Diese EVs schaffen den Nürburgring in unter 8 min.: Die 13 schnellsten E-Autos auf der Nordschleife

Porsche und Tesla haben mit dem Taycan und dem Model S Plaid für mächtig Wirbel auf dem Nürburgring gesorgt. Doch ein paar andere Hersteller waren mit ihren Elektro-Boliden noch etwas schneller.

diese evs schaffen den nürburgring in unter 8 min.: die 13 schnellsten e-autos auf der nordschleife

Hyundai Ioniq 5 N Mercedes SLS AMG Electric Drive Porsche Taycan Turbo GT Nürburgring Nordschleife Collage

Überall in der Autowelt sind gerade Rekordjagden im Gange. Die einen versuchen, neue Highspeed-Rekorde aufzustellen und peilen dabei die 300-mph- (482,8 km/h) oder gar 500-km/h-Marke an. Andere toben sich eher bei Beschleunigungsrennen aus – und dabei bevorzugt auf der Viertelmeile. Wieder andere demonstrieren lieber mit Rundenzeiten auf Rennstrecken, welches Potenzial in ihren Autos steckt. Die härteste Währung in dieser Disziplin: Eine möglichst schnelle Runde auf der Nordschleife des Nürburgrings. Denn ein Auto, das schnell durch die Grüne Hölle und damit über die anerkanntermaßen schwerste Rennstrecke der Welt pfeilt, darf tatsächlich als sportlich gelten.

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Während sich das Topspeed-Battle vorrangig in der Verbrennerwelt abspielt, haben die E-Autos auf vielen Drag Strips dieser Welt bereits die Oberhand gewonnen. Und auch auf der Nordschleife performen die Stromer immer besser und beweisen, dass ihnen auf dem gut 20 Kilometer langen hügeligen Kurs selbst bei voller Beanspruchung keineswegs vorzeitig die Luft beziehungsweise Energie ausgeht. Immer mehr straßenzugelassene Modelle nähern sich sogar der Sieben-Minuten-Schallmauer an – ein Rennwagen und ein Quasi-Prototyp haben sie sogar schon überwunden. Hier stellen wir die 13 schnellsten Elektroautos auf dem Nürburgring vor.

13. Platz: Audi R8 E-Tron

Es ist bereits über zehn Jahre her, als die elektrische Rekordjagd auf der Nordschleife startete. Im Juni 2012 wagte sich Audi mit dem elektrischen Prototyp R8 E-Tron, der von seinem Verbrenner-Pendant optisch kaum zu unterscheiden war, in die Grüne Hölle. Dass es die Oberbayern ernst meinten, zeigte die Tatsache, dass kein Geringerer als der damalige Werksfahrer und Ex-Formel-1-Pilot Markus Winkelhock am Steuer saß. Doch die Acht-Minuten-Marke war für den zweimotorigen, 381 PS und bis zu 820 Newtonmeter starken E-Sportler noch außer Reichweite. Dennoch darf die Zeit von 8:09,099 Minuten als erste Duftmarke in diesem damals neu etablierten Wettbewerb gelten. Übrigens: Später kam der R8 E-Tron regulär auf den Markt, sogar mit etwas stärkerem Antrieb (462 PS, 920 Newtonmeter). Gebaut wurde er nur auf konkreten Kundenwunsch. Von denen gab es jedoch offensichtlich nicht besonders viele, sodass nach nur etwa einem halben Jahr schon wieder Schluss war mit der Serienfertigung.

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12. Platz: Mercedes SLS AMG Electric Drive

Den vom süddeutschen Rivalen hingeworfenen Fehdehandschuh nahm Mercedes im Sommer 2013 nur zu gerne auf. Die Schwaben schickten den SLS AMG Electric Drive in die Eifel, um die Zeit des R8 E-Tron zu knacken. Das gelang souverän: Fahrer Markus Hofbauer umrundete die 20,8 Kilometer lange Streckenvariante in unter acht Minuten. Die genaue Zeit: 7:56,23 Minuten. Damit war der elektrische SLS mit seinen vier zusammen 552 kW (750 PS) und 1.000 Newtonmeter starken E-Motoren für lange Zeit das schnellste Serien-Elektroauto auf der Nordschleife. Wobei selbst der Begriff “Kleinserie” etwas übertrieben anmutet: Mercedes baute einst nur neun Exemplare zum Stückpreis von jeweils 416.500 Euro.

11. Platz: Hyundai Ioniq 5 N

Es war eine Premiere beim sport auto-Supertest: Erstmals trat ein Modell mit reinem Elektroantrieb in den Händen unseres Testredakteurs Christian Gebhardt zu einer heißen Runde auf der Nordschleife an. Und das überaus erfolgreich: Der schnelle Kollege trieb den 609 PS starken Koreaner (per Overboost sind es sogar kurzzeitig 650 PS), der Motorsound und Schaltvorgänge nachahmt, in 7:45,59 Minuten über das Asphaltband in der Eifel. Dass Gebhardt und der Ioniq 5 N dabei, wie beim sport auto-Supertest üblich, die etwa 20,6 Kilometer lange Industrie-Pool-Runde fuhren, bei der die kurze Start-und-Ziel-Gerade kurz vor dem Abschnitt Hatzenbach ausgelassen wird, schmälert die Leistung von Fahrer und Auto nicht im Geringsten.

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10. Platz: Electric RaceAbout

Bereits 2011 trieben die Finnen erstmals ihr elektrisches Unwesen am Nürburgring. Im September erreichte ein Gefährt namens “Electric RaceAbout E-RA”, bei dem es sich um ein E-Sportwagen-Projekt der Metropolia-Universität in Helsinki handelt, eine Zeit von 8:42.72. Vier Jahre später tauchte die Truppe aus dem hohen Norden wieder in der Eifel auf. Diesmal mit dem Nachfolger, der die Nordschleife in den Händen des Fahrers Markus Palttala in nur 7:44,89 Minuten umrundete. Den Finnen zufolge ein Rekord für straßenzugelassene Autos, der jedoch in keiner offiziellen Ergebnisliste auftaucht. Der Grund: Auch hier wurde die nur 20,6 Kilometer lange Industrie-Pool-Variante des Nürburgrings gefahren.

9. Platz: Porsche Taycan Turbo

Im September 2019 stellte Porsche auf der IAA sein erstes rein elektrisches Serienmodell vor: den Taycan. Ganz nach Art des Hauses begleiteten die Zuffenhausener die Einführungsfeierlichkeiten mit einer Nürburgring-Rekordrunde. Bereits kurz zuvor trieb Test- und Entwicklungsfahrer Lars Kern ein Vorserienexemplar des 500 kW (680 PS) starken Taycan Turbo in 7:42,34 Minuten um den Kurs, wobei auch hier die 20,6-Kilometer-Variante absolviert wurde. Es sollte nicht der letzte schnelle Auftritt des Duos Kern/Taycan auf dem Nürburgring sein.

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8. Platz: Tesla Model S Plaid

Im Sommer 2021 geschah Geheimnisvolles am Nürburgring. Überraschend tauchte Tesla in der Eifel auf und drehte – nicht ganz problemfrei – einige flotte Runden auf der Nordschleife. Doch hundertprozentig serienmäßig wirkten die damals eingesetzten Model S nicht. Handelte es sich hier etwa um die neue Power-Version, über die bereits seit geraumer Zeit spekuliert wurde? Die Bestätigung kam kurze Zeit später, auch vonseiten des Nürburgrings: Tatsächlich war da das 1.020 PS starke Model S Plaid in Vorseriengestalt unterwegs. Fahrer Andreas Simonsen steuerte die US-Limousine am 9. September 2021 zum neuen Rekord für elektrisch angetriebene Serienautos. Mit 7:35,579 Minuten war er fast sieben Sekunden schneller als zuvor Lars Kern im Porsche Taycan – und das auf der 20,8-Kilometer-Variante der Nordschleife.

7. Platz: Porsche Taycan Turbo S mit Performance-Kit

Das konnte Porsche natürlich nicht auf sich sitzen lassen. Da traf es sich gut, dass die Schwaben noch Leistungspotenzial in der Hinterhand hatten und zweieinhalb Jahre nach dem Taycan Turbo mit der S-Version samt Performance-Kit zurückschlagen konnten. Wieder war Porsches Nordschleifen-Experte Lars Kern gefragt, um das mit bis zu 761 PS im Vergleich zum Model S Plaid deutlich schwächere Viertürer-Coupé zur Nordschleifenkrone für elektrische Serienautos zu treiben. Das gelang: Ab April 2022 stand die Bestzeit bei 7:33,35 Minuten, der Taycan war gut zwei Sekunden schneller als der Tesla.

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6. Platz: Tesla Model S Plaid mit Track Pack

Wer glaubte, das Rekordrunden-Pingpong zwischen Porsche und Tesla sei damit beendet, wurde ein Jahr später von den Amerikanern eines Besseren belehrt. Tesla kehrte mit dem Model S Plaid auf den Ring zurück. Die Szenerie erinnerte an den Auftritt zwei Jahre zuvor, und was damals viele ahnten, aber keiner so richtig wusste, bestätigte Tesla kurz darauf: Diesmal war die Elektro-Limousine mit dem optionalen Track Pack ausgerüstet, das von diesem Moment an offiziell für das Model S Plaid erhältlich war. Die darin enthaltenen Schmiedefelgen samt haftstarker Goodyear-Bereifung, die Hochleistungs-Bremsanlage mit Scheiben aus Carbon-Siliziumkarbid und die von 280 auf 322 km/h heraufgesetzte Höchstgeschwindigkeit verfehlten ihre Wirkung nicht: Mit 7:25.231 Minuten war Rennfahrer Tom Schwister im Tesla über acht Sekunden schneller als Kollege Kern im Taycan.

5. Platz: Toyota TMG EV P002

Wir drehen die Uhr kurz über eine Dekade zurück. Kurz nachdem Audi mit dem R8 E-Tron ambitioniert auf dem Nürburgring unterwegs war, wollte auch Toyota wissen, wozu die eigene Elektrotechnik imstande ist. Die Japaner schlugen mit einem von der eigenen Motorsportabteilung in Köln konstruierten und gebauten Rennwagen namens TMG EV P002 auf. Fahrer Jochen Krumbach schaffte mit dem 350 kW (476 PS) und maximal 900 Newtonmeter starken Leichtgewicht eine – für damalige Verhältnisse – Fabelzeit von 7:22,239 Minuten auf der 20,8 Kilometer langen Nordschleife. Zu diesem Zeitpunkt ein einsamer Rekord für Elektroautos, der über viereinhalb Jahre Bestand haben sollte.

4. Platz: Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket

Wieder rein in die Zeitmaschine und ab in die andere Richtung. Wir springen erneut ins Jahr 2023 und erinnern uns: Seit Juni steht der Rekord des Tesla Model S Plaid mit Track Pack. Und einmal mehr ist es an Porsche und Lars Kern, den Amis ihren Bestwert abzujagen. Dafür haben sie ein neues Rennpferd in den Taycan-Stall gestellt: Die Modellversion Turbo GT mit im Normalfall 580 kW (789 PS), im Overboost mit aktivierter Launch Control 760 kW (1.034 PS) und für zwei Sekunden sogar 920 kW (1.108 PS). Und weil sie bei Porsche gern auf Nummer sicher gehen, trat der Über-Taycan auch noch im optionalen Weissach-Paket mit nur zwei Sitzen, größerem Flügelwerk und weniger Gewicht an. Der Rest ist Geschichte: Mit einer Zeit von 7:07,55 Minuten dürfte der Turbo GT eine Weile an der Spitze der Kategorie “schnellstes Serienauto mit Elektroantrieb” stehen.

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3. Platz: Rimac Nevera

Wenn Sie sich fragen: “Wieso das, der Rimac Nevera war doch schneller als der Porsche?!”, dann haben Sie grundsätzlich recht. Doch die Betreiber des Nürburgrings führen den kroatischen E-Sportler in einer eigenen Kategorie (“Elektro – Supersportwagen und Hypercars”), als bisher einziges Auto übrigens. Das ist ein bisschen schräg, aber wir machen die Regeln nicht… Der kroatische Rennfahrer Martin Kodrić brannte am 18. August 2023 eine Zeit von 7:05.298 Minuten in den legendären Eifel-Asphalt (siehe Video nach dem ersten Absatz) – und das an einem der heißesten Tage des damaligen Sommers. Dieser Kodrić scheint übrigens ein recht abgebrühter Geselle zu sein; er nannte seine Fabelzeit im Nachgang ein wenig lapidar “lobenswert”.

2. Platz: Nio EP9

Trommelwirbel: Wir durchbrechen eine Schallmauer und tauchen unter die Sieben-Minuten-Marke. Diese wurde bisher nur von zwei Elektroautos unterboten. Dem 1.360 PS starken, viermotorigen Nio EP9 gelang dieses Kunststück bereits im Mai 2017, und zwar klar und eindeutig: Rennfahrer Peter Dumbreck prügelte den chinesischen E-Sportwagen in 6:45,90 um die Nordschleife. Dieser Eifel-Auftritt sorgte damals für Aufsehen und scheint besonders die Entscheider in Wolfsburg gekitzelt zu haben (siehe unten). Bleibt die Frage: Handelt es sich beim Nio EP9 um ein Serienauto oder um einen Prototyp? Damals hieß es, Nio habe ein bis zwei Handvoll Exemplare an wohlhabende Kundinnen und Kunden veräußert. Ob das wirklich stimmt, ist schwer zu verifizieren. In freier Wildbahn taucht nämlich so gut wie nie ein EP9-Exemplar auf.

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1. Platz: Volkswagen ID. R Concept

Es dauerte gut zwei Jahre, bis der Nio den E-Auto-Rekord wieder los war. Volkswagen brachte – generalstabsmäßig vorbereitet – seinen ID. R Concept in die Eifel. Dieses nicht straßenzugelassene Auto, das keinem Reglement oder irgendwelchen Homologationsvorschriften folgte und eher einem Rennwagen ähnelte, wurde allein zum Zweck möglichst erfolgreicher Zeitenjagden gebaut. Das bewies er zuvor schon am Pikes Peak und in Goodwood: Sowohl beim legendären US-Bergrennen als auch beim Hillclimb in Großbritannien verbuchte der ID. R Bestmarken – teils absolute, teils jene für E-Autos. Dass die (wohl ewige) Nordschleifen-Bestzeit des Porsche 919 Hybrid Evo außer Reichweite lag, war sicher allen Beteiligten klar. Die Zeit von 6:05,336 (siehe Video über diesem Artikel) dürfte die VW-Truppe folglich mehr als zufriedengestellt haben.

Sie steht inzwischen fast fünf Jahre und bisher kam kein weiterer Elektriker auch nur in die Nähe des 500 kW (680 PS) starken Prototyps aus Niedersachsen. Doch irgendwer wird irgendwann einen erneuten Angriff versuchen – so viel ist sicher!

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