ESC-Drama geht weiter: Niederlande von Juryshow ausgeschlossen
epa11278569 Joost Klein from The Netherlands poses during the press meeting ahead of the Nordic Eurovision Party concert at Berns in Stockholm, Sweden, 14 April 2024. The 68th edition of the Eurovision Song Contest (ESC) will take place at the Malmo Arena in Malmo, Sweden, with the two semi-finals held on 07 and 09 May, and the grand final on 11 May 2024. EPA/Fredrik Sandberg/TT SWEDEN OUT
Darf nicht mehr proben: der Niederländer Joost Klein.
Es geht dramatisch zu und her am diesjährigen Eurovision Song Contest. So untersucht die EBU (European Broadcasting Union) einen «Vorfall» um den niederländischen Musiker Joost Klein – und schliesst ihn vorläufig von allen Proben aus. Dies geht aus einem Statement der EBU hervor:
«Wir untersuchen derzeit einen Vorfall um den niederländischen Künstler, der uns gemeldet wurde. Bis auf Weiteres wird er nicht proben. Wir haben dem zu diesem Zeitpunkt nichts hinzuzufügen und werden Sie zu gegebener Zeit auf dem Laufenden halten.»
Mittlerweile hat die EBU in einem zweiten Statement bekannt gegeben, dass die Untersuchung immer noch laufe und man in einer «Diskussion» mit der niederländischen Rundfunkgesellschaft stehe. Aber noch wichtiger: An der heutigen Juryshow werde Klein nicht auftreten.
Stattdessen werde man hier die Aufnahme seiner Halbfinals-Show verwenden; die Jurorinnen und Juroren werden dementsprechend diese Performance bewerten. Die Jury-Show gilt als Generalprobe für das eigentliche Final am Samstag. Für den Niederländer ist dies, so verwirrend wie es klingt, ein Lichtblick: Er ist also noch nicht komplett aus dem Rennen um den ESC-Titel, wie vielerorts vermutet wurde.
Welchen Vorfall die EBU genau untersucht, geht nicht aus dem Statement hervor, allerdings liegt die Vermutung nahe, dass es sich dabei um Kleins Verhalten während der Pressekonferenz am Donnerstag handelt. Der Niederländer hatte sich dabei mehrfach ungefragt zu Wort gemeldet und Zwischenrufe getätigt, die offensichtlich gegen die israelische ESC-Künstlerin Eden Golan gerichtet waren.
Ausserdem zog er sich, während eben diese das Wort hatte, demonstrativ eine niederländische Flagge über den Kopf.
Klein mit der Flagge über dem Kopf.
Allerdings ist es natürlich immer noch Spekulation, worum es sich bei dem erwähnten Vorfall wirklich handelt. Die schwedische Boulevardzeitung Aftonbladet vermutet einen schwerwiegenderen Zwischenfall, der der Öffentlichkeit so bislang nicht bekannt ist.
Auch das Online-Portal ESC-Kompakt vermutet einen anderen Grund: Schliesslich sei Klein ja präventiv von den Proben ausgeschlossen worden, ohne dass dabei das Ergebnis der Untersuchung abgewartet worden ist.
Nach neusten Erkenntnissen des schwedischen Senders SVT soll Klein eine Fotografin geschlagen haben, doch auch hierzu fehlt noch die offizielle Bestätigung seitens der EBU.
(cpf)