Fünf Jahre nach seinem Karriereende liebäugelt der einstige Seriensieger offenbar mit dem Comeback. Seine Form soll glänzend sein, heisst es. Heute will er sich zum Thema äussern.
Das Comeback wäre auch ein Marketing-Coup: Marcel Hirscher lancierte nach dem Rücktritt mit «Van Deer» seine eigene Ski-Marke.
Es ist eine Meldung, die den Ski-Zirkus auf den Kopf stellt, ja in den Grundfesten erschüttert: Marcel Hirscher, der einstige Seriensieger, steht offenbar vor dem Comeback. Laut Informationen der österreichischen «Kronen Zeitung» sowie der «Tiroler Tageszeitung» will der achtmalige Weltcup-Gesamtsieger (2012 bis 2019) im Sommer ein Trainingscamp in Neuseeland absolvieren und dort einige FIS-Rennen bestreiten, um sich eine halbwegs vernünftige Ausgangslage in den Startlisten zu schaffen.
Gerüchte um Hirschers Rückkehr in den Weltcup hat es in den letzten Jahren immer wieder gegeben, zumal er 2019, mit erst 30 und als klar bester Slalom- und Riesenslalom-Fahrer, etwas gar früh aufgehört hat. Der überaus ehrgeizige Salzburger, der bezüglich Trainingsfleiss wie Akribie der Konkurrenz voraus war und dessen Vater in seinem Auto in der Regel 30 Paar Ski verstaute und jedes Detail der Latten in seinem roten Buch vermerkte, hat auch nach dem Karriereende weiter trainiert – auf und neben der Piste.
Slalom-Weltmeister Henrik Kristoffersen, sein einstiger Dauerrivale und heutiger Copain, sagte im Dezember gegenüber dieser Redaktion: «Marcel testet manchmal meine Ski. Er fährt immer noch schnell Riesenslalom, sehr schnell sogar. Wenn der Lauf nicht so lang ist, dann kann er mir gefährlich werden. Im Ernst: Ein Comeback wäre definitiv möglich.»
Zumindest kein Dementi
Der Norweger steht bei Van Deer unter Vertrag, der von Hirscher gegründeten Skimarke. Die Rückkehr wäre gewiss auch ein Marketing-Coup. Zumal das Produkt immer mehr Anerkennung bekommt; auch Timon Haugan, der am Weltcup-Final Mitte März in Saalbach den Slalom gewann, fährt mit den neuen Latten.
Bei einem Treffen mit der «Kronen Zeitung» in Wien gab sich Hirscher bezüglich seiner Pläne noch wortkarg, ein Dementi war aber nicht zu vernehmen. Vielmehr sprach er darüber, dass er sich nicht mehr als österreichisches Staatseigentum fühle wie zu seinen Glanzzeiten, als er 67 Weltcuprennen gewann. Hingegen spüre er heute viel mehr Wertschätzung. Wie ORF berichtet, will sich Hirscher im Verlauf des Mittwochs zur Thematik äussern.
Apropos Österreich: Die heimischen Fans werden sich im Fall von Hirschers Rückkehr nur halbwegs freuen können. Gerüchten zufolge will Hirscher nicht für den ÖSV, sondern für die Niederlande starten, dank Mutter Sylvia besitzt er den niederländischen Pass. Der Grund dafür ist offenbar, dass er keinem Österreicher einen Startplatz wegnehmen will. Ob der Nationenwechsel problemlos über die Bühne gehen würde, ist derzeit nicht abzuschätzen.
Kommts zum Duell mit Odermatt?
In der jüngeren Vergangenheit fuhr Hirscher immer mal wieder Motocross-Rennen, nun verschiebt er den Fokus möglicherweise wieder – zumindest temporär. Primär um die Saison 2024/2025 soll es gehen, mit der Weltmeisterschaft daheim in Saalbach als Höhepunkt. Elf WM-Medaillen hat Hirscher gewonnen, davon sieben aus Gold, 2018 wurde er Doppel-Olympiasieger.
Hirscher sagte unlängst, nach dem Rücktritt habe er sich richtig schwierige Fragen gestellt wie «Was mache ich jetzt eigentlich?», in den letzten Jahren aber habe er eine gute Balance in seinem Leben gefunden. Kehrt er tatsächlich zurück, dürfte der Ski-Zirkus noch mehr Aufmerksamkeit geniessen als ohnehin schon, zumal auch Lucas Braathen wieder mittun wird, für Brasilien. Vor allem aber könnte es nochmals zum Riesenslalom-Duell kommen zwischen Hirscher und Marco Odermatt, zwei der besten Skifahrer in der Geschichte.
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