Sie lassen die gefeierten Stars glänzen

Warum die Zürcher wirklich top sind: Sie haben weit mehr zu bieten als einen überragenden Goalie und Spektakelmacher. Vier Figuren, die auf dem schnellen Weg in den Playoff-Final prägend waren.

sie lassen die gefeierten stars glänzen

Der ZSC auf einer Erfolgswelle: Stürmer Rudolfs Balcers bejubelt einen Treffer.

Acht Siege in acht Spielen – welch ein Weg der ZSC Lions in den Playoff-Final. Und natürlich gibt es die offensichtlichen Stars bei den Zürchern: Goalie Simon Hrubec. Verteidiger Dean Kukan. Die Stürmer Sven Andrighetto, Denis Malgin und Derek Grant. Sie alle wurden und werden entsprechend gefeiert. Doch hier folgen vier andere Figuren im ZSC. Sie sorgen häufig für die Grundlage, damit die Stars glänzen können.

Vinzenz Rohrer: Der unerschrockene Teenager

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Die Erlösung in Spiel 3 gegen Zug: Vinzenz Rohrer feiert seinen Schuss ins leere Tor zum 4:2.

19-jährig ist er erst, doch immer wieder wirkt er wie ein Routinier. Und Vinzenz Rohrer geniesst das grosse Vertrauen des Trainers. Marc Crawford lässt den am Flügel eingesetzten Stürmer nicht nur eine Vielzahl Bullys auf seiner rechten Seite bestreiten, er darf dies auch in wichtigen Situationen wie in der Schlussphase bei knapper Führung tun. Das kommt für einen Spieler im Juniorenalter dem Ritterschlag gleich.

Crawford muss bei Rohrers Einsätzen kaum jugendlichen Übermut befürchten, so ausgeprägt ist die Spielintelligenz des Teenagers bereits. Mit Puck und trotz seiner nicht einmal 80 Kilogramm auch ohne Puck: Rohrer weiss sich in allen Lagen auch gegen physisch deutlich stärkere Spieler zu behaupten. Wenn sein Trainer ihn als künftigen NHL-Spieler bezeichnet, ist das nicht bloss Koketterie.

Yannick Weber: Mehr als nur ein Defensivarbeiter

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Kein Durchkommen: ZSC-Verteidiger Yannick Weber (links) stoppt Zugs Stürmer Dario Simion.

Er ist einer der unangenehmsten Gegenspieler entlang der Banden und vor dem eigenen Tor – auch wenn er seine fiesen, stets im Graubereich ausgeführten «NHL-Crosschecks» drei Jahre nach der Rückkehr in die Schweiz kaum noch einsetzt. In Nordamerika hat Weber auf dem kleinen Spielfeld gelernt, wie intelligentes Verteidigen geht, der Routinier gehört nicht zu jenen Spielern auf Schweizer Eis, die sich in der Nähe der Bande mit unbedarftem Spiel selbst in Gefahr bringen.

Im aktuellen Playoff ist Weber aber mehr als bloss ein guter Defensivarbeiter. Steht er mit seinem Stammpartner Kukan auf dem Eis, dann werden gemäss Liga-Analytics 70 Prozent der Torgefahr für den ZSC notiert – ein Traumwert. Erst recht, da Weber auch im Halbfinal gegen Zug regelmässig schwierige Einsätze erhielt. Schickte ihn Marc Crawford vor einem Bully aufs Eis, warteten auf der anderen Seite meistens Zugs Top-6-Stürmer Kovar, Michaelis, Wingerli, Herzog, Simion oder Martschini.

Last but not least: Im ligaweit besten Penalty Killing der Lions ist Weber der am meisten eingesetzte Spieler.

Rudolfs Balcers: Der heimliche Powerplay-Star

Das ZSC-Powerplay darf sich sehen lassen. Mit der Erfolgsquote von 36 Prozent ist es im Playoff das mit Abstand beste. Dafür sorgt vor allem die erste Formation, und es brillieren auf den ersten Blick auch hier die üblichen Verdächtigen. Wunderbar, wie Malgin und Andrighetto immer wieder ihre Querpässe durch Freund und Feind hindurch anbringen – Letzterer hat sich bei acht der bislang neun Treffer einen Assist gutschreiben lassen. Schwer zu verteidigen, wenn Grant seine Rolle als Riese im Slot als Torschütze, Passgeber oder Sichtnehmer variantenreich spielt. Apropos variantenreich: Mit Kukan an der blauen Linie gibt es eine ständige vierte gute Schussoption.

Nur einen des Quintetts haben wir noch nicht genannt. Kein Wunder: Die Rolle des sogenannten «Bumpers», des Spielers in der Mitte, ist wie in jedem anderen Team die am wenigsten beachtete und undankbarste, da unspektakulärste. Es bräuchte die ganze rhetorische Überzeugung eines Coachs, um einen seiner Topstars dort aufstellen zu können.

Beim ZSC wird aber auch diese Position veredelt und von Rudolfs Balcers zelebriert: Der Lette, ständig in Bewegung, ist alles in einem: Leser des Spiels, Option für Pässe, Hilfe in Not, Ablenker von Schüssen, Täuscher von Gegnern und Reisser von Lücken. Wenn Andrighetto und Malgin Tic-Tac-Toe spielen, dann hat meistens Balcers die Grundlage geschaffen.

Marc Crawford: Der Auf-Trab-Halter

Der Trainer als Held im Hintergrund? Das ist nur beim ZSC möglich … Doch angesichts der Dominanz der Zürcher wurde auch schon gespottet, dass ein All-Star-Team wie jenes der Lions auch der Busfahrer coachen könnte. Vielleicht aber sind die Spötter auch die Narren. Denn Marc Crawford hat bislang gewiss seine Spuren hinterlassen.

sie lassen die gefeierten stars glänzen

Da gehts lang: ZSC-Cheftrainer Marc Crawford weist den Weg.

Nein, nicht alle Stürmer fanden in der Qualifikation die ständigen Linien-Rotationen amüsant. Dass der Trainer ihnen die Änderungen häufig erst kurz vor Spielbeginn mitteilte, schraubte den Spassfaktor ebenfalls nicht in die Höhe. Der Running Gag lautete: Wenn du wissen willst, neben wem du heute stürmst, dann musst du den Social-Media-Mann fragen …

Doch Crawford hat nun genau das erreicht, was er bezwecken wollte: Das Team ständig auf Trab halten, unvorhergesehene Dinge normalisieren, nach dem Motto: «Wir müssen umstellen – na und?» Im Playoff wirbelt der Kanadier nicht mehr, zuletzt wurde er durch Yannick Zehnders Ausfall zu einer kleinen Umstellung gezwungen – GCK-Stürmer Nicolas Baechler fand als Ersatz seinen Platz problemlos.

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