Weniger ins Restaurant, mehr Aktionen: Inflation macht Schweiz zu schaffen

Sechs von zehn Befragten in der Schweiz haben laut einer Studie ihre Ausgaben gekürzt. Rund die Hälfte isst weniger oft auswärts und besucht seltener Bars oder Clubs.

Die Inflation ist auf 1,9 Prozent zurückgegangen, aber kaum ein Thema beschäftigt die Menschen mehr als die Teuerung. Laut einer neuen Deloitte-Studie stellt sie für zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung eine Belastung dar, für mehr als einen Viertel eine grosse.

Sechs von zehn Befragten kürzen Ausgaben

Auch die steigenden Wohnungsmieten und Krankenkassenprämien bereiten Sorgen. So haben sechs von zehn Befragten ihre Ausgaben gekürzt und achten nun stärker auf Sonderangebote. Rund die Hälfte geht weniger auswärts essen und besucht seltener Bars oder Clubs.

Sparen bei Kleidern und Lebensmitteln

Etwa 40 Prozent haben bei Kleidung, Ferien, Reisen und Freizeitaktivitäten Geld gespart. Bei den Lebensmitteln setzten im vergangenen Jahr 34 Prozent den Rotstift an. In anderen Bereichen sind die Befragten weniger bereit zu sparen. So etwa bei der Bildung (zehn Prozent), im Öffentlichen Verkehr (14 Prozent) und in der Telekommunikation (16 Prozent).

«Entgangene Restaurantbesuche holt man nicht in Form von zehn Schnitzeln pro Woche nach»

weniger ins restaurant, mehr aktionen: inflation macht schweiz zu schaffen

Michael Grampp ist Deloittes Chefökonom in der Schweiz. Er arbeitet seit über 15 Jahren in der Firma und führt das Schweizer Research-Team.

Herr Grampp, laut Studie gibt ein Grossteil der Menschen wegen der Inflation weniger Geld aus. Könnte es nicht auch daran liegen, dass die Leute einfach keine Lust mehr haben, die ganze Zeit zu konsumieren?

Das ist eher spekulativ. Es ist möglich, dass neben der Inflation auch eine veränderte Lust am Konsum eine Rolle spielt. Allerdings zeigen unsere Studienergebnisse deutlich, dass die Inflation der Hauptgrund für die reduzierten Ausgaben ist. Wir fragen in unserer Umfrage ganz konkret nach Einschränkungen aufgrund der Inflation und Preisanstiegen.

Nach Corona konsumierten viele noch mehr als früher. Kommt nun eine Gegenbewegung, wo wieder bewusster konsumiert wird?

Nach der Corona-Pandemie beobachteten wir eine signifikante Zunahme der Konsumausgaben in bestimmten Bereichen, getrieben durch einen Nachholeffekt, etwa bei Autos, Möbeln und Ferien. Das war grösstenteils temporär, nach einer Anpassungsphase normalisierten sich die Ausgaben. Die hohe Inflation verstärkt diese Dynamik nun. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass nicht alle Konsumausgaben aufgeschoben und später nachgeholt werden können – entgangene Restaurantbesuche holt man zum Beispiel ja meist nicht in Form von zehn Schnitzeln pro Woche nach.

Warum sparen die Menschen nun bei Grundbedürfnissen wie Kleider und Essen?

Die Menschen neigen in der heutigen Wirtschaftslage und bei der hohen Inflation dazu, bei Grundbedürfnissen wie Kleidung und Essen zu sparen. Kleidung und Essen sind regelmässige Ausgaben – wer hier sparen kann, spart also regelmässig. Dies wird durch das breite Angebot mit günstigen Optionen, Discountern und Eigenmarken erleichtert. Man kann so die Ausgaben senken, ohne auf Grundbedürfnisse verzichten zu müssen.

Sind die Menschen in der Schweiz also preisbewusster geworden?

Ja, die Sparbemühungen reflektieren ein erhöhtes Preisbewusstsein und ein verändertes Konsumverhalten, motiviert durch die wirtschaftliche Unsicherheit. 51 Prozent der Befragten sagen in unserer Umfrage, dass sie vermehrt von Sonderaktionen Gebrauch machen, 44 Prozent greifen auf billigere Produkte zurück und 37 Prozent gehen mehr zu Billiganbietern und Discountern.

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