Handgepäck-Flut nimmt zu: Swiss kündigt schärfere Kontrollen an

Nur mit Handgepäck zu reisen spart Zeit und Geld, aber die meisten Flugzeuge sind dafür nicht gemacht. Airlines vergrössern Gepäckablagen und verschärfen die Kontrollen.

Bei vielen Airlines müssen Passagiere inzwischen extra für Aufgabegepäck bezahlen. Deshalb wird vermehrt mit Handgepäck gereist, welches auch häufiger zu gross oder zu schwer ist. Dem sagen die Fluggesellschaften jetzt den Kampf an.

Die Passagierflugzahlen erholen sich rapide von der Corona-Pandemie und auch die Swiss beobachtet, dass Passagiere vermehrt nur mit Handgepäck reisen, wie die «SonntagsZeitung» berichtet. Zudem fällt der Fluggesellschaft auf, dass das Handgepäck immer häufiger zu schwer oder zu gross ist.

Swiss reagiert auf Problematik

Viele Flugzeuge sind jedoch nicht darauf ausgerichtet, dass alle Passagiere einen Handgepäckkoffer in die Kabine mitnehmen, geschweige denn noch eine weitere Tasche oder einen Rucksack. Deshalb müssen Koffer immer häufiger noch kurz vor dem Boarding im Flugzeugbauch verstaut werden, was zu Verspätungen führen kann.

Die Swiss reagiert auf die Problematik, indem sie Flüge, die besonders voll sein könnten, im Vorfeld eruiert und bei Bedarf zusätzliche Mitarbeitende, die das Gepäck im Abflugbereich kontrollieren, einsetzt. Ausserdem würden die Passagiere zusätzlich auf die Bestimmungen hingewiesen, wie die Swiss gegenüber der «SonntagsZeitung» sagt. Tarife ohne kostenfreies Handgepäck seien bei der Swiss aber aktuell nicht geplant.

Andere Airlines mit neuen Gepäckablagen

Andere Airlines reagieren, indem sie zusätzlichen Raum für Gepäck in den Kabinen einbauen lassen. So hat die Air France vor vier Jahren Gepäckablagen in ihre Airbus-320-Flotte eingebaut, in der statt fünf nun acht kleine Koffer nebeneinander Platz haben.

Auch die Muttergesellschaft der Swiss, die Lufthansa, kündigte an, dass Anfang 2025 38 Airbus A320 mit neuen Gepäckfächern ausgestattet werden sollen, in denen 60 Prozent mehr Handgepäck Platz hat.