Die Gesundheitskosten im Januar und Februar sind im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen.
Kaum ist der Krankenkassenschock aus dem letzten Jahr verdaut, kommt schon die nächste Hiobsbotschaft: Auch 2025 werden die Prämien wohl wieder steigen. Das zeigt eine Gesundheitskosten-Übersicht für das laufende Jahr.
Die hohen Krankenkassenprämien machen gemäss dem neusten Sorgenbarometer den Schweizerinnen und Schweizer derzeit am meisten zu schaffen. Im letzten Jahr stiegen sie im landesweiten Durchschnitt um 8,7 Prozent auf 359 Franken pro Monat an.
Wie sich die Prämien im kommenden Jahr entwickeln, hängt von den Kosten für medizinische Behandlungen ab, welche den Krankenkassen verrechnet werden. 20 Minuten liegen dazu erste Zahlen für das aktuelle Jahr vor, die zeigen: Die Prämien werden wohl auch 2025 wieder stark ansteigen.
In den ersten beiden Monaten des aktuellen Jahres kosteten Behandlungen, Medikamente, Spitalaufenthalte und sonstige Gesundheits-Dienstleistungen rund sieben Milliarden Franken – 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die Unterschiede zwischen den Kantonen sind allerdings riesig: Den höchsten Kostenanstieg verzeichnet der Kanton Glarus, mehr als 14 Prozent sind die Gesundheitsausgaben dort angestiegen. Auch im Kanton Zürich und in den meisten Kantonen der Westschweiz sind die Kosten deutlich über denjenigen des Vorjahres. Einzig im Kanton Graubünden sind sie leicht gesunken.
Die Auswertung zeigt, dass die Kosten nicht in allen Bereichen gleich stark angestiegen sind: Apotheken und Physiotherapeuten verdienten gemäss «20 Minuten» mit je rund neun Prozent deutlich mehr als im Vorjahr. Ambulante Spitalbehandlungen wurden ebenfalls deutlich teurer (9 Prozent), dafür scheinen die Kosten für stationäre Behandlungen zu stagnieren (0,3 Prozent). Behandlungen bei einem Arzt wurden 5,7 Prozent teurer, während Medikamente 6,8 Prozent mehr verschlangen. Warum dem so ist, konnte Santésuissse vorerst nicht erklären.
Zwei Volksinitiativen im Juni
Die Prämienentwicklung beschäftigt in den kommenden Monaten auch die Politik: Am 9. Juni dieses Jahres kommen gleich zwei Volksinitiativen zur Reduktion der Prämienlast zur Abstimmung. Die SP verlangt mit ihrer Prämienentlastungsinitiative, dass niemand mehr als zehn Prozent seines Einkommens für Prämien ausgeben muss. Ein Ja würde gemäss Schätzungen Mehrkosten von über sechs Milliarden Franken bedeuten.
Die Kostenbremse-Initiative der Mitte will Akteure wie den Bund, Spitäler, Ärzte oder Krankenkassen dazu verpflichten, Massnahmen zu ergreifen, wenn die Prämien im Vergleich zu den Löhnen zu stark steigen. Beide Initiativen finden in der Bevölkerung derzeit grossen Zuspruch. (pre)
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