Kantonsärzte bleiben betreffend Krätzmilben wachsam

In der Region gibt es zwar einzelne Fälle der unangenehmen Krankheit, Ausmasse wie in Zürich sind hier aber nicht zu beklagen. Auf grössere Ausbrüche ist man jedoch vorbereitet.

kantonsärzte bleiben betreffend krätzmilben wachsam

Sie ist zwar nur wenige Millimeter klein, doch ein Befall mit der Krätzmilbe kann grosse Auswirkungen haben.

Sie bohren sich unter die Haut und legen dort ihre Eier ab. Binnen einer Woche schlüpfen dort neue Krätzmilben, deren Kot starken Juckreiz auslöst: Das ist die Krätze oder in der Fachsprache Skabies. In der Region Zürich breitet sie sich derzeit stark aus. Besonders Einrichtungen wie Kitas oder auch Altersheime sind von der nicht meldepflichtigen Krankheit betroffen, da die Ansteckung über engen Hautkontakt, in Ausnahmefällen durch Kontakt mit befallenen Kleidern oder Bettwäsche geschieht. Im Raum Zürich fordern Kita-Verbände und auch Ärzte deshalb eine Meldepflicht für die Krankheit.

In Basel scheint die Krätze (noch) nicht so stark um sich zu greifen. In Kitas und Schulen sei die Situation nicht so dramatisch wie in Zürich, meint Anne Tschudin, Sprecherin des Gesundheitsdepartements Basel. Man habe Kenntnis von wenigen Fällen, in welchen Pflegeheime «die Unterstützung des kantonsärztlichen Dienstes erbeten haben», schreibt sie auf Anfrage dieser Redaktion.

Die fünf Pflegeheime, die das Bürgerspital Basel (BSB) betreibt, gehören nicht dazu. «Die Thematik ist aber bekannt. Bei einem Ausbruch muss man sehr schnell und richtig handeln. Darauf sind wir vorbereitet», sagt Franziska Reinhard, Leiterin des Geschäftsfelds Betreuung Betagte beim BSB.

Hohe Behandlungskosten

In jenen Fällen, in denen die Heime um Unterstützung gefragt hätten, habe die Abteilung Langzeitpflege in Zusammenarbeit mit dem Kantonsärztlichen Dienst unterschiedliche Massnahmen ergriffen, so Tschudin. Dazu gehören die Information und Aufklärung von Bewohnenden, Angehörigen und Personal ebenso wie die medikamentöse Behandlung von Betroffenen und Kontaktpersonen, einschliesslich des Personals, mit Creme und Tabletten. Ausserdem werden Kleider und Wohntextilien thermisch speziell behandelt.

Generelle Präventivmassnahmen gebe es in Basel-Stadt nicht. Eine Meldepflicht erschliesse sich ihr nicht: «Die Krätze ist zwar sehr lästig, jedoch nicht gesundheitsgefährdend.» Hingegen wäre es laut Tschudin sinnvoll, wenn das Medikament Ivermectin, das man oral einnimmt, bald auf die Spezialitätenliste gesetzt würde. Denn nur dann könne es via Krankenversicherung abgerechnet werden.

Tschudin: «Das ist ein grosses Problem, da nicht nur die betroffenen Personen, sondern auch die Kontaktpersonen therapiert werden müssen und die umfangreiche Ausbruchsbehandlung rasch hohe Kosten für die betroffenen Familien generiert.»

Wie der Kanton Basel-Stadt stellt der Kantonsärztliche Dienst Baselland auf seiner Website Informationen zur Krätze zur Verfügung. Auch dort sei kein gehäuftes Vorkommen bekannt, schreibt der Kantonsarzt. Einzelfälle gebe es, aber wie viele das seien, dazu gebe es keine Datengrundlage.

«Die Skabies als Einzelerkrankung ist nicht meldepflichtig. Meldepflichtig ist nur das gehäufte Auftreten zum Beispiel in einer Gemeinschaftseinrichtung wie einer Schule, einer Kindertagesstätte oder einem Pflegeheim. Derzeit liegen uns keine solchen Meldungen vor.» Diesbezüglich hält man sich in Baselland an den Leitfaden zur Meldepflicht des Bundesamts für Gesundheit.

In der Region scheint man vorbereitet zu sein für eine mögliche Ausbreitung der Krätze. Bleibt zu hoffen, dass Basel besonders in diesem Fall anders tickt als Zürich, wo die Krätzmilben mancherorts Kitas gar in ihrer Existenz gefährden.

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