Endress+Hauser geht neue Partnerschaft ein

Der neue CEO Peter Selders setzt auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Eine strategische Partnerschaft mit Sick soll 2024 finalisiert werden.

CEO Peter Selders der Endress+Hauser-Gruppe hat am Dienstag in Reinach erklärt, was er für die Zukunft plant.

Ein neuer CEO bedeutet in der Regel auch eine neue strategische Ausrichtung. Doch für das Reinacher Messtechnikunternehmen Endress+Hauser trifft das nur bedingt zu.

Wenn er im vergangenen Jahr gefragt worden sei, was er künftig als neuer CEO anders machen wolle als sein Vorgänger, habe er regelmässig gesagt – «nichts», sagte CEO Peter Selders, der diese Aufgabe Anfang Jahr von Matthias Altendorf übernommen hat.

«Endress+Hauser hat sich hervorragend entwickelt.» Es gebe daher eigentlich keinen Grund, etwas zu ändern, sagte Selders am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz weiter.

Dies sei aber natürlich nur die halbe Wahrheit. «Die Welt, unsere Kunden, unsere Branche verändert sich.» Auch ein Unternehmen wie Endress+Hauser dürfe daher nie stehen bleiben, müsse sich «kontinuierlich weiterentwickeln, um erfolgreich zu bleiben», führte Selders aus, der seine Karriere im Baselbieter Unternehmen 2004 als Entwickler gestartet hatte.

Für Veränderungen ist laut dem neuen CEO jetzt der richtige Zeitpunkt. Denn «wir können aus der Position der Stärke heraus» handeln. Man wolle dies aber Schritt für Schritt tun, «Evolution, nicht Revolution» heisse das Prinzip von Endress+Hauser.

Trotz Nachhaltigkeit wettbewerbsfähig

Konkret will der neue CEO zwei neue Schwerpunkte setzen – in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Nur mit Klima- und Umweltschutz sei Leben auf der Erde auch in Zukunft lebenswert, so der promovierte Physiker weiter.

«Nachhaltigkeit ist deshalb kein Ideal, sondern eine Notwendigkeit.» Doch ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen werde sich kaum «alleine über Idealismus und Verzicht erreichen lassen».

Als Unternehmen braucht Endress+Hauser laut Selders daher «Nachhaltigkeit zu wettbewerbsfähigen Kosten». Dies könne nur mithilfe der Digitalisierung gelingen. Diese sei der Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit, ohne die es nicht gehe.

«Perfekter Match» mit Sick

Unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit ist auch die angestrebte strategische Partnerschaft mit dem Sensorhersteller Sick zu sehen. Das deutsche Unternehmen ist führend in der Herstellung von Sensoren und Sensorlösungen für industrielle Anwendungen.

Die Produkte von Sick würden den Kunden etwa «bei der Umstellung auf emissionsarme und nicht fossile Energieträger» helfen, erklärte der CEO des Reinacher Unternehmens.

Eine gemeinsame Absichtserklärung wurde bereits 2023 unterzeichnet. Bis Mitte Jahr soll gemäss Selders die Partnerschaft mit der in Waldkirch (D) ansässigen Sick vertraglich besiegelt und zum Jahreswechsel wirksam werden.

Der Endress+Hauser-CEO bezeichnete die Partnerschaft als «perfekten Match». Beide Unternehmen sind Familienunternehmen und langfristig ausgerichtet. Ausserdem ergänzen die Produkte von Sick gemäss Selders jene des Reinacher Unternehmens. Der neue CEO erhofft sich dadurch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz.

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