Eine monatelange Schlammschlacht und ein frei werdender Sitz im Gemeinderat: Am 3. März dürfte es in Allschwil spannend werden. Wir beantworten die wichtigsten Fragen.
SP-Gemeinderätin Silvia Stucki hat 2023 polarisiert. Wird sie die Wiederwahl schaffen?
Ein frei werdender Sitz im Gemeinderat, der Zoff um ein viertes Schulhaus und eine SP-Gemeinderätin, der das Ressort entzogen wurde: Im Allschwiler Gemeinderat haben sich zwei Lager gebildet. Beide blasen für die Wahlen am 3. März zum Angriff. Das müssen Sie wissen.
Welche Bisherigen kandidieren für den Gemeinderat?
Sechs der sieben bisherigen Gemeinderäte stellen sich zur Wiederwahl. Das sind Christoph Morat, Andreas Bammatter und Silvia Stucki (alle SP) Philippe Hofmann und Franz Vogt (beide Mitte) und der Freisinnige Robert Vogt. Gemeindepräsidentin Nicole Nüssli (FDP) ist die Einzige, die nicht mehr antritt.
Wer will neu in den Gemeinderat?
Für links eröffnet sich nun die Möglichkeit, die Mehrheit im Gemeinderat zu erobern. Die Grüne Biljana Grasarevic kandidiert auf einer Liste mit Stucki, Morat und Bammatter. Von bürgerlicher Seite spannt die Mitte mit FDP und SVP zusammen. Die beiden neuen Kandidaten Tim Söllick von der FDP und Patrick Kneubühler (SVP) wollen mit Hofmann und Vogt eine Mehrheit bilden. Der Grünliberale Christian Jucker und Pascale Uccella von der AVP kandidieren ebenfalls für einen Gemeinderatssitz.
Was hat es mit dem Schulhausknatsch auf sich?
Dass Allschwil mehr Schulraum braucht, darüber ist man sich einig. Ob mit drei oder vier Primarschulstandorten, daran scheiden sich die Geister. Die Befürworter eines vierten Standorts befürchten eine zunehmende Anonymität in einem grösseren Schulhaus. Die Gegner scheuen die hohen Kosten eines zusätzlichen Standorts. In der Schulraumplanung «Gesamtstrategie 2023–2037» hat sich der Gemeinderat im vergangenen Jahr für drei Schulstandorte ausgesprochen. Die Mehrheit des Schulrates Primarstufe möchte jedoch einen vierten. Auch im Einwohnerrat sorgt die Frage für Diskussionen.
Warum wurde Gemeinderätin Silvia Stucki das Dossier entzogen?
Auch innerhalb des Gemeinderats sorgte der Entscheid für Knatsch: Die Exekutive beschuldigte die für das Ressort «Kinder und Familien» zuständige Gemeinderätin und ausgebildete Primarlehrerin Silvia Stucki vergangenen November, öffentlich Position gegen den Entscheid ergriffen zu haben. Damit habe sie «das Kollegialitätsprinzip in schwerwiegender Weise verletzt». Daraus folgte eine Umverteilung in der Ressortzuständigkeit.
Das Ressort «Kinder und Familien» übernahm per sofort Christoph Morat (SP). Silvia Stucki behielt das Ressort «Alter», übernahm aber von Morat das Ressort «Volksgesundheit und Sport». (Lesen Sie hier, wie der Konflikt daraufhin ausartete.)
Wer hat eine Chance auf Nüsslis freien Sitz im Gemeinderat?
Nach rund zehn Jahren als Gemeindepräsidentin wird Nicole Nüssli zu den Gesamterneuerungswahlen im März nicht wieder antreten. Realistische Chancen auf den freien Sitz dürften Biljana Grasarevic und Tim Söllick haben. Wenn Stucki die Wiederwahl aufgrund des Konflikts rund um die Schulraumplanung nicht schafft, könnten es Grasarevic und Söllick in den Gemeinderat schaffen. Grasarevic ist vergangenen Februar mit 813 Stimmen neu in den Landrat gewählt worden. Damit gelang es den Grünen, den Sitz der zurückgetretenen Julia Gosteli zu verteidigen.
Welche Trends sind in der Gemeinde Allschwil erkennbar?
Vergleicht man die Nationalratswahlen 2023 mit den Resultaten von 2019 in der Gemeinde Allschwil, dann hat die SVP rund 4 Prozent Stimmanteil zugelegt. Ebenfalls zugelegt hat die SP mit rund 3,4 Prozent. Stimmenanteil verloren haben jedoch die Grünen mit 6,9 Prozent. Und auch die FDP hat 4 Prozent weniger Stimmenanteil erreicht.
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