Olympische Spiele in einer Blase werden in Paris nicht möglich sein.
In 100 Tagen werden die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris eröffnet. Vorfreude ist angesichts der unsicheren Weltlage nicht vorhanden.
Sommer, Sonne, Seine. Eigentlich wäre es als Schweizer Sport-Fan so grossartig, für einen kurzen Olympia-Trip nach Paris zu düsen. In nur vier Stunden befördert einen der TGV von Zürich in die Weltmetropole.
Doch eben gerade weil Paris so eine Weltmetropole ist, vergeht manch einem die Lust auf diese Reise. Ist doch Frankreich ein Land, in dem es in jüngerer Zeit wiederholt zu terroristischen Angriffen kam. Beliebtes Anschlagsziel: Massenansammlungen, um möglichst viel Schaden anzurichten.
«Beispiellose» Sicherheitsoperation
Die Weltlage mit den Kriegen in der Ukraine und in Israel verstärkte zuletzt die Besorgnis, dass die Olympischen Spiele in den Fokus von Terroristen geraten könnten. Ein Anschlag wie jener des «Islamischen Staats» vor einem Monat in der Crocus City Hall bei Moskau mit 144 Toten? Ein Szenario, auf das sich die Pariser Sicherheitskräfte vorbereiten.
Sicherheitskräfte beim Eiffelturm.
100 Tage vor dem Start der Olympischen Spiele sprach der Präsident des Organisationskomitees, Tony Estanguet, von einer «beispiellosen» Sicherheitsoperation. In einem Interview mit der BBC gab der frühere Kanu-Olympiasieger die Zusage: «Die Sicherheit hat Priorität.» Anfang Jahr war die Rede von rund 30’000 Polizisten, die für die zwei Wochen der Spiele im Einsatz stehen – und von nochmals fast so vielen privaten Sicherheitskräften.
Erinnerungen an die EM 2016
«Wir sollten nicht zu naiv sein», weiss Estanguet allerdings. «Wir wissen, dass Gruppierungen versuchen werden, von der internationalen Medienpräsenz zu profitieren.» Es gelte, ruhig zu bleiben und das zu fördern und zu verteidigen, was am wichtigsten sei. «Und das ist für mich der Sport.»
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo betonte, sie habe vollstes Vertrauen in die Sicherheitskräfte. «Wir haben das Glück, in Frankreich sehr grosse Profis im Bereich der Sicherheit und der Organisation von Grossveranstaltungen zu haben», sagte sie der Zeitung «L’Équipe». Frankreich habe nach einer Serie von tödlichen Anschlägen 2015 im Sommer darauf die Fussball-EM organisiert. «Das war ein ausserordentlicher Erfolg. Aber natürlich darf man angesichts der Verantwortung, die wir tragen, weder naiv noch leichtfertig sein.»
Bei Anschlägen islamistischer Terroristen starben im November 2015 in Paris an verschiedenen Orten 130 Menschen.
Eröffnungsfeier doch im Stadion?
Noch nicht in Stein gemeisselt ist die Art und Weise der Eröffnungsfeier. Sie soll erstmals nicht in einem Stadion durchgeführt werden, sondern mittels einer Boots-Parade auf der Seine. Wurde anfangs mit 600’000 Zuschauern vom Ufer aus gerechnet, sind nun nur 300’000 Zuschauer erlaubt.
Ausserdem kündigte der französische Präsident Emmanuel Macron am Montag an, dass die Eröffnungsfeier je nach Sicherheitslage doch noch verlegt werden könnte. «Es gibt einen Plan B und es gibt auch einen Plan C», verriet Macron. Er nannte den Trocadéro-Platz beim Eiffelturm und das Stade de France als Alternativen. «Wir bereiten uns für alle Eventualitäten vor und analysieren die Lage laufend.»
Ein Schiff mit Touristen auf der Seine. Eröffnen Sportler aus aller Welt die Olympischen Spiele auf diese Weise?
Wettkämpfe nicht nur in Paris
Am Dienstag wurde das olympische Feuer im griechischen Olympia auf seine Reise nach Paris geschickt. Thomas Bach, der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), äusserte dabei seine Hoffnung auf Frieden. Die Spiele seien ein Symbol dafür. «In diesen schwierigen Zeiten, in denen wir leben, in denen Kriege und Konflikte zunehmen, haben die Menschen genug von all dem Hass, der Aggression und den negativen Nachrichten, mit denen sie Tag für Tag konfrontiert werden», sagte Bach.
Die Olympischen Sommerspiele 2024 finden vom 26. Juli bis am 11. August statt. Der Grossteil der Wettkämpfe wird in Paris oder dessen Agglomeration ausgetragen. Die Fussballturniere finden zudem auch in Bordeaux, Lyon, Marseille, Nantes, Nizza und Saint-Étienne statt. In Marseille kämpfen auch die Segler um ihre Medaillen – und im Surfen werden diese in Tahiti vergeben, einem französischen Überseegebiet im Pazifik.
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