Während die Börsen Höchststände feiern, verkaufen Unternehmensinsider massiv ihre Aktien. Wissen Thiel, Bezos und Zuckerberg mehr, als sie kundgeben?
Wall Street ist nervös – Insiderverkäufe sorgen für Wirbel
Peter Thiel (56), Jeff Bezos (60) und Mark Zuckerberg (39) haben mehr gemeinsam als die Leitung eines der grössten Technologiekonzerne der Welt. Sie und andere CEOs aus dem Technologiesektor verkaufen derzeit grössere Teile ihrer Aktien. Ein Zeichen, dass die Tech-Blase bald platzen könnte? Das glauben zumindest Analysten, wie die «Financial Times» berichtet.
Die Zeitung beruft sich dabei auf Daten der Firma Verity LLC, die auf die Offenlegung von Insidergeschäften spezialisiert ist. Demnach hat Thiel, der Visionär hinter der Datenanalysefirma Palantir, in diesem Monat Aktien im Wert von 175 Millionen Dollar verkauft. Amazon-Gründer Bezos trennte sich von Aktien im Wert von 8,5 Milliarden Dollar. Und auch Andy Jassy, der CEO von Amazon, hat bereits 21,1 Millionen Dollar an Aktien verkauft – fast so viel wie in den beiden Vorjahren zusammen. Zuckerberg, CEO der Facebook-Mutter Meta, trennte sich von 291’000 Aktien für 135 Millionen Dollar.
Kein gutes Zeichen für den Tech-Boom
Aber es sind nicht nur die bekannten Gesichter, die den Markt in Aufregung versetzen. Frank Slootman (65), CEO des Softwareunternehmens Snowflake, landete einen Coup, als er kurz vor seinem Ausscheiden Aktien im Wert von 69,2 Millionen Dollar verkaufte. Ein Schachzug, der die Aktie des Unternehmens um fast 30 Prozent einbrechen liess.
Was sagen diese Verkäufe aus? Charles Elson, Experte für Unternehmensführung an der Universität von Delaware, sagt zu der Financial Times: «Insider-Verkäufe grosser Aktienmengen durch hochrangige Manager sind nie ein gutes Zeichen. Es bedeutet, dass sie einen besseren Ort für ihr Vermögen gefunden haben als die Unternehmen, die sie leiten.»
Die aktuelle Verkaufswut der Tech-Unternehmer steht im Kontrast zu der Zurückhaltung der letzten Jahre. Damals liessen tiefe Unternehmensbewertungen die Aktionäre zögern. Jetzt, Anfang 2024, ist die Lücke zwischen Verkäufen und Käufen von Insideranteilen so gross wie seit Anfang 2021 nicht mehr. (rul)
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