Du bist hässig? So machst dus nur noch schlimmer

Wut ist ein mächtiges Gefühl und kann uns überwältigen. Eine neue Übersichtsstudie deckt nun auf, wie du wieder runterkommst – und was dich nur noch wütender macht.

Dein Puls steigt, der Ärger kocht in dir hoch, du bist richtig hässig: Wir alle kennen dieses Gefühl von Wut. Doch wie geht man am besten damit um? Eine aktuelle Meta-Studie gibt Aufschluss darüber, welche Techniken deine Wut dämpfen. Und welche eher kontraproduktiv sind.

Die Übersichtsarbeit hat 154 einzelne Studien unter die Lupe genommen und untersucht, wie verschiedene Aktivitäten sich auf Wut und Aggression auswirken können. Das Fazit? «Entspannung ist besser als Dampf ablassen», so die Autoren Sophie L. Kjaervik und Brad Bushman im Wissenschaftsjournal «The Conversation».

Laut der Studie sind es vor allem beruhigende Aktivitäten, die die Erregung verringern und somit Wut effektiv abkühlen. Tiefes Atmen, gezielte Entspannungsübungen und Meditation und Yoga haben sich als besonders wirksam erwiesen. Diese Methoden helfen, deinen Körper zu beruhigen und den Geist zu entspannen – was wiederum den Ärger reduziert.

Interessanterweise funktionierten diese Techniken in verschiedensten Umgebungen – im Labor, im Alltag, offline wie online, in Gruppen oder allein. Und sie waren über viele demografische Merkmale hinweg wirksam und beruhigten Teilnehmende mit unterschiedlichem Geschlecht, Alter und unterschiedlicher Herkunft.

«Dampf ablassen» hilft dir nicht

Vielleicht wurde dir schon geraten, dass du angestaute Wut einfach rauslassen musst – etwa durch Schreien oder indem du einen Boxsack trittst. Das solltest du laut Studie bloss nicht tun. Laut den Forschenden sind einige häufig empfohlene Methoden kontraproduktiv, etwa das Ausleben von Ärger durch Schreien oder auf Gegenstände einschlagen. Solche Aktionen können das Gefühl von Wut sogar noch verstärken, so Kjaervik.

Boxen ist ein toller Sport zum Ausgleich. Akute Wut kann es allerdings verschlimmern, so die Studie.

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Auch intensive körperliche Aktivitäten wie Laufen, die zwar allgemein als gesund gelten, sind in Momenten des Zorns weniger hilfreich, da sie die emotionale Erregung nicht senken. Tatsächlich könne Joggen sogar «Gefühle von Monotonie und Frustration hervorrufen, die die Wut eher verstärken als lindern». Wenn du Sport treiben willst, geh lieber aufs Fussballfeld oder hole den Basketball aus der Garage, denn Ballsportarten helfen laut Studie gegen die Wut. «Möglicherweise weil es sich dabei um spielerische Gruppenaktivitäten handelt, die positive Gefühle hervorrufen», so Kjaervik und Bushman.

«In einem sogenannten Rage-Room Teller zu zerschlagen oder herumzubrüllen, fühlt sich zwar im Moment gut an», erklärt die psychologische Beraterin beim Elternnotruf Rita Girzone gegenüber SRF. «Die Wut rauszulassen kann kurzfristig eine Erleichterung geben.» Doch es könne zum Jo-Jo-Effekt kommen. «Solche Tätigkeiten helfen nicht nachhaltig, einen besseren Umgang mit der eigenen Wut zu finden», so die Expertin.