Jus-Student Jonas Lüthy (21) ist der frisch gewählte Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz. Er will seine künftigen Wählerinnen und Wähler per Tiktok erreichen.
«Ich mache oft zuerst einen Schritt zurück und frage mich: Ist das wirklich der richtige Weg oder machen wir das einfach, weil wir es schon immer so gemacht haben?» Jonas Lüthy, der frisch gewählte Präsident der Schweizer Jungfreisinnigen, bringt mit seinen gerade 21 Jahren frischen Wind in die Parteileitung. Im Gespräch ist sein Elan für neue Ideen und Ansätze spürbar.
Aufgewachsen sei er «im linken Basel», sagt er lachend. Er sei immer mit verschiedenen Meinungen konfrontiert worden. «Für mich ist es selbstverständlich, anderen Meinungen mit Respekt zu begegnen», erklärt er deshalb.
Debattierwettbewerbe als Startrampe
Das Interesse an der Politik packte ihn in seiner Schulzeit, als er an Debattierwettbewerben teilgenommen hat. «Da ich mal die Pro- und mal die Contra-Position vertreten musste, habe ich schnell realisiert, welche Argumente für mich persönlich am überzeugendsten sind», sagt Lüthy.
Politisch aktiv ist er seit 2020. Angefangen als Vorstandsmitglied, später als Vizepräsident der nationalen Jungpartei und jetzt als frisch gewählter Chef. «Mein privates Umfeld war nie besonders bürgerlich oder liberal. Aber ich habe schnell gemerkt, dass der Mensch selbst am besten weiss, was gut für ihn ist, und man nicht immer auf den Staat zurückgreifen muss», sagt er.
Freiheit bringe aber auch Verantwortung mit sich, diese Verknüpfung sei für ihn zentral. Den Unterschied zur Mutterpartei erklärt der junge Basler so: «Wir sind das freiheitliche Korrektiv der FDP, das ist unser Selbstverständnis. Darüber hinaus sind wir oft mutiger, inhaltlich aber auch stilistisch.»
«Terminkalender einfach im Griff haben»
Neben seiner politischen Tätigkeit arbeitet Lüthy als Verwaltungsratssekretär und studiert Rechtswissenschaften an der Universität Fribourg. In seiner Freizeit treibt er gern Sportarten wie Joggen, Velofahren oder Parkour.
«Ich brauche das, um meinen Kopf zu lüften», sagt der Basler. Auf die Frage, wie er neben all seinen Tätigkeiten dafür noch die Zeit finde, erklärt er: «Also am Schluss muss man seinen Terminkalender einfach im Griff haben und man darf den Fokus nicht verlieren.»
Seine Ziele als Präsident
Er sei ein Mensch, der immer versuche, 100 Prozent zu geben – auch als Parteipräsident. Lüthy möchte, dass die Jungen miteinbezogen und gehört werden. «Wir sind die stärkste bürgerliche Jungpartei und möchten den Vorsprung weiter ausbauen», so der 21-Jährige überzeugt.
Kein Platz für den Jus-Studenten hat Extremismus. Erst kürzlich hat er sich mit fünf anderen Jungparteien zusammengeschlossen und von der JSVP-Spitze eine klare Distanzierung gegenüber rechtsextremen Personen und Inhalten gefordert. «Wir als liberale Partei wehren uns konsequent gegen freiheitsfeindliche Ideologien und verurteilen Rechts- wie auch Linksextremismus.» Ein Angriff auf die Meinungsfreiheit sei das für Lüthy keineswegs.
Tiktok für die Jungen
Um mit ihren politischen Inhalten ein grosses und auch junges Publikum zu erreichen, setzt er neben den klassischen Medien auf Social Media. «Die Stimm- und Wahlbeteiligung fällt bei jungen Menschen deutlich unterdurchschnittlich aus. Wir müssen Wege finden, um Politik für junge Menschen zugänglicher zu machen. Um das zu erreichen, führt heutzutage schlicht kein Weg an den sozialen Medien vorbei. An inhaltlicher Relevanz mangelt es ja nicht.» Nicht nur Lüthy postet regelmässig, auch die neu gewählte Vizepräsidentin Melanie Racine ist aktiv in den sozialen Medien.
Die 25-Jährige ist motiviert und freut sich, gemeinsam mit Lüthy neue Projekte anzupacken. Unter anderem möchte Racine die Kommunikation der Partei vereinfachen. «Alle sollen verstehen, wofür wir uns einsetzen. Das ist nicht immer einfach, da wir keine Polpartei sind und die Welt nicht schwarzweiss ist», erklärt die Solothurnerin.
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