Twiliner macht eine neue Art des Nachtbusreisens möglich

Das Jungunternehmen möchte luxuriöse Nachtbusfahrten durch Europa etablieren. Und damit dem Flugzeug Konkurrenz machen.

Business-Idee

Twiliner will den Nachtbusverkehr in Europa verändern – mit der klaren Mission, eine umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug zu schaffen. «Wir wollen das Reisen über Nacht so komfortabel gestalten, dass unsere Fahrgäste entspannt in einer anderen Stadt erwachen», erklärt CEO und Mitgründer Luca Bortolani. Durch den Einsatz von Biodiesel will Twiliner eine nachhaltige Option anbieten, die vergleichbar mit der CO2-Bilanz von Zügen ist. Die erste Route führt von Zürich nach Barcelona, und geplant ist, das Netzwerk weiter auszubauen. Ein moderner Reisebus, der mit herkömmlichem Diesel betrieben wird und im Schnitt 16 Passagiere befördert, hat einen klimatischen Fussabdruck von etwa 75 Gramm CO2-Äquivalent (CO2e) pro Passagierkilometer. Wird dieser Bus jedoch mit Biodiesel betrieben, reduziert sich der negative Einfluss aufs Klima signifikant auf etwa 25 Gramm CO2e pro Passagierkilometer.

Die Gründer

Luca Bortolani bringt eine reiche Erfahrung aus dem Bereich der Nachhaltigkeit mit, zuletzt aus seiner Zeit bei Ikea. Die Gründung von Twiliner war eine natürliche Fortsetzung seiner Mission, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. «Die Notwendigkeit einer umweltfreundlichen Reisealternative war offensichtlich», sagt Bortolani. Bei der Mobilität anzusetzen und hier einen Nachhaltigkeitsschub zu bewirken, sah der Unternehmer als logischen Schritt.

Der Markt

Der Markt für Nachtbusreisen ist in Europa noch relativ unerschlossen. Viele Linien steuern bisher Ziele in Osteuropa an. Meist mit wenig Komfort. «Wir bieten eine einzigartige Dienstleistung, die sich stark von herkömmlichen Bussen unterscheidet», so Bortolani. Die Konkurrenz besteht hauptsächlich aus Nachtzügen und Flügen, wobei Twiliner durch den Fokus auf Komfort und Nachhaltigkeit im Wettbewerb eine Nische besetzt. Das Unternehmen hat zum Beispiel den ersten und einzigen Bussitz entwickelt, der sich per Knopfdruck in ein bequemes Bett verwandeln lässt. Die Sitzschale bietet Privatsphäre und ist mit einem kleinen Tisch für Essen oder den Laptop ausgestattet. Ein extra entwickeltes Rückhaltesystem für die horizontale Position ermöglicht den sicheren und bequemen Transport liegender Passagiere. Dafür hat Twiliner im Dezember 2022 eine Patentanmeldung eingereicht. In Asien und Südamerika sind Busreisen in bequemer Liegeposition bereits verbreitet. Das amerikanische Startup Ridecabin bietet derweil an der US-Westküste Fahrten mit Bussitzen, die sich flach auslegen lassen. Die Betten erinnern dort an Schlafkapseln.

Das Kapital

Bis jetzt wurde Twiliner vom Migros-Pionierfonds und von Innosuisse unterstützt. Zudem ist kürzlich eine grosse Busfirma aus Luxemburg als Investor eingestiegen. «Wir befinden uns in einer entscheidenden Phase, in der wir zwischen 1 und 1,5 Millionen Franken für den weiteren Ausbau suchen», sagt Bortolani. Die Finanzierung wird entscheidend sein, um den Betrieb und das Marketing der ersten zwei Buslinien zu unterstützen.

Die Chance

«Unsere Vision ist, in fünf Jahren ein umfassendes Netzwerk in ganz Europa zu haben, mit einer Vielzahl von Verbindungen, die auch kleinere Städte einschliessen», sagt Bortolani. Aufgrund des Feedbacks der ersten Kundschaft und der nachgewiesenen Zahlungsbereitschaft sieht er eine deutliche Nachfrage nach nachhaltigen Reiseoptionen. Twiliner steht somit nicht nur für eine innovative Geschäftsidee, sondern auch für eine Bewegung hin zu nachhaltigerem Reisen in Europa. Mit dieser klaren Vision sind die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt. Einen Bordservice wird es aber auch künftig nicht geben. Eine zusätzliche Person würde den Ticketpreis stark verteuern. Freuen dürfen sich die Kundinnen und Kunden jedoch auf Snacks per Selbstbedienung. Bis 2026 möchte Twiliner 25 Routen durch Europa betreiben.

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