Simple Minds in der Festhalle – Zugang zu Micks Jungbrunnen

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Simple Minds in der Festhalle – Zugang zu Micks Jungbrunnen

simple minds in der festhalle – zugang zu micks jungbrunnen

Jim Kerr, gut drauf. Imago Images

Die Simple Minds auf Global Tour und auch in der Frankfurter Festhalle.

Bereits 33 Jahre ist es her, dass die stolze fünfjährige Cherisse Osei vom Onkel ein pinkes Mickey-Maus-Trommelset geschenkt bekam. Man musste nicht bis zum imposanten Solo der heute Dreadlocks tragenden Drummerin warten, um diesen Kauf bei Disney von 1991 für eine lohnende Investition zu halten. Oseis persönlicher „Dread Metal“ konnte sich hören lassen.

Fun facts beiseite. Als die kleine Cherisse gerade mal geboren war, Mitte der 1980er, erlebten die schottischen Simple Minds just ihren Höhepunkt. Ein paar Jahre später ging es schon aufs Zeitgeist-Abstellgleis. „In den 90ern“, so Sänger Jim Kerr, „sind wir fast gestorben.“

Kerr ist neben Charlie Birchill (Gitarre) letztes Gründungsmitglied der Band, die sich ansonsten fließend erneuert hat. So agil, wie der gutgelaunte 65-Jährige in Jeans und Normaloklamotten seine schrägen Ausfallschritte über die Bühne turnt oder sich calypsomäßig auf den Rücken legt, hat er mutmaßlich Zugang zu Mick Jaggers Jungbrunnen. Seine Simple Minds aber hörten nie auf – und erleben heute ihren zweiten Frühling. Zwanzig Jahre lang an Stadien vorbeifahren, um zu intimeren Clubs zu gelangen: das ist vorbei. Zehntausend Festhallenkarten? Kein Problem. Das sah in Neuseeland und Australien ähnlich aus und dürfte sich bis August in der halben Welt fortsetzen.

Angst vor prima Support-Bands kennen die Simple Minds auch keine. Die Rocker von Del Amitri hatten immerhin mal ein Platz-6-Album in den UK-Charts: kein Vergleich zu Simple Minds’ 60 Millionen Tonträgern, aber immerhin. In schicken Fußballtrainer-Anzügen bot Del Amitri ein melodiös beschwingtes Programm mit dem Hit „Nothing Ever Happens“ als Aussteiger.

Die Hits der Hits als Zugabe

Die Simple Minds gelten als grandiose Liveband, nur mochte man sich hier und da eine studionähere Soundabstimmung wünschen. Tut nichts, hartgesottene Fans dachten sich die zugeschüttete Melodielinie hier, die nuancierte Artikulation dort einfach aus dem Gedächtnis hinzu. Keine Ahnung, wer die siebenköpfige Band einmal um Akkordeon ergänzte. Die Setlist der Global Tour variiert fallweise und lokal, doch ging es wie überall mit der Minds-Hymne „Waterfront“ los, brachte im Hauptprogramm ein Dutzend Achtziger-Jahre-Hits und neueres Material und hob uns Hits wie „Don’t You (Forget About Me)“, „Sanctify Yourself“ und endlich „Alive and Kicking“ als Zugaben auf.

Stilistische Wandlungsfähigkeit gepaart mit Wiedererkennbarkeit zählt zu den Stärken der Schotten: vom Postpunk der Spätsiebziger zu David Bowies Art Rock und und und. Das Bowie-Erbe klang öfter an, ein gewisser Kraftwerk- und Techno-Wohlfühlsound aber auch. Für mehr Glamour unter der Lightshow mit teils rätselhaften Symbolen (der höhere Sinn des Malteserkreuzes, eines Herz-Jesu-Ikons und der Krone über dem Erdball blieb dunkel) sorgten noch Sarah Browns Glitzerkostüm und das rote Kleid, in dem sie ihr Liedsolo „Book Of Brilliant Things“ darbot.

Hübsch auch die immer freundlichen, unvermeidlich routinierten Ansagen und Mitdudel-Animationen Kerrs. Nicht so übel für ein paar alte Knacker nebst Band.

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