Neuer selbstkritisch: "Das wirft ein schlechtes Bild auf alle"

Bayerns Kapitän Manuel Neuer zeigte sich nach dem knappen Sieg gegen RB Leipzig zur Tuchel-Entscheidung selbstkritisch. Thomas Müller machte eine signifikante Beobachtung.

Auf der Suche nach dem Selbstverständnis: Kapitän Manuel Neuer.

Müllers signifikante Beobachtung

Mit Blick auf den vorzeitigen Abschied von Thomas Tuchel beim FC Bayern zum Saisonende unterstrich Manuel Neuer, dass es nicht die alleinige Schuld des Trainer sei, dass es derzeit nicht wie gewohnt läuft. “Es ist nicht immer so, dass wie in der Schule der Lehrer schuld ist. Die Zeugnisnoten sind halt schlecht, dann haben wir natürlich auch die Verantwortung”, kommentierte der Keeper nach dem 2:1 gegen RB Leipzig im Interview bei Sky.

“Das wirft natürlich auch ein schlechtes Bild auf uns alle, weil wir es mit so einem Toptrainer nicht geschafft haben”, weiß Neuer. “Jeder Einzelne muss ein schlechtes Gewissen haben und sich an die eigene Nase fassen.” Zudem versprach er, dass man den Weg jetzt professionell bis zum Ende gehen werde.

Müllers signifikante Beobachtung

Auf der Suche nach Fehlern ließ zumindest Thomas Müller durchblicken, dass nicht alles schlecht war und ist. “Es ist schon signifikant, dass wir eher in den Anfangsphasen und ersten Halbzeiten unsere besseren Phasen haben”, erklärte er nach dem Spiel. Da könne man noch eher dem Matchplan folgen. “Daran sieht man, dass das Tischtuch nicht völlig zerschnitten ist – auch wenn wir sicherlich Probleme hatten, sonst wäre es nicht zu der Situation gekommen.”

Neuer verglich die Mannschaft mit anderen Bayern-Teams aus der Vergangenheit und stellte fest: “Früher ist es ein bisschen von alleine gegangen. Dieses Selbstverständnis und Selbstbewusstsein, jedes Mal dieses Trikot anzuziehen, auf den Platz zu gehen und die Mannschaften reihenweise zu schlagen, das hatten wir in dieser Saison und vielleicht auch in der jüngsten Vergangenheit nicht. Das müssen wir uns zurückerarbeiten.”

Viel Arbeit für Eberl

Eine wichtige Erkenntnis formulierte Müller noch aus. “Wir sind kein Ort für Entwicklungen”, konstatierte der 34-Jährige, denn: “Es muss jeden Samstag und Mittwoch funktionieren.” Dessen muss sich auch der neue Trainer bewusst sein. Kommende Woche soll Max Eberl nächste Woche als neuer Sportvorstand abgesegnet werden. Auf ihn wartet mit der Trainersuche und dem Kaderumbruch ein Berg von Aufgaben.