Ein Erdbeben der Stärke 4,8 erschüttert New York. Die Gouverneurin betont den Ernst der Lage – und lobt die Expertise der Metropole im Umgang mit Katastrophen.
Erdbeben und Nachbeben schrecken New Yorker auf
Ein ungewöhnlich starkes Erdbeben und mehrere Nachbeben haben die Region rund um die US-Millionenmetropole New York erschüttert. Berichte über Verletzte oder Sachschäden gab es zunächst nicht. Das eigentliche Beben am Freitagvormittag (Ortszeit) hatte nach Angaben der zuständigen US-Behörde eine Stärke von 4,8 und ereignete sich in einer Tiefe von 4,7 Kilometern, also relativ nahe unter der Erdoberfläche. «Das war eines der grössten Erdbeben an der Ostküste in 100 Jahren», sagte die Gouverneurin des Bundesstaates New York, Kathy Hochul (65).
Das Epizentrum lag nach Behördenangaben nahe dem Ort Lebanon im US-Bundesstaat New Jersey, etwa 65 Kilometer westlich der Stadt New York. In den Stunden danach gab es zahlreiche Nachbeben.
Die Überprüfung der Infrastruktur und Suche nach Schäden werde «extrem ernst» genommen, sagte Hochul. «Glücklicherweise sind wir hier in New York Meister der Desaster. Wir wissen, wie wir damit umgehen.»
Bis Boston spürbar
Zu spüren war das Beben Berichten zufolge etwa eine knappe Minute lang in einem breiten Umkreis rund um das Epizentrum und entlang der Küste von Baltimore bis ins rund 600 Kilometer weiter nördlich gelegene Boston. In Manhattan kam es als leichtes Grummeln an, das trotzdem vielen Menschen einen Schreck einjagte. Hunde fingen an zu bellen, viele verunsicherte Menschen verliessen ihre Häuser. Auch im Stadtteil Brooklyn waren die Erdstösse deutlich zu spüren: «Das gesamte Gebäude hat gewackelt», sagte eine Bewohnerin im Viertel Greenpoint. Ihre Nachbarin sagte, sie habe sich noch nie so erschreckt.
Mehrere Flughäfen im betroffenen Gebiet legten vorübergehend einen Start- und Landestopp ein, um die Pisten auf mögliche Schäden zu überprüfen. Auch Tunnel und Zugstrecken wurden vorübergehend für Überprüfungen geschlossen. Mit Warnhinweisen auf Handys wurden die Menschen in der Region auf mögliche Nachbeben hingewiesen.
«Sie lassen den Boden wackeln»
US-Präsident Joe Biden (81) sagte vor Reportern, er habe mit dem Gouverneur von New Jersey gesprochen. Dieser sei nicht zu besorgt, «also ist alles in Ordnung». Auch New Yorks Bürgermeister Eric Adams wurde informiert. «Wir haben derzeit keine Berichte über grössere Auswirkungen, aber wir prüfen weiter», teilte sein Sprecher Fabien Levy mit. Der New Yorker Feuerwehr und Polizei lagen zunächst ebenfalls keine Informationen über Schäden vor.
Auch im Uno-Hauptquartier im Osten Manhattans war das Beben zu spüren, als der Sicherheitsrat gerade zum Konflikt in Nahost tagte. Die gerade sprechende Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation Save the Children, Janti Soeripto, hielt inne. «Sie lassen den Boden wackeln», kommentierte daraufhin der palästinensische Uno-Botschafter Riyad Mansour.
Die Betreiber des berühmten Empire State Buildings liessen den Wolkenkratzer über das Online-Portal X, vormals Twitter, selbst kommentieren: «I am fine», auf Deutsch etwa: «Mir geht es gut.
Senatskandidatin sorgt für Stirnrunzeln
Christina Amira Khalil, Kandidatin für einen Senatssitz im benachbarten New Jersey, sorgte mit einer Äusserung auf X für Staunen unter Usern. «Ich habe mein erstes Erdbeben in New Jersey erlebt», schrieb sie nach den Erderschütterungen. «Bei uns gibt es nie Erdbeben. Die Klimakrise ist real.»
Was Klimawandel mit Erdbeben zu tun habe, wird Khalil von vielen gefragt. «Erläutern Sie bitte den kausalen Zusammenhang, der Ihrer Meinung nach zwischen der Klimakrise und Erdbeben besteht», schreibt jemand. Ein anderer Kommentar lautet, ob sie, wenn gewählt, Erdbeben verbieten wolle. (SDA/kes)
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