Weshalb Tuchel ratlos ist

Eigentlich spielt der FC Bayern keine schlechte Saison, allerdings hinkt man den Erwartungen hinterher. Thomas Tuchel wirkt ratlos, sogar verzweifelt. Dabei liegt es vielleicht gar nicht an ihm oder seinen Spielern – sondern an der Werkself aus Leverkusen.

weshalb tuchel ratlos ist

Weshalb Tuchel ratlos ist

In der vergangenen Saison führte der FC Bayern nach dem 17. Spieltag mit 36 Punkten die Bundesliga-Tabelle an. Nach 17 Spielen in dieser Spielzeit steht der Rekordmeister mit 41 Punkten zwar besser da, liegt allerdings in der Tabelle hinter Bayer Leverkusen und Xabi Alonso nur auf Rang zwei.

Sieben Punkte Rückstand haben Thomas Tuchels Mannen auf die Werkself nach der 0:1-Niederlage gegen Bremen, können unter der Woche durch das Nachholspiel gegen Union Berlin allerdings noch auf vier Punkte verkürzen.

Schlimm genug, dass die erfolgsverwöhnten Münchner die zwölfte Meisterschaft in Serie nicht mehr in der eigenen Hand haben. Aber man möge sich gar nicht vorstellen, was passiert, wenn auch das Spiel gegen Union Berlin nicht gewonnen wird.

Dem FC Bayern droht das Szenario, das sich das restliche Fußball-Deutschland seit Jahren wünscht: endlich ein anderer Meister. Allerdings schien das auch schon in der vergangenen Spielzeit so gut wie sicher, am Ende jubelte der Rekordmeister trotzdem wieder auf dem Münchner Marienplatz.

Trotzdem ist gehörig Druck auf dem Kessel, den natürlich allen voran Tuchel zu spüren bekommt. Allerdings sorgt er mit seinen Aussagen auch nicht unbedingt dafür, die Gemüter zu beruhigen. „Ich habe auch keine Lust mehr, dass ich sage, dass wir gut trainieren. Das glaubt ja langsam keiner mehr“, ärgerte sich der gebürtige Krumbacher nach der Partie bei DAZN und kündigte an: „Wir werden die Mannschaft in die Pflicht nehmen.“

Plötzlich sind die Spieler schuld

Gab es nach der 1:5-Pleite gegen Frankfurt auch noch etwas Selbstkritik, hat der 50-Jährige die Gründe für die Niederlage gegen Bremen nun offenbar ausschließlich in der Mannschaft ausgemacht. „Wir müssen die Spieler fragen“, erwiderte er, angesprochen auf die Leistungsunterschiede seiner Stars zwischen Training und Spiel.

Dabei erscheint es schon etwas ungewöhnlich, dass Tuchel bei einer Bundesliga-Bilanz von 13 Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen plötzlich seine Mannschaft kritisiert. Schließlich wären das auf eine Saison gerechnet 82 Punkte und damit neun Punkte mehr als im Vorjahr. Tuchels Punkteschnitt mit 2,41 Punkten in dieser Bundesliga-Saison ist stark, allerdings eben nur nicht so stark wie der von Alonso (2,67).

Statt Dominanz und Sicherheit strahlt Tuchel jedoch mehrheitlich Ratlosigkeit, bisweilen sogar Verzweiflung aus. Denn die Erwartungen beim FC Bayern sind plötzlich viel größer, weil die Konkurrenz aus Leverkusen von Sieg zu Sieg eilt. Der Raum für Fehler und Ausrutscher, der ohnehin schon spärlich begrenzt war, ist noch kleiner geworden – wenn die Werkself so weiter macht.

„Belanglos“ und „langweilig“: Die Art und Weise stimmt nicht

Allerdings überzeugen die Leverkusener nicht nur mit ihrer Punkteausbeute, sondern begeistern dazu noch mit ihrem Spielsystem, was man vom FC Bayern derweil nicht immer behaupten kann. Die Art und Weise, wie man Spiele gewinnt, gehört eben auch zur Wahrheit.

Bei einem Blick nach England denkt man an den pressingintensiven „Heavy-Metal“-Fußball, den Jürgen Klopp in Liverpool spielen lässt – oder den unendlich ballbesitzdominanten Fußball von Manchester City, den Pep Guardiola bereits einmal in München installierte. Es sind Fußball-Konzepte, die man an ihrer Perfektion und Dominanz auf dem Feld sofort erkennt – und die begeistern, so wie der Alonso-Fußball der Werkself. Doch was zeichnet Tuchels Bayern aus – außer, dass dort die besten Spieler der Bundesliga in einer Mannschaft spielen?

Gegen Bremen bekamen die Zuschauer zum Ende hin eine 20-minütige Kostprobe, wie es aussehen könnte. Bis dahin war davon jedoch überhaupt nicht zu spüren gewesen Als „belanglos“ oder „langweilig“ hatte Tuchel die Spielweise seiner Mannschaft kritisiert. „Über 70 Minuten habe ich nicht das Gefühl gehabt, dass wir um den Sieg spielen. Danach habe ich es gemerkt. Bis dorthin nicht“, betonte der Bayern-Trainer.

„Am Mittwoch haben wir die Möglichkeit, es besser zu machen – und wir müssen es auch besser machen“, fuhr Tuchel fort – nicht zu unrecht: Denn ein weiterer Ausrutscher – und mehr war es gegen Bremen nicht – wäre mit Hinblick auf den Meisterschaftskampf vielleicht sogar schon vorentscheidend.

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