Habt ihr schon von Gentle Parenting gehört?

Schon wieder ein neuer Ausdruck? Genau so ist es! Was aber hat es mit Gentle Parenting auf sich? Und für welche Familien ist diese Erziehungsform ratsam? Wir klären auf!

Wer in Sozialen Netzwerken Parenting-Accounts folgt, begegnet zurzeit oft dem Ausdruck «Gentle Parenting». Kurze Videos, in denen Eltern zeigen, wie sie ihre Kinder ohne Schimpfen und ohne Bestrafung erziehen, werden uns en masse vorgespielt. Ganz simpel runtergebrochen kann man sagen, dass es sich bei Gentle Parenting um eine Erziehungsform handelt, bei denen sich Eltern viel mehr als Coaches statt als Machtinhaber:innen sehen.

Konkret heisst das, dass Eltern eine sanfte Erziehung fokussieren. Statt auf Dominanz und Macht setzen Mütter und Väter auf Empathie, Verständnis und Respekt. So steht bei Gentle Parenting die Beziehung zum Kind im Vordergrund. Kinder sollen aufgrund innerer Bereitschaft handeln und nicht aus äusserem Druck, der ihnen gemacht wird.

Statt Kinder also zu massregeln und sie zu bestrafen, gibt es bei Gentle Parenting ganz viel liebevolle Führung. Diese soll die kindliche Selbstwahrnehmung und das Verständnis für das eigene Verhalten stärken.

 

habt ihr schon von gentle parenting gehört?

Getty Images /

Wer nun denkt, dass Gentle Parenting einfach ein anderer Ausdruck für antiautoritäre Erziehung ist, bei der Kinder alles dürfen und keine Grenzen gesetzt bekommen, irrt sich. Kindern werden sehr wohl Grenzen gesetzt. Der Unterschied liegt darin, dass Eltern wegkommen von der Macht und stattdessen ihr Kind über Kommunikation auf Augenhöhe erreichen.

So sollen Kinder dazu ermutigt werden, langfristig aus ihren Fehlern zu lernen. Das Ziel ist es, dass das Kind versteht und verinnerlicht, warum es etwas tun oder eben nicht tun soll. Es soll sich völlig frei von Angst oder elterlichen Androhungen dahin entwickeln, dass es selber adäquat reagieren und handeln kann, bevor es einen Fehler macht.

Folgendes Video zeigt, wie das im konkreten Fall aussehen kann:

Wir sehen ein Kleinkind, das seine Mutter ins Knie beisst. Sie sagt ihm, dass sie das nicht will, wel das Mami weh tut. Sie macht ihrem Kind deutlich: «Mami wird nicht gebissen!» Nun kommt der entscheidende Punkt. Statt hier aufzuhören, fragt sie ihr Kind, ob dieses etwas zum Beissen braucht.

Der Bub nickt. Seine Mutter erklärt: «Wenn du etwas zu beissen brauchst, frag Mama danach.» Dann gibt sie ihm einen Beissring. Die nächste Einstellung zeigt das Kind einige Zeit später. Der Junge will seine Mutter gerade wieder ins Bein beissen, dann hält er aber inne und sagt: «Mama, ich brauch was zum beissen!»

US-Kinderärztin ist grosse Befürworterin von Gentle Parenting

Die Mutter freut sich und holt zum Lob aus: «Danke, dass du mir das sagst. Lass uns etwas für dich zum Beissen holen.» Genau darum geht es bei Gentle Parenting: Die Mutter hat Grenzen gesetzt, dabei aber auch das Bedürfnis ihres Sohnes erkannt und abgeholt. Sie hat eine Strategie aufgezeigt und ihren Sohn aufgrund seines positiven Verhaltens gelobt.

Gentle Parenting führt also bei weitem nicht dazu, dass Eltern nicht ernst genommen werden. Das bestätigt auch die Kinderärztin Karen Estrella von der amerikanischen Cleveland Clinic, wie «eltern.de» berichtet: «Es besteht die falsche Vorstellung, dass sanfte Erziehung dem Kind mehr Freiheit gibt und es tun und lassen kann, was es will. Dabei geht es vielmehr darum zu sagen: ‹Lass uns zusammenarbeiten, um dir zu helfen, dein Verhalten zu verbessern und die Fähigkeiten zu entwickeln, die du brauchst, um schwierige Situationen zu meistern.›»

Wir haben 5 Tipps, wie auch ihr Gentle Parenting in eure Erziehung einfliessen lassen könnt.

Vorbereitung

Gut ist, wenn man sich bereits im Vorfeld überlegt, wie man in negativen Situationen mit seinem Kind umgehen will. Das Wichtigste ist, dass man ruhig und positiv bleibt. Und vor allem, dass man dem Kind positives Feedback gibt. Zum Beispiel dann, wenn es sich Dank eigener Kräfte von einem Wutausbruch beruhigen kann.

Routinen

Das gilt nicht nur bei Gentle Parenting. Das gilt eigentlich immer: Kinder funktionieren und lernen am besten, wenn sie sich an Routinen orientieren können.

Die Familie als Team sehen

Vor allem bei der Gesprächskultur innerhalb einer Familie ist es förderlich, die Familie als ein Team zu sehen. Anstatt Befehle zu erteilen, können wir auf offene Kommunikation setzen und Kindern dabei helfen, ihre Gefühle auszudrücken und Verhaltensstrategien zu entwickeln.

Den Fokus aufs Positive setzen

Wenn wir die Aufmerksamkeit weg von negativem Verhalten nehmen und uns häufiger und bewusst auf Momente fokussieren, in denen etwas gut klappt, fällt es uns ganz leicht, unsere Kinder häufiger und bewusster zu loben und uns für ihr Verhalten zu bedanken. zu loben. Wir Erwachsene freuen uns schliesslich auch, wenn uns zum Beispiel Vorgesetzte loben.

Auf Formulierungen achten

Ganz wichtig ist es, dass wir bei der Sprache darauf achten, die Verhaltensweise eines Kindes zu kritisieren und nicht seine Person. Es macht einen immensen Unterschied, ob wir «Du bist unmöglich!» sagen oder oder «Dein Verhalten ärgert mich.» Das hilft dabei, Kindern beizubringen, dass Fehler passieren, sie uns aber nicht grundsätzlich zu schlechten Menschen machen.

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