Brand in historischem Börsengebäude ausgebrochen

Im Stadtzentrum der dänischen Hauptstadt Kopenhagen ist das historische Börsengebäude in Brand geraten. Die Bevölkerung zeigt sich bestürzt.

Am Dienstagmorgen ist im historischen Börsengebäude im Stadtzentrum von Kopenhagen ein Feuer ausgebrochen. Der Einsatzleiter Jakob Vedsted Andersen sagt, der Einsatz werde vermutlich über den ganzen Tag hinweg andauern. «Es brennt vom Keller bis zum Dachboden.» Benachbarte Gebäude wurden aufgrund der Intensität evakuiert, darunter das Finanzministerium.

Teile des Kupferdachs müssen vom Gebäude entfernt werden, damit die Löscharbeiten einfacher durchgeführt werden können.

Ein Teil des Kupferdaches ist inzwischen laut «Nyheder» eingestürzt und das befeuere den Brand weiter, erklärt Frank Trier Mikkelsen, der Verantwortliche für den Brandeinsatz.

Gemälde aus Gebäude gerettet

Ein Journalist von «Ekstrabladet» schildert «völlig wilde Szenen» vor Ort. «Unzählige Menschen versuchen, ikonische Wertgegenstände zu retten, die sich normalerweise im Gebäude befinden.» Man könne unter anderem Personen sehen, die ein riesiges Gemälde aus der Börse tragen. Fernsehbilder vor der Börse zeigen, wie das Gemälde ‹P.S. Krøyer› aus dem Gebäude gerettet wurde. Das Gemälde stammt aus dem Jahr 1895 und misst 254 mal 409 Zentimeter. Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen schreibt in einem X-Beitrag: «Es ist unser eigener Notre-Dame-Moment.»

Laut «Nyheder» ist inzwischen die Turmspitze des historischen Gebäudes eingestürzt. Einsatzleiter Martin Kjærsgaard sagt gegenüber dem Newsportal, dass es derzeit keine Verletzten gibt. Das Gebäude war bis 1974 die Kopenhagener Fondbörse. Inzwischen wird es als Bürogebäude genutzt. «Riesige kulturelle Schätze gehen in Flammen auf. Unwirklich und schrecklich», schreibt der dänische Politiker Tobias Grotkjær bei X.

Bestürzung in der Bevölkerung

Die Ursache für das Feuer war zunächst unklar. Das Gebäude wurde 1625 mit einem Kirchturm fertiggestellt und ist eines der ältesten Gebäude Kopenhagens. Das 400 Jahre alte Gebäude wird derzeit restauriert und ist daher eingerüstet. Die Restaurierung soll eine unsachgemässe Renovierung des Gebäudes im 19. Jahrhundert korrigieren und der Fassade ihr ursprüngliches Aussehen wiedergeben.

Ein Passant sagt zu dänischen Medien, dass das Gebäude «unsere Notre Dame» sei. «Es ist ein tragischer Tag. Nicht nur für Kopenhagen, auch für Dänemark. Und das auch noch am Geburtstag der Königin. Es ist ein trauriger Anblick», sagt er. Eine Reporterin sagt: «Es ist, als ob schon etwas in der Skyline fehlt.»

Mit Material von DPA