Mysteriös und knallhart: Wer beim reichsten Briten nicht liefert, fliegt raus

Fast unbeachtet hat sich der Hedgefonds-Chef Michael Platt zum reichsten Briten gemausert. Wer ist dieser Mann, den nicht mal seine Empfangsdame richtig kennt?

mysteriös und knallhart: wer beim reichsten briten nicht liefert, fliegt raus

Wer beim reichsten Briten nicht liefert, fliegt raus

Ganz England rätselt gerade über Michael Platt, den reichsten Briten. Michael who? Platt ist nicht nur im Ausland weitgehend unbekannt. Auch in Grossbritannien selbst war der Hedgefonds-Chef bis vor kurzem den wenigsten ein Begriff.

Im Gegensatz zu Jim Ratcliffe, einem weiteren britischen Superreichen, der für seine Engagements im Sport berühmt ist, gilt Platt als medienscheu. Während er sich am liebsten im Hintergrund hält, hat er sich ganz heimlich zum reichsten Briten gemausert. Wer ist dieser Mann, den laut «Daily Mail» nicht mal seine Empfangsdame richtig kennt?

Plötzlich im Rampenlicht

14,3 Milliarden Pfund (umgerechnet gut 16 Milliarden Franken) schwer ist Platt laut «Forbes», was ihm in diesem Monat erstmals einen Eintrag unter den 200 Reichsten der Welt einbrachte (aktuell Rang 105). Und ihn so auf einen Schlag ins Rampenlicht der britischen Boulevardpresse rückte, die seither jeden Aspekt aus der Vergangenheit des Top-Investors beleuchtet.

Der heute 56-jährige Pratt wuchs als Kind eines Uni-Dozenten und einer Universitätsangestellten in einer Reihenhaushälfte im nordenglischen Preston auf. Schon im Alter von zwölf Jahren soll er von seiner Grossmutter in die Geheimnisse des Aktienhandels eingeweiht worden sein.

30’000 Pfund im Jahr als Student

Mit 14, als er noch Schüler war, investierte er ein Geburtstagsgeschenk von 500 Pfund in eine Reederei, deren Kurs sich schnell verdreifachte.

Schon bald las Platt das Magazin «Investors’ Chronicle» und kannte «jede einzelne Statistik über jedes einzelne Unternehmen», heisst es im Buch «Hedge Fund Market Wizards» aus dem Jahr 2012.

Bereits während seines Studiums an der London School of Economics verdiente der künftige Multimilliardär als Investor 30’000 Pfund im Jahr, viel Geld für einen Studenten. Dass es nicht immer nur aufwärtsgehen kann, lernte er 1987, als seine Aktien beim Crash im Oktober an einem Tag die Hälfte ihres Wertes verloren.

Harte Umgangsformen bei Bluecrest

Heute ist Pratt Chef des Hedgefonds Bluecrest Capital Management, einer Firma ohne Kunden. Der Fonds verwaltet nicht das Geld reicher Investoren. Bluecrest ist ein persönliches Anlageinstrument für Platt, seine Seniorpartner und weitere Mitarbeiter.

Die Firma ist bekannt für ihre hohen Löhne, und dafür, dass Verluste mit der sofortigen Entlassung bestraft werden. «Das ist Darwinismus vom Feinsten», erklärte Platt einmal und behauptete, dass er denselben Regeln unterliege, die keine Verluste zulassen.

Er wolle Mitarbeiter, die am Sonntagmorgen um sieben Uhr aufstehen, wenn die Kinder noch im Bett sind, und Internet-Poker spielen, um die heimkehrenden Betrunkenen in den USA abzuzocken, so Pratt. «Ich will jemanden, der seinen Vorteil erkennt.»

Häuser in Verbier und Genf

Mit dieser Einstellung brachte es Pratt zu unermesslichem Reichtum, den er auch gerne zelebriert. So besitzt er ein Penthouse in Chelsea mit Blick aufs London Eye und eine 1000 Quadratmeter-Wohnung in New York mit drei Dachterrassen und Sicht über den Central Park. Dazu kommen eine Wohnung in St. Helier im Steuerparadies Jersey und Häuser in der Schweiz, in Verbier und Genf, wohin er auch vorübergehend den Firmensitz für Bluecrest verlegte.

Der geschiedene, zweifache Vater jettete mit einer Bombardier Challenger durch die Welt. Das Flugzeug, das rund 20 Millionen Pfund gekostet hat, soll inzwischen verkauft worden sein, ebenso wie seine 75-Meter-Superjacht (rund 120 Millionen Pfund), die über sechs Kabinen, eine Sky Lounge mit Bar, einen Massageraum und ein Kino verfügte.

Platt plane nun, ein noch grösseres Boot bauen zu lassen – angeblich 110 Meter lang, schreibt «Daily Mail».

«Ich bin der bestverdienende Mensch in der Finanzwelt»

Auch vor Skandalen war Pratt in der Vergangenheit nicht gefeit. So prahlte er 2019 angetrunken in einem Taxi in New York. «Ich bin der bestverdienende Mensch in der Finanzwelt», so Pratt. Die Aussage wurde aufgezeichnet und sorgte für einiges Aufsehen an der Wall Street.

Ironisch, wenn man bedenkt, dass sich Pratt und Bluecrest-Mitgründer William Reeves einst unter allen Umständen weigerten, sich für ein Interview mit «The Times» fotografieren zu lassen.

Nicht im Interesse der Anleger gehandelt

Weniger lustig sind Pratts anderen Skandale. Seine Firma geriet mehrfach ins Visier der Börsenaufsicht. Die SEC verurteilte Pratts Firma 2020 zur Zahlung von 170 Millionen Dollar an die Anleger – eine der höchsten Strafen, die von US-Behörden gegen einen Hedgefonds verhängt wurden. Der Vorwurf: Bluecrest habe früher, als noch externe Gelder verwaltet wurden, nicht im besten Interesse der Anleger gehandelt.

Weitere 41 Millionen Pfund wurden in einem ähnlichen Fall in Grossbritannien «wegen Interessenskonflikten» fällig. Bluecrest bestreitet die Vorwürfe und kämpft rechtlich gegen diese an.

Gastauftritt in Fernsehserie

In der TV-Serie «Billions» hatte Pratt einen Gastauftritt, bei dem er seine Philosophie auf den Punkt brachte: «Wenn man mit seinem Geld nicht tun kann, was man will, wozu ist es dann fucking gut?»

Pratt will unauffällig bleiben. Aber er scheint es trotzdem zu lieben, wenn man ihn für seinen Reichtum bewundert. (gku)

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