ETH wegen Auftritt von Hamas-Bewunderer in der Kritik

Léopold Lambert, ein französischer Aktivist und Herausgeber eines linken Magazins, verteidigt den Hamas-Terror als «Dekolonisation». Ein geplanter Auftritt an der ETH sorgt nun für Aufregung.

«Durch Artikel, Interviews, Kunstwerke und Designprojekte stellen wir ein fortlaufendes Archiv für antikoloniale, antirassistische, queere und feministische Kämpfe zusammen», steht in der Selbstbeschreibung des Magazins «The Funambulist» (auf Deutsch: Der Seiltänzer). Dessen Herausgeber, Léopold Lambert, hat ein Weltbild, das Israel als Hort des Bösen und den Terror der Hamas als Akt der Befreiung darstellt.

Am 7. Oktober, dem Tag des Überfalls auf Israel, postete er auf Facebook das Bild eines Bulldozers, der den Grenzzaun durchbricht, und schrieb dazu: «Du bist schön wie eine zertrümmerte Gefängnistüre». Im Magazin steht zu lesen, der «massive, schöne Impuls der Solidarität für ein freies Palästina» müsse nun aufrechterhalten werden, damit die «Dekolonialisierung» möglich werde.

«Lautstarke propalästinensische Fraktion»

Nun soll Lambert am 10. April einen Vortrag im Architekturdepartement an der ETH Zürich halten, wie die «Neue Zürcher Zeitung» berichtet. Der Titel der Veranstaltung lautet «Bewaffnete Architektur». Dabei soll es «um Architektur als Instrument des ‹Siedlerkolonialismus› in Palästina» gehen. Mit «Siedlern» meint Lambert nicht nur Fanatiker, sondern alle Israelis. Organisiert wird der Auftritt von Unmasking Space, einer studentischen Gruppe innerhalb des Architekturdepartements, die gemäss Website eine «epistemische Gemeinschaft zur Dekolonisierung von Wissen» darstellt.

Mit seiner Einstellung trifft Lambert beim ETH-Architekturdepartement aber offenbar auf breiterer Front auf Sympathie. Wie der Stuttgarter Architekturprofessor Stephan Trüby in einem Gastbeitrag für die NZZ festhält, habe sich dort «eine lautstarke Fraktion von propalästinensischen Aktivisten» breit gemacht. 27 Mitarbeitende des Departements haben demnach einen Aufruf unterzeichnet, in dem Israel Genozid vorgeworfen wird – der Hamas-Überfall vom 7. Oktober, dem 1200 Menschen zum Opfer fielen, wird nicht erwähnt.

Interview-Anfrage abgelehnt

Zudem sollen Doktorierende und Mitarbeitende am Departement zur Intifada aufrufen und eine Studierenden-Gruppe, die sich am Departement Architektur für mehr Diversität einsetzt, Israel als «Apartheidstaat» verurteilen. Laut der NZZ zeigen auch einzelne Professoren «stark aktivistische Züge», etwa mit Boykottaufrufen gegen Israel.

Die ETH gab zwar im Nachgang von Trübys Artikel an, man nehme das Problem ernst und suche das Gespräch mit den Betroffenen. Eine Interview-Anfrage der «Neuen Zürcher Zeitung» wurde allerdings abschlägig beantwortet. «Sollten sich Massnahmen als notwendig erweisen», schrieb die Medienstelle der ETH Zürich, «werden wir diese selbstverständlich ergreifen.»

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