal in Zukunft passiert, sei noch unklar.

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